
Die College-Football-Welt in den USA wirft viele Fragen auf: Das System der Bowls und die Vergabe eines Meistertitels. Die heimlichen Hilfen für junge Spieler, die als Athleten gebraucht werden, aber eigentlich nicht genug Hirn haben, um an der Universität eine normale Seminararbeit abzuliefern. Die Gehälter der Coaches. Die Millionen für den Umbau von Stadien. Waffenbesitz der Studenten. Und und und... Aber da die Saison zu Ende geht und wir uns hier in den nächsten Monaten anderen Themen widmen werden, wollen wir uns wenigstens mit einem Aspekt verabschieden, der über alle Zweifel erhaben ist: die Heisman Trophy. Mit dieser Statue wird jedes Jahr der beste Collegespieler ausgezeichnet. Müsste doch einfach sein, wenn über 800 ausgewählte Medienleute und alle noch lebenden ehemaligen Trophy-Gewinner ihre Stimmen abgeben, einen jungen Mann zu finden, der später in der National Football League seine Karriere mit Glanz und Gloria in bare Münze umsetzt. Vor politischen Wahlen befragen die Demoskopen ein paar hundert weniger Leute und kommen doch auch mit ganz guten Näherungswerten nach Hause. Hier die Liste der letzten Heisman-Gewinner:
1989 Andre Ware Houston
Quarterback1990 Ty Detmer BYU
Quarterback1991 Desmond Howard Michigan
Wide Receiver1992 Gino Torretta Miami
Quarterback1993 Charlie Ward Florida State
Quarterback1994 Rashaan Salaam Colorado
Running Back1995 Eddie George Ohio State
Running Back1996 Danny Wuerffel Florida
Quarterback1997 Charles Woodson Michigan
Cornerback/Wide Receiver1998 Ricky Williams Texas
Running Back1999 Ron Dayne Wisconsin
Running Back2000 Chris Weinke Florida State
Quarterback2001 Eric Crouch Nebraska
Quarterback2002 Carson Palmer USC
Quarterback2003 Jason White Oklahoma
Quarterback2004 Matt Leinart USC
Quarterback2005 Reggie Bush USC
Running Back2006 Troy Smith Ohio State
QuarterbackWas fällt auf? Ziemlich viel footballerisches Unterholz. Super-Bowl-Gewinner? Desmond Howard mit den Washington Redskins. Die Einäuigigkeit der Jury: Spieler auf anderen Positionen als Quarterback und Running Back werden so gut wie gar nicht berücksichtigt. Und trotzdem wird im nächsten Herbst die ewige neue Debatte weitergehen: Wer gewinnt die Trophy?
Who really cares?
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