Die Pressekonferenz, die Bill Cowher für Freitag angesetzt hat, kann eigentlich nur eines heißen: dass der Trainer der Pittsburgh Steelers nach 15 sehr produktiven Jahren seinen Hut nehmen wird. Denn die Gerüchteküche liefert schon seit Tagen keine anderen Appetizer. Es ist bedauerlich, dass der Mann mit dem riesigen Kinn und dem enormen Energievorrat ausgerechnet nach einer schwachen Saison die Konsequenzen aus der schlechter gewordenen Beziehung mit dem Club-Management zieht. Denn Cowher hat im Laufe seiner Amtszeit nur dreimal solche Bilanzen abgeliefert. Neben dem Super-Bowl-Sieg im letzten Jahr steht unter anderem eine Finalteilnahme anno 1995 und Konjunkturphasen mit guten Playoffchancen. Außer Bill Belichik hat kein anderer Head Coach in der gleichen Zeitspanne (geprägt von einer harten Salary Cap mit enormen Restriktionen und ziemlicher Ausgeglichenheit in der Liga) ähnlich gut gearbeitet.
Niemand muss sich um ihn Sorgen machen. Sollte er wirklich sofort einen neuen Job haben wollen: Es gibt viele freie Stellen. Nach den Rauswürfen in Arizona, Atlanta, Oakland und dem schmählichen Abtritt von Nick Saban in Miami wird als nächstes der Posten bei den New York Giants frei und vermutlich auch der bei den Dallas Cowboys. Beide sind noch in den Playoffs beschäftigt, aber sehen nicht so aus, als ob sie weit kommen werden. Zu den weiteren Kandidaten für eine Luftveränderung gehören die Washington Redskins und die Cleveland Browns. Überflieger stehen nicht bereit, um die Vakanzen zu füllen. Cowher wäre überall die erste Wahl und würde das Geld geboten bekommen, das seinem Stellenwert entspricht, das man ihm in Pittsburgh aber vorenthält.
Ergänzung am Freitag nach der Pressekonferenz: Jetzt ist es offiziell. Er hat gekündigt.
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