Heute ist die Einrichtung eine Institution und hat den Standard für jedes andere Sportmuseum gesetzt, von denen es mittlerweile quer über die Vereinigten Staaten verstreut für fast jede Disziplin - sei es Golf, Tennis, Basketball, Schwimmen oder Boxen - mindestens eines gibt. So besitzt sie mehr als 35 000 Objekte wie Bälle, Schläger und Trikots, rund eine halbe Million Fotos und zwei Millionen Schriftstücke in ihrem Archiv. Das Kernstück der Ausstellungsräume ist die sogenannte Gallery mit den Bronzetafeln von mehr als 250 Spielern, Trainern, Managern und Schiedsrichtern, die für würdig befunden wurden, die Geschichte der Sportart zu repräsentieren.Das soll es erstmal als Einstimmung gewesen sein. Mehr über die Playoffs in den nächsten Tagen. Hier noch zwei Links für Menschen, die nicht warten können: Bei Volk ohne Raumdeckung fabuliert Rob Alef über die "geheimnisvolle Schönheit" des Spiels. Bei Wortwelt gibt es viele harte Fakten und Einschätzungen zur aktuellen sportlichen Lage. Zur Hall of Fame gibt es keinen besseren Roman als Unabhängigkeitstag von Richard Ford, die Fortsetzung seines Buches Der Sportreporter, in der die Hauptfigur Richard Bascombe seinen Sohn auf eine Reise nach Springfield/Massachusetts (Basketball Hall of Fame) und Cooperstown mitnimmt. Bascombe ist in diesem Buch kein Journalist mehr, sondern hat den Beruf an den Nagel gehängt und ist Immobilienmakler geworden. Der dritte Band erscheint übrigens in den nächsten Tagen in den USA.
Die Gründung der Hall of Fame geht auf eine Idee aus dem Jahr 1936 zurück, als Baseball dank der Spieler der New York Yankees wie des legendären Babe Ruth seinen ersten wirtschaftlichen Boom erlebte. Anfänglich kam man in Cooperstown mit zwei Stockwerken aus. Nach der letzten großen Renovierung, die 2005 abgeschlossen wurde und 20 Milllionen Dollar kostete, kann man auf insgesamt drei Etagen die Geschichte nachempfinden. Das tun rund 350 000 Besucher jährlich. Das Verhältnis der Amerikaner zu Baseball ist ungebrochen - trotz Anabolika-Skandalen und den langen Spielerstreiks der Vergangenheit. Zur Mythologisierung tragen die Filmfabrik Hollywood bei, die sich immer wieder Geschichten aus der Geschichte des Spiels greift und sie auf publikumswirksame Weise zurechtmacht, Musicals, Theaterstücke und Schriftsteller. Aber kaum jemand hat die Faszination so gut auf den Punkt gebracht wie die fiktive Hauptfigur in dem Film "Annie und ihre Männer": Sie habe alle großen Religionen ausprobiert, sagt sie in ihrem Monolog zu Beginn. Aber wirklich glücklich geworden sei sie nur mit einer: "Ich glaube an die Kirche Baseballs."
Der Schrein für die Pilger dieser Glaubensgemeinschaft könnte an jedem Ort stehen. Aber für Cooperstown sprachen zumindest ein paar Indizien. Hier soll nämlich der Armeeoffizier Abner Doubleday im Sommer 1839 das erste Spielfeld abgekreidet und einen Teil der Regeln kodifiziert haben. Inzwischen ist diese Darstellung umstritten. Aber sie genügte einem einflußreichen Erben des Singer-Nähmaschinen-Imperiums. Er trieb die Idee voran, dem heruntergekommenen Städtchen am Lake Otsego, Geburtsort von James Fenimore Cooper und Schauplatz eines Teils seiner Lederstrumpf-Geschichten, eine neue Attraktion zu verschaffen.
30. September 2006
Baseball-Playoffs: Eine kleine Einstimmung
Russland gewinnt Homeless World Cup
Blick zurück: American Arena berichtete in den letzten Wochen hier und hier und hier über das Ereignis.
29. September 2006
Bei Nike brennt nachts noch lange das Licht
Artest mit Musik: Laut und deutlich
“I admit I used to smoke before games.”
“David Stern! Damn, David Stern. I gotta teach you bout the ghetto there’s some things you should learn.”
via cantstopthebleeding
Mehr über Ron Artest aus dem Archiv
28. September 2006
Die Horror-Meldung des Tages...
Laut Wikipedia und anderen Quellen (siehe hier und hier) wurde dem hoch eingeschätzten Spieler aus New Jersey, der von den Cleveland Cavaliers gedraftet wurde und vor ein paar Tagen von den Golden State Warriors verpflichtet wurde, im vergangenen Jahr in New York "der gesamte Dickdarm" entfernt. Der Unterschied? Rund sechs Meter. Und der Unterschied zwischen Leben und Tod. Ganz ohne Darm funktioniert nur bei der Currywurst.
Punktniederlage für Nowitzki
Auf welche Weise sich das Ranking auf das Spiel auswirkt? Keine Ahnung. Wir nehmen an, dass man mit den höher eingestuften Spielern leichter gegen seine Gegner gewinnt. Bei uns kommen solche Kenndaten allenfalls zum Zuge, wenn wir Wein einkaufen gehen. Der amerikanische Kritiker Robert Parker hat eine Skala mit maximal 100 Punkten entwickelt, an der sich inzwischen die gesamte Industrie orientiert. Da sind 92 Punkte bereits sensationell. Die bekam zum Beispiel neulich der deutsche Kellermeister Roman Roth aus Long Island für seinen Edel-Merlot aus dem Jahr 2002, der unter dem Label The Grapes of Roth auf den Markt kam. Sehr zu empfehlen. Aber wir schweifen ab....
Fundstelle: Der Blog, der die NBA-Punkte thematisiert hat
Blick zurück: Die Arena-Meldung über das Nowitzki-Cover
Die Website des Kellermeisters Roman Roth
NHL-Eishockey in den USA - eine "Randsportart"
Nun rächt sich, dass die NHL keinen vernünftigen Fernsehvertrag mehr hat. ESPN war schließlich eine hochwertige Adresse. Das Outdoor Life Network - jetzt Versus (was für ein bescheuerter Name) - hat das Image des Arme-Leute-Kanals. Das färbt ab.
Übrigens - danke an Wortwelt für den Hinweis - die neue Saison beginnt natürlich trotzdem heute in einer Woche wie geplant. Mit einer Reihe von Deutschen, Schweizern und Österreichern. Und darauf wollen wir uns freuen.
