29. März 2007
Agassis Memoiren: Mehr als 5 Millionen Dollar Honorar
Die Wechselwirkung zwischen dem Teufel und den größten Haufen ist vermutlich bereits in der Vor-Luther-Zeit von den fliegenden Ablaßhändlern hinreichend analysiert worden. Also können wir uns das hier sparen. Stattdessen wollen wir auf diesem Wege ganz honett Andre Agassi gratulieren. Der hat offensichtlich einen Verlag gefunden, der ihm für seine Lebenserinnerungen Minimum 5 Millionen Dollar Honorar bezahlen will. Plus das Geld für einen Schreiber von Format, was mindestens noch mal 300 000 Dollar kosten wird. Das wäre ein neuer Rekord in der Sportpublizistik. Wer das ewige lange Porträt in Sports Illustrated vor seinem Abtritt von Anfang bis Ende gelesen hat, wird sich nicht um ein Exemplar dieses Buches bemühen müssen. Agassi ist zwar das eloquenteste Licht unter der Sonne von Las Vegas und hat ein paar Dinge im Leben erlebt. Er ist auch ein humorvoller Typ, der pointiert formulieren kann. Aber in seiner gründelnden Art schafft er es trotzdem nicht, irgendetwas zum besseren Verständnis von Hochleistungssport, Kommerz, Tennisfabriken, Sportlerehen etc. zu sagen. Eine Reinkarnation von Buddha wäre konkreter und hilfreicher, um diesen Kontext klar und verständlich aufgezeichnet zu bekommen. Das viele Geld sei ihm und seiner Gefährtin gegönnt. Und den Kindern auch. Den Teufel gönnen wir ihm nicht. Den wünschen wir Nick Bolletieri.
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