Ein ehemaliger Captain der pakistanischen Cricket-Nationalmannschaft hat den Verdacht geäußert, dass ein internatonales Wettsyndikat hinter dem Mord an Trainer Bob Woolmer steht. Der Engländer, der die Pakistanis betreute, war am Sonntag in seinem Hotelzimmer in Kingston bewusstlos aufgefunden worden und wenig später im Krankenhaus gestorben. Todesursache: Erwürgen. Der Exspieler Rashid Latif hatte vor zwölf Jahren einen Bestechungsskandal aufgedeckt, der zu einer lebenslänglichen Sperre des wichtigsten Beteiligten und Geldstrafen für andere Mannnschaftsmitglieder führte. "Ich habe immer gesagt, dass Cricket nie wirklich von Korruption befreit wurde, trotz der Maßnahmen des International Cricket Council," wurde er von Reuters zitiert. Woolmers Team war überraschend in der Vorrunde des alle vier Jahre ausgetragenen World Cup durch eine Niederlage gegen das schwächer eingeschätze Team aus Irland ausgeschieden. Das Turnier ist das bedeutendste in der Sportart und findet zur Zeit in einer der abseits gelegenen Hochburgen des Spiels statt - in der Karibik, wo sich mehrere Inseln die Ausrichterrolle teilen. Titelverteidiger ist Australien, das den Cup 2003 in Südafrika und 1999 in Großbritannien gewann. Die meisten Cricketspieler leben auf dem indischen Subkontinent. "80 Prozent aller Einnahmen des Spiels weltweit werden in Indien erzielt", schrieb der scheidende UN-Untergeneralsekretär Shashi Tharoor am Freitag in der New York Times in einem Beitrag, in dem er sich darüber mokierte, dass die Amerikaner sich wohl deshalb nicht für Cricket interessieren, weil sie komplizierte Spiele einfach nicht begreifen und mit Baseball bereits eine verwässerte Version praktizieren.
Der Mordfall so nah vor der eigenen Haustür hat jedoch einige in den USA wachgemacht. Darunter auch die die Times, die heute einen erhellenden Bericht eines Reporters aus Kingston über die Verhältnisse im Cricket publizierte.
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