NBA-Teams spielen in Köln
Szenen vom Homeless World Cup
Es scheinen sich nur die englischsprachigen Länder für die Veranstaltung zu interessieren. Auf deutschen Seiten ist nichts zu finden. Die Seite vom Homeless Worldcup ist knallvoll mit Informationen. Die deutsche Mannschaft spielt in Gruppe vier und hat am ersten Tag Australien mit 4:2 und am zweiten Tag die USA mit 5:0 geschlagen. Am dritten gab es eine Niederlage gegen Brasilien, allerdings erst nach Elfmeterschießen. Die Österreicher schlängeln sich so durch und haben zwei Siege (beide durch Elfmeterschießen) und eine Niederlage auf dem Konto. Die Schweizer scheinen extrem schwach. Schade.
Auf der Seite findet man eine Menge Fotos, die einen guten Eindruck von der Stimmung in Südafrika bringen. Einer der Alt-Stars bei dem Event: der Portugiese Eusebio.
Blick zurück: Der Vorabhinweis auf die Veranstaltung und ein erster Bericht nach der Eröffnung
27. September 2006
Owens dementiert Selbstmordabsichten
Blick zurück: Die vorsichtig getextete American-Arena-Meldung zum angeblichen Selbstmordversuch
Verdrängungswettbewerb im Basketball
Blick zurück: Nowitzki verlängert seinen Vertrag um drei Jahre
NFL-Profi Owens: Polizei tippt auf Selbstmordversuch
Owens ist wegen seiner egozentrischen Verhaltensweise in der Liga sehr umstritten. Er begann seine Karriere bei den San Francisco 49ers, erreichte mit den Phildelphia Eagles vor anderthalb Jahren den Super Bowl und bekam dort auf spektakuläre Weise die Kündigung, weil er sich permanent mit Quarterback Donovan McNabb behakte. Die Dallas Cowboys hatten ihm im März einen Drei-Jahres-Vertrag über 25 Millionen Dollar gegeben.
Ergänzung: Das gibt's nur in Amerika - Link zur Website Smoking Gun mit dem Polizeibericht von der Geschichte
Nowitzki verlängert
Punkt 1: Was einzig und allein fest steht, ist dies: Dirk Nowitzkis Vertrag mit den Mavericks ist eigentlich ein Vertrag mit der NBA. Denn egal, was passiert (Trade, schwere Verletzung etc.), der Tarifvertrag besagt, dass ihm das Geld zusteht.
Punkt 2: Diese vorzeitige Vertragsverlängerung ist ein taktisches Manöver auf Seiten der Mavericks, um Nowitzki zumindest für die kommende Saison die Frage zu ersparen: Ja, was iss nu? Wie geht's weiter? Daraus kann man nur eines schlussfolgern: Für die nächste Saison hat Mark Cuban den Würzburger voll gebucht. Was danach ist, weiß nicht mal er.
Punkt 3: Der Vertrag enthält offensichtlich keine Trade-Schutzklauseln. Mit anderen Worten: Sollte Cuban die Mannschaft demnächst wieder kräftig umbauen, und ein anderes Team bietet ihm für Nowitzki und sein hohes Gehalt ein paar attraktive Alternativen, wird er ernsthaft darüber nachdenken. Ihm ist egal, was die Fans denken. Dass der Umbau auch weiterhin im Raum steht, muss jedem klar sein, der gesehen hat, dass die Mannschaft ohne einen zweiten herausragenden Spieler den Titel nicht gewinnen kann. Hätten die Phoenix Suns Amare Stoudamire zur Verfügung gehabt (war verletzt), wären die Mavericks nie im Leben ins Finale gekommen. Enough said.
Punkt 4: Nowitzki wird sicher selbst irgendwann schlau genug sein und den Trade zu einer Mannschaft forcieren, die ihm eine realistische Chance auf den Titel bietet. So schön ist der Standort Dallas auch nicht. Im Osten, wo mehr Mannschaften näher beieinander hocken, sind die Reisen kürzer. Man schläft viel häufiger nachts in seinem eigenen Bett. Wenn man älter wird, findet man solche Überlegungen durchaus bedenkenswert.
26. September 2006
Boll-Werk und das Sommermärchen
Sein inzwischen in Los Angeles beheimateter Kollege Uwe Boll hingegen weiß noch nicht so richtig, wie man die Arbeit am Filmen in positive Public Relations ummünzen kann. Deshalb kommt er wohl auch auf eine so verrückte Idee wie diese: Er forderte seine Kritiker auf, sich mit ihm zu einem kurzen Boxkampf im Ring zu messen. Vier Filmjournalisten gingen auf die Einladung ein, und jeder ging K.O. Boll, der Regisseur des Vampirstreifens BloodRayne, hängt das Label "controversial" an, wie die Agentur Associated Press nach den Faustkämpfen vermeldete, die am Samstag vor 600 Zuschauern in Vancouver stattfanden. Sein neuer Spitzname ist besser: Raging Boll (eine Anspielung an den Orginaltitel des Film Wie ein wilder Stier mit Robert de Niro).
Nur ein Schreiber war wirklich auf die Schläge und die Niederlage vorbereitet: der Kanadier Chris Alexander, der nach dem Niederschlag in seinem Mund ein Päckchen mit Filmblut zerbiss und ausspuckte. Da war Boll einen Moment lang erschrocken. Alexander meinte hinterher: "Das ist der seltsamste Popkultur-Bizarrjournalismus-Stunt, an dem ich je beteiligt war.
AP war so nett, das nächste Boll-Werk gleich mitanzukündigen. Dann wollen wir das hier auch tun. Es heißt In the Name of the King: A Dungeon Siege Tale.
Hier geht's zum Wortmann-Trailer bei YouTube
Hier gibt's Bilder von den Boll-Kämpfen in Vancouver auf einer Seite der ultimativen Boll-Fans
Maske im Training - ein Bericht
Katrina, die Saints, der Superdome und die Medien
Ich will es nicht kompliziert machen, obwohl der Wirkungszusammenhang wirklich kompliziert ist. Denn die Fernsehübertragungen alleine leisten noch gar nichts. Die Begleitmusik von schreibenden Reportern vor Ort gehört ebenfalls dazu wie die Bereitschaft zur Autosuggestion von Millionen von Menschen, die GLAUBEN, sie wohnen, ob vor Ort oder am Bildschirm, einem Ereignis von besonderer Bedeutung bei.
