Es ist nicht ganz so deutlich wie vor einem Jahr, als Thomas Vanek von seinem Trainer als kleine Erziehungsmaßnahme in den Playoffs auf die Bank gesetzt wurde. Aber es fällt auf: Dem besten Stürmer aus dem D-A-CH-Verband, Sohn tschechischer Österreich-Einwanderer, geboren in Graz und sportlich in den USA via Schule und College auf die National Hockey League vorbereitet, geht gegen Ende der regulären Saison ein wenig die Puste aus. Und das ist nicht gut für die Buffalo Sabres. Die Mannschaft ist auf seine spritzigen Attacken und seine aus dem Handgelenk geschossenen Tore mehr denn je angewiesen.
Der 23jährige begann im letzten Herbst schlichtweg formidabel und war lange einer der besten Scorer in der Liga. Mit 34 Treffern gehört er zwar noch immer zu den gefährlichsten Zwölf, und die Sabres stehen auf Platz 1 der Playoff-Tabelle in der Eastern Conference. Aber die Ziele sind höher gesteckt. Da sind Verschnaufpausen nicht hilfreich. Im letzten Jahr übertraf die Mannschaft schlichtweg alle Erwartungen, als sie beinahe bis ins Stanley-Cup-Finale kam und trotz enormer Verletzungsprobleme in der Verteidigung fast den späteren Gewinner, die Carolina Hurricanes, aus den Schlittschuhen gekippt hätte. In diesem Jahr liegt die selbst gelegte Latte etwas höher: Alles andere als das erreichen des Finales wäre ein Misserfolg.
Die Statistik ist allerdings nicht das Entscheidende, sondern vielmehr die Frage: Findet Vanek, dem Coach Lindy Ruff im letzten Jahr vor allem konditionelle Schwächen vorwarf, in den nächsten Wochen die Extra-Energie, die man braucht, um eine der körperlich härtesten Herausforderungen im nordamerikanischen Sport zu bestehen - die NHL-Playoffs mit ihren Best-of-Seven-Serien? Anfang März musste er ein Spiel pausieren - wegen einer nicht näher definierten Verletzung. Wie er und die Mannschaft die nächsten Begegnungen abwickeln, wird viel darüber aussagen, welche Chancen das Team in diesem Jahr haben wird.
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