Es kann schon sein, dass sich hier eine Reihe von Leuten bewusst abwenden, sobald von Statistiken und Zahlen die Rede ist. Das muss man in Kauf nehmen. Aber wer glaubt, es sei möglich, ein Basketballspiel allein anhand der geworfenen Körbe und der erzielten Rebounds nachzuerzählen (und das tun all die vielen US-Sports-Schreiber und -Blogger mit Hingabe), der muss auch bereit sein, das Datenmaterial etwas genauer zu analysieren. Alle anderen, die sich sowieso nur für die sportfeuilletonistische Seite des Spielbetriebs interessieren, können ja weiter klicken. Sie wissen allerdings nicht, was sie versäumen. Ich bin weit davon entfernt, selbst Statistiken zusammenzustellen. Der Vorgang ist mir zu unsinnlich. Aber ich bin bereit, die Grundannahme zu akeptieren, die eine sauber erarbeitete Aufstellung vermittelt: dass sie Trends abzeichnet, dass sie Rangordnungen erlaubt und dass sie das Fangespräch anheizt. Denn ist nicht die ewig gestellte und nie beantwortete Frage eben diese hier: Wer ist besser?
Der Blog Wages of Win führt das Ganze noch ein bisschen weiter. Er beschäftigt sich mit der Frage: WAS ist besser? Wie lassen sich die Zahlen, die ein Spieler produziert (inklusive Ballverluste, Freiwürfe etc.) in eine Wertung umschmieden? Die Antwort: Man muss alles einrechnen, was einer Mannschaft zu einem Sieg verhilft. Die Kategorie heißt in der Sprache des Wages-Blogs Wins produced. Anlässlich der Abstimmung der Fans für das All-Star-Spiel und weil die erste Hälfte der Saison vorbei ist, haben die Kollegen eine hübsche Bilanz aufgestellt, aus der sich Folgendes ergibt: Dirk Nowitzki ist der zweitbeste Spieler bisher in der Western Conference (hinter Kevin Garnett, Minnesota Timberwolves, und vor Steve Nash, Phoenix Suns). In der einen Hauch genaueren Kategorie Wins produced per 48 minutes (dabei rechnet man die gesamte Spieldauer mit ein) ist er auch die Nummer zwei (hinter Marcus Camby, Denver Nuggets, und vor Manu Ginobli, San Antonio Spurs). Die Abstände der Besten zueinander sind knapp
Ein Blick in die Eastern Conference ergibt eine klarere Rangliste: Jason Kidd von den New Jersey Nets überragt alle anderen - auch den Sportler des Jahres, Dwayne Wade.
P.S. : Mit der Illustration wollen wir auf die Firma LEGO aufmerksam machen, die das Bild vor einer Weile als Presseaussendung herumgeschickt hat und der Inbegriff dafür ist, alles Runde irgendwie gerade zu machen.
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