Unsinn. Andere Medienereignisse wie Kriege oder Katastrophen betreffen tatsächlich das Leben von vielen Menschen. Im Sport sind nur Platzanweiser, Toilettenfrauen und Bierverkäufer, die in Stadien und Hallen arbeiten betroffen, und sicher auch noch die Sportler und Trainer. Alle anderen FÜHLEN sich betroffen. Dass daraus ein medienreguliertes Verhalten resultiert, dass sich zum Beispiel im Kauf von Trikots, Basketballschuhen und anderem Tand niederschlägt, ist nur eine indirekte Folge. Eine direkte Anteilnahme existiert nicht. Transzendenz? Nur für den, der daran glaubt. Ein logisch denkender, rationaler Mensch sollte in der Lage sein, dass zu durchzuschauen.
Warum ich das alles schreibe? In New Orleans lief am Montagabend ein Spektakel, das Reporter zuhauf als psychosozialen Meilenstein gefeiert haben. Die Saints trugen ihr erstes Heimspiel im Superdome seit Hurricane Katrina aus. Finanziert vom amerikanischen Steuerzahler, der den größten Teil der 185 Millionen Dollar Reparatur bezahlt hat (Zur Erinnerung: Im Superdome warteten tagelang zehntausende von Menschen auf Hilfe - ohne Essen und unter schlimmsten hygienischen Bedingungen). Die Saints gewannen gegen die Atlanta Falcons - mit 23:3 - und sind so nach drei Spielen ungeschlagen. Eine kleine Sensation, denn im letzten Jahr kam die Mannschaft in insgesamt 16 Saisonspielen nur auf drei Siege und auf diese Weise in der Draft an den exzellenten Running Back Reggie Bush.
Daran war nichts transzendental. Die Saints waren noch nie richtig gut - ob mit Superdome oder ohne. Aber jetzt, da sie mal gewinnen und die Fans aus New Orleans endlich wieder etwas zu feiern haben, wird die Mannschaft als Identifikationsfigur für das Ende einer von den Regierenden zu verantwortenden Katastrophe ausgeguckt. Für das Bedürfnis von tausenden von Menschen, sich endlich mal wieder über etwas zu freuen und den Alltag zu vergessen. Dafür ist die NFL immer zu haben. Die Liga ist ja nicht von ungefähr die wirtschaftliche stärkste Macht im US-Sport. Sie weiß, was ankommt. Also ließ sie U2 ("It's a Beautiful Day") und Green Day im Vorprogramm auftreten, um dem Abend ein eskapistisches Sahnehäubchen aufzusetzen, verteilte Akkreditierungen an tausend Journalisten, die alle dasselbe Lied anstimmen und präsentierte das Ganze auf ESPN in Monday Night Football. Ein paar Bilder von den Höhepunkten der Katastrophe wurden auch gezeigt. Aber über den anhaltenden Kampf der Menschen dort, die noch immer zu tausenden in Trailern wohnen, oder die noch immer nicht zurückgekommen sind, weil sie weder wirtschaftlich noch psychisch die Kraft haben, ihre verrottenden und verschimmelnden Häuser abzureißen und neu zu bauen, zeigte man lieber nicht.
Tatsächlich war Katrina in New Orleans (anders als im Umland) weniger eine NATUR-Katastrophe als eine von ignoranten Politikern und inkompetenten Deichingenieuren und Hilfsorganisation verursachte MENSCHEN-Katastrophe. Der Beleg dafür, dass die Bürger einer Stadt nur ein Spielball für alle möglichen Interessen sind. Seit Montag sind es die Interessen von jenen, die den amerikanischen Durchhaltewillen feiern wollen. Vielleicht ist der der stärker als die Dummheit und der Zynismus der Verantwortlichen. Vielleicht...
25. September 2006
Homeless Cup hat begonnen
Blick zurück: Der erste Bericht über den Cup in der Arena
WAG Report aus England
Rumsfeld beim Squash: Regeln? Was für Regeln?
Der Mann ist seit sechs Jahren im Amt, hat das Leben von mehreren tausend Amerikanern auf dem Gewissen (und von noch mehr Irakern), ist scharfzüngiger Egozentriker, der noch bei jeder Pressekonferenz die Journalisten düpiert und trotzdem konnte keiner so richtig erklären, wie der Junge tickt. Nun wissen wir es: Verteidigungsminister Donald Rumsfeld - so hat die New York Times am Sonntag ausgiebig erläutert (sogar mit Zeichnungen) - zeigt sein wahres Gesicht beim Squash. Er spielt oft (das Pentagon hat im Keller eine Anlage, zu der er jeder Zeit Zutritt hat) und zwar so: "Er trifft den Ball sehr gut, aber er spielt nicht nach den Regeln." So beschriebt ihn ein Angestellter des Verteidigungsministeriums, der noch nie gegen den 74jährigen gespielt, aber wohl schon häufiger zugeschaut hat. Rumsfeld war als Student in Princeton in der Ringermannschaft. Vor 20 Jahren begann er mit Squash, bevorzugt aber eine alte Version des Spiels, genannt Hardball. Der Court ist schmaler als die international üblichen Plätze. die Bälle sind härter. Man muss nicht so viel rennen. Das Pentagon hatte acht Hardball-Courts bis zu einem Umbau vor vier Jahren. Extra für Rumsfeld durfte der Steuerzahler dafür sorgen, dass er einen Platz nach seinem Geschmack bekam. Wie er das Problem löst, wenn er unterwegs ist, wo er ebenfalls ständig spielt. wurde voin der Zeitung nicht berichtet. Ein Match gegen Reporter lehnte er ab.
24. September 2006
Elvis Costello: "Alison"
Es ist mir immer schwer gefallen, Elvis Costello einzuordnen und anderen zu empfehlen - selbst in den Jahren, in denen ich als Musikkritiker gearbeitet habe. Das änderte sich auch nicht, nachdem ich ein Solokonzert erleben konnte, bei dem er sich fast manisch in seine Songs hineinarbeitete und dem Publikum die Botschaft zusingen wollte: "Habt mich lieb, aber kommt mir nicht zu nahe." Im Laufe der Zeit habe ich verstanden, dass Costello ein begnadeter Storyteller ist, der nicht unbedingt nur für sich und seine Stimme schreiben sollte. Es werden noch Jahre vergehen, bis andere sich an sein Material herantrauen und die Diamanten herausschleifen werden. "Alison" war immer sein bestes/schönstes Lied. In dieser Version - live bei VH1 und nur von einem Pianisten begleitet - versteht man dies auf Anhieb. Seine lange Vorbemerkung sollte man nicht ignorieren. Hinter jeder guten Geschichte steckt schließlich immer noch eine Geschichte.
