21. März 2007

Mark Cuban wollte Mavericks verkaufen

Ein frustrierter Mark Cuban hat im vergangenen Sommer mit vollem Ernst zum ersten Mal mit dem Gedanken gespielt, die Dallas Mavericks zu verkaufen. Die enttäuschende Niederlage in der Finalserie gegen die Miami Heat und die ständigen Geldstrafen von NBA-Commissioner David Stern hatten ihn so frustriert, dass der Milliardär Investmentbanker bat, sich in aller Stille nach Interessenten umzuschauen. Ein bisschen Zeit und ein paar Abende auf freundschaftlicher Basis mit Dirk Nowitzki sorgten dann jedoch für einen Stimmungswandel. Über die wahren Gründe dafür kann man nur spekulieren. Sicher wäre ein Club nach einem Titelgewinn mehr wert als vorher. Auf jeden Fall erklärt diese Hintergrundinformation die relative Großzügigkeit, mit der Cuban Spieler wie Nowitzki und Josh Howard neue Verträge gab. Der Superfan, der am liebsten bei der Auszeit am Huddle teilnimmt, klingt auch Monate später wie ein reicher Geschäftsmann, der in einem Basketball-Club so etwas wie einen überdimensionierten Spielzeugladen sieht, den man irgendwann sausen lässt, weil man einen interessanteren Laden gefunden hat: "Ich hätte das überhaupt nicht bedauert, weil ich dann eine hübsche Gelegenheit gehabt hätte, mir einige Dinge von der Seele zu reden. Das hätte mit enormen Spaß gemacht."

Aufgetrieben wurde diese Geschichte exklusiv von Ken Berger, der einen Blog für die New Yorker Zeitung Newsday produziert. Sie wurde von TrueHoop aufgelesen, dem ersten unabhängigen Blog, der vom Branchenriesen ESPN in seine neue Palette aufgenommen wurde und der seit kurzem von dieser neuen Plattform aus arbeitet.

Die Mavericks hat Cuban 2000 für 285 Millionen Dollar erworben. Er investierte anschließend nicht nur in die Mannschaft, deren Gehälter heute weit über Salary-Cap-Niveau liegen. Er baute zusammen mit den Eigentümer der Dallas Stars (NHL) eine neue Halle, die ebenfalls den Wert des Teams steigerte. Das Wirtschaftsmagazin Forbes rechnete vor einem Jahr den Marktwert auf 463 Millionen Dollar hoch. In dem Betrag versteckt ist auch der Anteil für die Arena (120 Millionen Dollar). Rechnet man den heraus, wirkt der Wertzuwachs über sechs Jahre eher bescheiden.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hmm.. so exclusiv ist die Geschichte aber nicht. Schon am 12 März wurde darüber berichtet - http://mavs.beloblog.com/archives/2007/03/11/#073575

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Stimmt. Berger hatte zwar ein Exklusiv-Interview mit Cuban, in dem auch von dem Thema die Rede war, aber die Info selbst zirkulierte schon vorher.