Immer mehr kluge Amerikaner mit Spass am Mannschaftssport akzeptieren, dass es statistische Analyseansätze gibt, um den rein sportlichen Wert von einzelnen Spielern und ganzen Teams mit Hilfe von Zahlen zu objektivieren. Das Interesse hängt unmittelbar mit dem Erfolg der Fantasy-Ligen zusammen, die in Deutschland als Manager-Spiele für den Fußball adaptiert wurden. Der Grund: Wer sich als Fantasy-Clubbesitzer einen Kader zusammenstellt, will schließlich eine vernünftige Grundlage für seine Entscheidungen haben. Das funktioniert mit den meisten amerikanischen Ligen auch deshalb so gut, weil sie mit ihren zahllosen Spielen eine ordentliche Datensammlung gestatten. Stichwort: Sample-Größe.
Nach dieser Vorrede blenden wir uns ein in das Geschehen in der NBA, wo eine halbe Saison vorbei ist und damit bereits ein ordentliches Power Ranking möglich ist. Das Ranking ist kein bombensicheres Prognoseinstrument, wenn es um die Playoffs geht, aber eine gute Ausgangsbasis, um seinen Blick zu schulen.
Das Power Ranking von John Hollinger gefällt Statistikern wie Wages of Win sehr gut (da kommt auch der Hinweis auf diesen Post her). Es nutzt folgende Zahlenwerte:
• Die durchschnittliche Punktedifferenz von erzielten und erhaltenen Körben
• Die durchschnittliche Punktedifferenz von erzielten und erhaltenen Körben der letzten zehn Begegnungen
• Die Anforderungen des Spielplanes (sind die Gegner stärker oder schwächer)
• Die Anforderungen des Spielplanes in den letzten zehn Begegnungen
• Die Tatsache, ob eine Mannschaft bislang hauptsächlich Heimspiele oder Auswärtsspiele ausgetragen hat
Das wird in einer Formel, die einzelnen Faktoren unterschiedliche Gewichtungen gibt, durchgerechnet. Im Vergleich zu diesen Ergebnissen verliert der klassische Tabellenstand, der Siege und Niederlagen gleich schwer gewichtet, deutlich an Aussagewert.
Und so kommt es, dass zur Zeit in der NBA die Phoenix Suns auf dem ersten Platz von Hollingers Power Ranking stehen und die Dallas Mavericks nur auf Platz zwei, obwohl sie nach dem Tabellensystem höher eingestuft werden. Nach den gleichen Kalkulationen landet der amtierende Meister Miami Heat, den die Mavericks am Sonntag vor den NFL-Playoffs in einer Revanchebegegnung knapp bezwangen, sage und schreibe auf Platz 24. Viel schlechter geht in der NBA gar nicht.
Die Liste wird jeden Tag aktualisiert und ist deshalb immer auf dem neuesten Stand.
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