Nachtrag: YouTube hat diese Version gelöscht. Aus diesem Grund hier als Ersatz eine andere Live-Version, die nicht gesperrt ist:
Ryder-Cup Sonntag: Amerikas katastrophale Vorstellung
Nach dieser Niederlage braucht man nicht mehr groß in die Details gehen. Tom Lehmans Spieler hatten nicht die Spur einer Chance. Vielleicht ist diese Mannschaft - selbst im Vergleich mit der Zeit, als Seve Ballesteros, Nick Faldo, Bernhard Langer und Ian Woosnam und José Maria Olazábal den Kern bildeten - wirklich die beste, die es je aus europäischer Sicht gab. So drückte sich Captain Ian Woosnam im amerikanischen Fernsehen aus. Aber er gab gleichzeitig zu, dass er vorher ganz schön Manschetten gehabt hatte, das Ding zu verlieren. Mit anderen Worten: Es lag nicht nur daran, dass seine Jungs so gut waren: Die Amerikaner hatten einfach nichts zu bieten. Sie sind schlechter als ihr Ruf.
Den besten Kommentar gab Scott Verplank von sich, der als Captain's Pick in die Mannschaft geholt worden war, aber nur einmal in der Team-Phase zum Einsatz kam und zwei Punkte beisteuern konnte: Er verwies darauf, welches persönliche Verhältnis die Europäer untereinander pflegen und dass dies in Situationen hilft, wenn es darauf ankommt. Einfach nur Spieler zusammenzuschrauben, die auf dem Papier stark aussehen, sei nicht genug. Man müsse Formationen mit Leuten haben, die zueinander passen und die wirklich miteinander spielen wollen. Diese Idee hat Tom Lehman sicher auch gehabt, aber er kann sich seine Spieler nicht schnitzen Er zeigte besseres Einfühlungsvermögen als sein Vorgänger Hal Sutton, aber nicht mehr Spielintelligenz, sonst hätte er flexibler reagiert und mehr probiert.
Der nächste Captain für Europa und der nächste Standort in zwei Jahren stehen bereits fest: Nick Faldo und Valhalla in Louisville/Kentucky, ein klassischer, unerhört anspruchsvoller Parcours. Die PGA of America wird in den nächsten Wochen darüber beraten, wen sie als nächsten Captain ins Rennen schickt. Geht es nach der Logik sollten sie mal jemand wie Larry Nelson nehmen, ein alter Herr, der auf der Seniors Tour spielt, der erfolgreichste Ryder-Cup-Spieler auf amerikanischer Seite. Die Buschtrommeln produzieren zur Zeit vor allem einen Namen: Paul Azinger. Er war in den letzten beiden Jahren der Ko-Kommentator mit Nick Faldo bei den Golf-Übertragungen auf ABC. Der Sender hat ab dem kommenden Jahr nur noch die British Open im Rechte-Paket, was heißt: Azinger hat viel Zeit. Die Konstellation Azinger-Faldo wäre sicher im Sinne der medienbewussten Strategen in den Vorstandsetagen.
Man darf damit rechnen, dass die PGA of American erneut an den Qualifikationsregeln herumbastelt. Der gegenwärtige Modus begünstigt Spieler, die zwischendurch mal groß in Form kommen und ein Turnier gewinnen und ein paar Mal in den Top Ten auftauchen. Konstant respektable Leistung wird hingegen nicht honoriert. Der europäische Modus hingegen könnte nicht besser sein. Er sorgt dafür, dass die wirklich guten Leute ins Team kommen. Und wenn dann noch jemand wie Paul Casey kurz vorher heiß wird und der Captain die zwei Spieler dazu holt, die es gebacken kriegen, kann man sogar solche Pannen verschmerzen wie die von Padraig Harrington.
Vielleicht noch zu meinen Spekulationen von gestern:
"Ich rechne so: zwei Punkte holen die drei Iren. Einen Punkt holen die beiden Spanier. Luke Donald und Paul Casey sind zusammen ebenfalls für einen Punkt gut. Das sind schon vier. Ich denke, dass David Howell noch etwas gut zu machen hat und dass die Schweden noch einen halben Punkt produzieren."Die Iren haben 1 1/2 Punkte geholt, weil Paul McGinley sich am 18. Loch generös gab und seinem Gegner einen langen Birdie-Putt zum Remis schenkte. Andernfalls drohte dem Amerikaner die Niederlage und der Verlust eines weiteren halben Punkts. Dann wäre meine Prognose eingetroffen. Bei den Spaniern ging die Rechnung auf. Mea culpa: Ich habe Donald unterschätzt, Casey allerdings richtig beurteilt. Er hat einen sehr gut spielenden Jim Furyk regelrecht fertig gemacht. Howell spielte wie erwartet. Der eine Schwede (Karlsson) hatte gegen Tiger Woods nichts zu bestellen. Dafür konnte der andere (Stenson) überzeugen.
Die beste Seite, um alles noch mal Revue passieren zu lassen, ist die offizielle.
23. September 2006
Ryder-Cup Samstag: Abschließende Analyse
Da werden Erinnerungen an den Sonntag 1999 in Brookline wach, als die Amerikaner den gleichen Vier-Punkte-Rückstand Schlag auf Schlag egalisierten und mit einem unsportlichen Affentanz auf dem 17. Grün den Putt von Justin Leonard feierten, der das erstaunliche Comeback besiegelte. Wer so etwas einmal hinbekommen hat, rechnet sich aus, dass er es nochmal schafft. So denkt Jim Furyk. Das Problem der Amerikaner: Die Mannschaft von Brookline war ziemlich gut und hatte einige Majors-Gewinner in ihren Reihen (Tiger Woods, Tom Lehman, Payne Stewart, Justin Leonard, Davis Love, Marc O'Meara, Hal Sutton) und Spieler, die später noch Majors gewinnen sollten (Phil Mickelson, Jim Furyk). Dagegen hatten die Europäer nicht viel zu stellen - mit Leuten wie Jarmo Sandelin, Andrew Coltart, Jean van de Velde und Spielern wie Jesper Parnevik und Sergio Garcia, die nach zwei brillianten Tagen keine Energie mehr besaßen, um gegen zu halten.
Die europäische Mannschaft des Jahres 2006 ist sehr viel stärker. Es wird kein Spaziergang werden, aber vier Punkte? Die müssten drin sein. Ich rechne so: zwei Punkte holen die drei Iren. Einen Punkt holen die beiden Spanier. Luke Donald und Paul Casey sind zusammen ebenfalls für einen Punkt gut. Das sind schon vier. Ich denke, dass David Howell noch etwas gut zu machen hat und dass die Schweden noch einen halben Punkt produzieren. Morgen abend wissen wir mehr.
Gefängnis für BALCO-Reporter kaum noch abzuwenden
Ryder-Cup Samstag: Erste Analyse
Und was macht Lehman am Nachmittag im weitaus schwierigeren Foursome-Geschäft? Er bringt Mickelson, läßt DiMarco raus, schiebt Zach Johnson noch mal vor, bringt endlich Neuling Vaughn Taylor, der sich sicherlich schon gefragt hatte, ob er überhaupt gebraucht wird. Und keiner könnte sagen, dass dies den Anstrich des Genialen besitzt.
Lehmans Antwort auf die Frage, was er denn noch umzubiegen glaubt, wenn sich die Frustration langsam, aber beständig weiter aufbaut: "Da ist immer noch eine Menge Golf zu spielen. Im Sport weisst du, was passieren kann. Witzige Dinge können geschehen."
Im "Just OK-Club"?
22. September 2006
Ryder-Cup Freitag: Abschließende Analyse
Man muss auch über Padraig Harrington reden. Er hat zwar auch einen halben Punkt beigesteuert, aber am Nachmittag hat er auf der letzten Strecke des Matches mit seinem irischen Landsmann Paul McGinley mit einem jammervollen Chip aus 80 Metern einen weiteren halben Punkt versemmelt. Ein Wackelkandidat für Samstag.
Aber alles andere verdient gute Noten: Vor allem Sergio Garcia, der mit seinen hervorragenden Annäherungsschlägen das amerikanische Wunderduo Tiger Woods und Jim Furyk verstörte. Und natürlich auch Captain Ian Woosnam, der mit einer 5:3-Führung in den zweiten Tag geht, bereits alle Spieler einmal im Einsatz hatte (gut fürs Gemeinschaftsgefühl), dessen Wildcard-Spieler Darren Clarke und Lee Westwood 1 1/2 Punkte wert waren. Der eine irische Combo ausprobiert hat (für die Galerie) und damit nicht ganz schief lag.
Sein Widersacher Tom Lehman musste hilflos mit ansehen, wie Tiger Woods aufs Neue zeigte, dass er beim Ryder-Cup wie gefangen im Käfig herumläuft. Er musste ebenfalls zusehen, wie Phil Mickelson einmal mehr hinter seinen Möglichkeiten zurück blieb. Der einzige Trost für Tag zwei: Seit der Erweiterung auf ein gesamteuropäisches Team hat es noch nie so viele Matches am ersten Ryder-Cup-Tag gegeben, die erst auf dem letzten Grün entschieden wurden (sieben von acht). Daraus ließe sich schlussfolgern, dass die Partien ausgeglichen waren und immer nur sehr wenig den entscheidenden Ausschlag gegeben hat. Aber morgen wird wieder völlig neu gemischt. Vor allem weil Lehman angesichts der Resultate gezwungen sein wird, ein paar seiner Teams auseinanderzureißen. Woods braucht einen neuen Partner (Chris DiMarco?). Mickelson sollte mit Stewart Cink zusammengebracht werden, damit David Toms und Zack Johnson zusammengespannt werden können. Nur wenn die Amerikaner am Morgen mit einer veränderten Besetzung einen Weg finden, klar und deutlich Matches zu gewinnen, haben sie am Nachmittag eine realistische Chance auf eine bessere Ausgangsposition.
Ian Woosnam ist in der günstigen Lage, fast gar nichts machen zu müssen. Vielleicht sollte er die beiden Schweden in einer der Fourball-Partien in einen Flight stecken. Die könnten ein bisschen mehr Euphorie gut gebrauchen. Und wenn es nicht klappt, ist nicht viel verloren.
Anmerkung: Ich habe soeben die Ansetzungen für die Fourball-Matches gesehen. Lehman hat im Prinzip überhaupt nicht reagiert, außer Scott Verplank mit Zach Johnson zu bringen. Verplank hat so wie Vaughn Taylor bisher nur gesessen. Es wird Zeit, dass er sich warm spielt. Wann er Taylor bringen will, kann man nur mutmaßen.
Ryder-Cup Freitag: Erste Analyse
Foursomes sind reizvoller, weil sich die Spieler in den Zwei-Mann-Teams einen Ball teilen und abwechselnd schlagen. Einzige Konstante: Ein Spieler schlägt auf den Bahnen mit ungeraden Zahlen ab (1, 3, 5 etc.ab), der andere auf den mit den geraden Zahlen (2, 4, 6 etc.). Dieser Umstand macht eine Entscheidung des Captains zu einem kritischen Faktor: Wem gibt er die Abschläge auf den Par-5-Löchern (4, 10, 16, 18 - alles gerade), auf denen Longhitter mit hinreichend Zielwasser sicher sehr viel Druck machen können? Interessanterweise fallen demselben Spieler drei der vier Par-3 Löcher zu. Das heißt: er sollte gleichzeitig so präzise sein, dass sein Partner mit seinem Putt zum Birdie einlochen kann. Man muss annehmen, dass die geraden Bahnen aufgrund dieser ungewöhnlichen Konstellation die größere Bedeutung spielen werden. Man darf deshalb aber nicht die Par-4-Löcher ignorieren, auf denen ebenfalls Perfektion verlangt wird. Ian Woosnam hat, weil er das als Captain der Ausrichtermannschaft darf, die Fairways in den entscheidenen Zonen ziemlich eng mähen lassen.
Die heißeste Foursome-Partie: Luke Donald (frisch, weil am Morgen nicht eingesetzt) und Sergio Garcia, die sich bestens verstehen, gegen Tom Lehmans Wunder-Duo Tiger Woods/Jim Furyk. Garcia hat die geraden Bahnen zugeteilt bekommen. Genauso wie Woods.
Die erste positive Überraschung für die USA: Ryder-Cup-Neuling J. J. Henry, dessen Score auf elf Löchern ins Gewicht fiel. Die Europäer konnten froh sein, dass Paul Casey Loch 4 mit einem Eagle gegen Cinks Birdie gewinnen konnte. Sonst wäre das Match - das Remis ausging - verloren gewesen.
21. September 2006
Golf im "Just OK-Club"
"Der Platz gehört wahrlich nicht zum Besten, was die Grüne Insel zu bieten hat. Ein amerikanisches Golfmagazin taufte den Club kurzerhand in „The Just OK-Club“ um, ein Platz, der gerade noch okay ist, aber ebender Besonderheit des Ereignisses nicht gerecht wird. Dabei verfügt Irland unter seinen mehr als 500 Spielwiesen über grandiose Plätze: Portmarnock, Ballybunion, Waterville oder in Nordirland Royal County Down und Royal Portrush, um nur ein paar der klassischen Links Courses zu nennen."Vor ein paar Jahren habe ich im manager magazin nach einer Golf-Reise durch einen Teil von Irland folgende Impressionen in einem ausführlichen Bericht zusammengefasst. Golf in Irland: Abschlag zwischen Wind und Wasser
Vom Jammern zum Klagen
Das amerikanische Recht wird im konkreten Fall mit Elin Nordegren nicht von ausschlaggebender Bedeutung sein. Die Geschichte spielt schließlich in Irland. Das Land hat eigene Gesetze und eine eigene Jurisprudenz. Aber da die USA den Großteil der weltweit bekannten Sportprominenten produziert, haben ethisch-juristische Interpretationen aus diesem Land subkutane Auswirkungen auf andere Teile der Welt.
In den USA werden bekanntermaßen die kuriosesten Prozesse angestrengt. Auch im Sportbereich. Hier ein neuer Fall (ebenfalls im Sport Law Blog entdeckt): Der Gehörlosenverband hat die Washington Redskins verklagt, um sie dazu zu zwingen, die Ansagen der Football-Schiedsrichter, die über die Lautsprecheranlage gehen, auf den Videowänden in Textform abzubilden. Die Grundlage für das Vorgehen bietet ein Gesetz, das Behinderten davor schützen soll, im öffentlichen Leben benachteiligt zu werden. Dieses Gesetz hat auch schon für Klagen von Rollstuhlfahrern gesorgt, die sich darüber beschwert haben, dass sie nicht das ganze Spielfeld einsehen konnten.
Sollten sich weitere Entwicklungen zum Thema herauskristallisieren, werden wir wieder berichten.
20. September 2006
Alles spricht für Europa
(von insgeamt zwölf) ans Werk, die schon mindestens einmal dabei waren. Ihre Bilanz addiert aus allen Matches: 75 Siege, 42 Niederlagen, 21 Unentschieden. Mit anderen Worten: positiv. Auf Seiten der USA treten acht an, die bereits Ryder-Cup-Erfahrung haben. Deren Leistungswerte summieren sich auf: 31 Siege, 39 Niederlagen und 10 Unentschieden. Mit anderen Worten: negativ. Wenn man noch berücksichtigt, welche Form die amerikanischen Neulinge zuletzt gezeigt haben und wie gut die schwedischen Novizen jüngst in Schwung waren, erhält man ein ziemlich einseitiges Bild der Ausgangslage. Freitagmorgen geht's los. Und dann wissen wir mehr.
Noch eine Empfehlung für Leser, die sich mit dem Reglement des Ryder-Cup vertraut machen wollen: Wortwelt hat eine sehr gute Zusammenfassung gepostet.
Dublin leidet unterm Ryder-Cup
Statt dessen hier die American Arena Ryder-Cup Click-Liste für alle, die sich noch rechtzeitig einlesen wollen:
Blick zurück: Was die Kapitäne beim Ryder-Cup ausrichten oder auch nicht
Blick zurück: Tom Lehman suchte Rat bei Coach K
Blick zurück: Fernsehwerbung für den Cup in Irland
Blick zurück: Tiger Woods backt die kleinen Brötchen des Außenseiters
Blick zurück: So sieht die europäische Mannschaft aus
Blick zurück: Amerikas Team steht
Und als kleine Dreingabe dieser Text, den ich für die letzte Golfbeilage der Schweizer Handelszeitung geschrieben habe, der am 30. August erschien:
Spielplatz der Milliardäre RYDER-CUP Der Mannschaftswettbewerb ist längst ein Prestigeturnier zwischen Europa und den USA. Und in jeder Beziehung eine Geldmaschine. Ganz besonders heuer in Irland auf dem K-Club. Es hätte eigentlich nie um Geld gehen sollen. Aber 1991, 60 Jahre nach der Premiere des Ryder-Cup, sahen die Männer, die den Wettbewerb über diese lange Zeit mit ihrem Enthusiasmus und wenigen finanziellen Mitteln am Leben erhalten hatten, eine Chance. Die Europäer hatten sportlich gleichgezogen. Das Mannschaftsturnier mit den altertümlichen Spielformen wie Matchplay und Zwei gegen Zwei war zu einem neuen Prestigetermin im voll gestopften internationalen Golfkalender geworden. Und der amerikanische Fernsehsender NBC bot erstmals einen nennenswerten Betrag für die übertragungsrechte. Die Spieler gehen leer aus Heute findet niemand etwas dabei, dass der Kontinentalwettkampf einen kommerziellen und profitablen Zuschnitt hat. Zumal die Ausrichtung rund 40 Mio Fr. verschlingt. Die Ironie besteht allein darin: Aufgrund der Tradition erhalten die insgesamt 24 Spieler und die beiden Team Captains mit ihren Assistenten weder ein Antrittsgeld noch eine Erfolgsprämie. Für andere spielt Geld umso mehr eine Rolle. Für die Greenkeeper des K-Club ausserhalb von Dublin, wo die Veranstaltung in diesem Jahr vom 22. bis zum 24. September stattfindet, handelt es sich um nur ein paar Euro pro Stunde. Aber das reicht ihnen, um mit Streik zu drohen. Irlands Wirtschaft schwärmt Andere denken und rechnen in Millionengrössenordnungen. Dies gilt zum Beispiel für die irische Wirtschaft. Die profitiert unmittelbar von einem Besucherandrang von täglich 40000 Zuschauern, von denen viele eigens auf die Insel reisen werden. Nach Berechnungen, die beim letzten Ryder-Cup vor zwei Jahren in Detroit angestellt wurden, liegt der wirtschaftliche Effekt der Veranstaltung auf eine Region bei umgerechnet mehr als 100 Mio Fr. Ebenso wichtig ist die langfristige Werbewirkung. Wir werden in der Lage sein, der Welt zu zeigen, was wir zu bieten haben, meint Irlands Premierminister Bertie Ahern, und weist darauf hin, dass die grüne Insel über 400 Golfplätze verfügt, die sich seit Jahren vor allem bei amerikanischen Freizeitspielern grosser Beliebtheit erfreuen. Seine Regierung hat in grossem Stil in Infrastrukturverbesserungen investiert. Die grösste Cash Cow im Golf Der in Monaco beheimatete Multimillionär Sir Michael Smurfit, dem der K-Club und das angeschlossene Hotel gehören, weiss das zu schätzen. Man sollte nicht vergessen, dass der Ryder-Cup ein Geschäft ist, sagt der höchst erfolgreiche 69-jährige Papier- und Verpackungsunternehmer. Da wird in grossem Stil investiert. Und die PGA und die European Tour sind auf die Gewinne angewiesen. Die Projektion für den überschuss aus dem Verkauf der Fernsehrechte, der Eintrittskarten und der Vermietung von zahllosen Sponsorenzelten liegt bei 25 Mio Fr. Der Ryder-Cup ist die grösste Cash Cow in dieser Sportart, lautete schon vor einer Weile das Fazit des amerikanischen Fachblatts Golf Digest.Finanzielle Hintergründe sind denn auch der entscheidende Faktor dafür, weshalb das Turnier alle vier Jahre in Europa auf vergleichsweise reizlosen Golfplätzen ausgetragen wird, zu denen jedoch Otto Normalverbraucher für stattliche Green Fees von 400 Fr. pro Runde durchaus Zutritt hat. Während die Amerikaner meistens anspruchsvolle alte Anlagen von regelrechtem Grand-Slam-Kaliber aus dem Hut ziehen, bietet man auf der rechten Seite des Atlantiks inzwischen bevorzugt die Spielplätze von einflussreichen Männern auf. Das begann in Valderrama 1997, das dem bolivianischen Milliardär Jimmy Patino gehört, und wird in vier Jahren in Wales so ähnlich sein. Das Vermögen von Sir Terry Matthews, dem erfolgreichen Hightech-Unternehmer mit Sitz in Kanada und Eigentümer des Celtic Manor Resort in Newport, wird ebenfalls auf zehnstellig geschätzt.
Klitschko-Kampf kommt
19. September 2006
Lendl-Tochter zu stark für deutsche Golfer
Link: Der Bericht über das Turnier auf der Golfweek-Website
Blick zurück: Der Vorbericht in American Arena über Ivan Lendl und seine Töchter
Die übeltätigsten Kicker der Welt - aus US-Sicht
Das Link zur Maxim-Geschichte (via warmojo.com)
Entschuldigung mit Autogramm
Pete Rose ist heute der Inbegriff des Baseball-Betrügers. Nicht nur, weil er als Coach gewettet hat und dabei Geld auch gegen sein eigenes Team setzte. Sondern weil er jahrelang in der Öffentlichkeit behauptete, an den Vorwürfen sei nichts dran. Erst nach mehr als einem Jahrzehnt bequemte er sich zu einem Geständnis in Buchform. Denn er hatte gehofft, dass man ihm seine Fehler nachsieht und ihn in die Baseball Hall of Fame aufnimmt. Das ist jene Institution, die - ob berechtigt oder nicht - die crème de la crème der Sportart in Ehren hält (und für den Baseball-Fan die Fahrt nach Cooperstown wert).
Rose wird dieses Ziel nicht erreichen. nicht mal mit seiner jüngsten Aktion: dem Verkauf sogenannter Entschuldigungs-Bälle, die er selbst signiert hat. Denn wieder nur geht es um eine Aktion mit Medienwirksamkeit. Dass sich Rose geändert hat und ein besserer Mensch geworden ist, darf bezweifelt werden. Schließlich nützt ihm die Aktion auch noch finanziell.
Ein einig Volk von Golfern
Es sieht so aus, als zu all den vielen kulturellen Unterschieden zwischen Europa und den USA auch diese sportliche Facette gehört: Dafür, was ein Team ist und wie man es formt, scheint es unterschiedliche Ansätze zu geben. Das kann man alle zwei Jahre beim Ryder-Cup studieren, der zu einem Weltereignis geworden ist, bei dem die Amerikaner erstaunlich schlecht abschneiden, wenn man die Weltranglistenplätze der Teilnehmer betrachtet.
Das kuriose am Ryder-Cup ist, dass er einer Einzelsportart ein Mannschaftskonzept aufstülpt, in dem sich die Einzelspieler ganz alleine zurechtfinden müssen. Golf als Teamsport kennt keinen Angriff und keine Abwehr, keine taktisch geprägten Formationen, keine Synchronitätsbedürfnisse. Der Ball ist rund (und sehr klein). Und jeder nächste Schlag und jeder Schwung von den insgesamt tausenden ist - um Herberger abzuwandeln - der schwerste.
Stichwort Einzelsportler: Wir reden von reichen, egozentrischen Golfspielern, die ihr Leben lang nichts anderes wollten, als jeden anderen auszustechen. Die Amerikaner sind da extremer drauf als die Europäer. Die sind nicht halb so selbstverliebt und verstehen sich als Kumpel.
Beim Ryder-Cup gibt es eine Figur, die die chemischen Prozesse ein wenig beeinflussen kann. Die Betonung liegt auf "wenig". Der Captain kann ganze zwei Spieler nominieren (von insgesamt zwölf). Und er kann die Paarungen auswählen, die er an den ersten beiden Tagen in den Wettbewerb schickt. Er weiß jedoch nicht im voraus, gegen wen von der anderen Seite sie antreten werden. Denn beide Captains legen unabhängig voneinander fest, wer in welchem Match spielt. Mit anderen Worten: Alles was ein Captain spielstrategisch wirklich einbringen kann, ist nicht mehr als Intuition. Die notwendige Golfintelligenz müssen die Teammitglieder schon selber haben. Genauso müssen sie von vornherein voneinander wissen, ob sie einander respektieren und schätzen, um in den vier Stunden da draußen auf dem Platz jene Harmonie zu entwickeln, ohne die es nicht geht. Zu den Finessen des Foursome (jeder schlägt abwechselnd, es ist nur ein Ball pro Team im Spiel) etwa gehört es, sich auf eine Ballmarke zu einigen. Denn jeder Spieler hat einen Exklusiv-Vertrag mit einer der Ausrüsterfirmen.
So gibt es von Anfang an kleine Knackpunkte zu umschiffen, bei denen ein Captain mit Feingefühl und natürlicher Autorität seine Rolle spielen kann. Der Amerikaner Tom Lehman glaubt, er weiß, wie das geht. Neulich bei einem Ausflug mit seinen Spielern nach Irland hat er nachts Ferienlagerspiele mit den Stars gespielt. Tatsächlich hat er es so leicht wie noch keiner seiner Vorgänger. Nach der Katastrophe vor zwei Jahren in Detroit, als Hal Sutton am Ruder saß, kann es nur noch besser werden.
Ich war damals drei Tage lang vor Ort und schrieb hinterher für die Schweizer Golfzeitschrift Drive:
Während der eisenharte Langer, ein wiedergeborener Christ, der jeden Tag mehrmals betet, ein Musterbeispiel an Konzentration war, fiel sein amerikanischer Widersacher von Anfang an durch kleine merkwürdige Irrtümer auf. Als er bei der feierlichen Eröffnung des Wettbewerbs das Mikrofon in die Hand nahm, dankte er seiner Frau Ashley und seinen "drei Kindern". Sutton hat vier und korrigierte das denn auch sofort. Ashley ist übrigens seine vierte Frau. Ein Umstand, der einen defätistichen amerikanischen Journalisten nach der schwachen Vorstellung von Woods und Mickelson zu der Feststellung verleitete: "Was versteht ein Mann, der viermal verheiratet war, von Paarungen?"
Oder was versteht er von Psychologie? Sutton wartete bis zur letzten Minute, ehe er seine Spieler darüber informierte, wer mit wem zusammen gespannt würde. Seine Theorie: Sie sollten sich ganz und gar mit sich selbst beschäftigen und nicht mit den Mannschaftskollegen.
Lehman hat ein anderes Problem: in seine Mannschaft haben sich aufgrund des Qualifikationsmodus gleich vier unerfahrene Leute gespielt, die weder die Atmosphäre noch das Match-Play-Format kennen. Und ob die Versuche von einigen erfahrenen Spielern, sie zu integrieren, funktionieren, ist schwer zu sagen. Immerhin: Tiger Woods hat die vier Neulinge vor ein paar Wochen am Rand eines Turniers zum Essen eingeladen.
18. September 2006
Maurice Clarett muss ins Gefängnis
Blick zurück: Clarett und die Mafia aus Israel
Blick zurück: Sportler, die Gesetze missachten, gibt es viele
Diese Woche ist Ryder-Cup
15-Dollar-Schuh kommt mit 7-Meilen-Stiefeln voran
Stephon Marbury hat die Absicht, die Haltbarkeit und den Komfort bei den Spielen der kommenden NBA-Saison unter Beweis zu stellen. Wenn die Knicks mit ihm und unter dem neuen Trainer Isiah Thomas mehr Spiele gewinnen als in der letzten Saison, sollte man den alten Michael-Jordan-Werbespruch aus den achtziger Jahren ausgraben. Der lautete: "It must be the shoes..."
Blick zurück: Die erste Geschichte über den Starbury in Deutschland
Link: Der Schuhtester vom Blog Basketbawful hat recherchiert, dass die Schuhe auf eBay für ein Vielfaches angeboten werden. Weil man sie so schwer bekommen kann.
Weichei läßt grüßen
Was soll man da sagen? Weichei? Micky Maus? Träumer? Faulpelz?
17. September 2006
Dieses kurze Video passt ganz gut zu einer neuen Meldung aus Neuseeland, wo die Farbe schwarz zum nationalen Idenfikationselement im Sport geworden ist. In dieser kurzen Szene erleichtert sich ein Mitglied der Rugby-Nationalmannschaft (Spitzname: "All Blacks") kurz vor einem Spiel auf dem Rasen, anstatt in die Kabine zu gehen. Die Kameras des Fernsehen haben es eingefangen. Solche Unfeinheiten haben die Mitglieder der Badminton-Nationalmannschaft nicht weiter gestört. Sie wollten sich "Black Cocks" nennen (die Hockeymannschaft heisst zum Beispiel "Black Sticks"). Aber inzwischen haben die Witze und Anspielungen überhand genommen, und so wird aus dem Projekt wohl nichts. Weshalb man am Ende der Welt so wenig auf Stil und Etiquette legt, ist schwer zu sagen. Ich habe das Land vor einer paar Jahren ausgiebig bereist und bin nie mit einem derartig rüden Humor konfrontiert gewesen. Die Menschen sind freundlich, die Weine und die Landschaft hervorragend.
Heute im Angebot: Doping in kleinen feinen Dosen
Blick zurück: Mehr Informationen über Patrick Arnold
Floyd Landis taucht in Madrid auf, um seinen ehemaligen Teamkollegen bei der letzten Etappe der Vuelta aufzumöbeln. So stellt er es dar. Ganz schön frech für einen, der von seinem Team gefeuert wurde. via ABC News
Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada hat sich am Samstag - zumindest vorläufig dagegen entschieden, Hochdruckkammern und -zelte auf die Liste der verbotenen Hilfsmittel zu setzen. Es sollen weitere Studien über die Verwendung dieser Simulationsmethoden stattfinden, durch die der Körper ähnlich wie beim Höhentraining mehr rote Blutkörperchen bildet, die die Sauerstoffleistung insbesondere von Ausdauersportlern verbessern. Die Wada sagt zwar klar, dass solche Manipulationen "den Geist des Sports" verletzen, aber wirft das Handtuch. Denn selbst wenn sie es verbieten würde: Wie soll nachgewiesen werden, dass jemand auf diese Weise sein Leistungsvermögen gesteigert hat? via CBC
16. September 2006
Lendl-Tochter stark im Golf
Schon seit geraumer Zeit will er seine Riesenvilla verkaufen und ganz nach Florida ziehen, wo sein Nachwuchs bei David Leadbetter teuren Unterricht nimmt. Unsere Gegend ist nicht das Richtige für ihn, um sich um die sportlichen Ambitionen seiner insgesamt fünf Töchter zu kümmern, von denen vier Golf spielen. Nicht nur haben wir fünf Monate im Jahr viel zu schlechtes Wetter für Golf. Lendl war mit dem Projekt gescheitert, seinen eigenen Platz einzurichten. Die Planungsbehörden hatten etwas einzuwenden. Ich habe mich nie für die Details interessiert.
Immerhin kommt das Golf-Projekt auch so voran: Isabelle (links), mit 15 die zweitälteste Tochter des achtfachen Grand-Slam-Siegers, ist Fünfte in ihrer Altersgruppe in den USA und erhielt eine Einladung zum Junior Ryder Cup nach Wales, der am Sonntag beginnt. In beiden Mannschaften spielen sowohl Mädchen als auch Jungen. "Ich helfe ihr in der Vorbereitung. Ich bringe ihr mentale Stärke bei", verlautbarte der Vater in einer offiziellen Presserklärung. Mehr über seine Rolle kann man in dieser Geschichte in der Zeitung Die Welt lesen, die vor ein paar Wochen erschien.
Lug und Betrug dein Name sei Bush
Es war nur eine Frage der Zeit, bis das Treiben hinter den Kulissen von erfolgreichen College-Footballmannschaften an die Öffentlichkeit gerät und die Beteiligten in die Enge treibt. Niemand anderer als Running Back Reggie Bush, der nach seiner Zeit an der University of Southern California (USC) von den New Orleans Saints gedraftet wurde und vorher noch die Heisman Trophy erhielt, steht im Verdacht, die Amateurregeln des Collegesports verletzt zu haben. Verletzt ist gar nicht der richtige Ausdruck. Der Vorwurf lautet, dass seine Familie während seiner Zeit an der Uni Sachgeschenke und Bargeld im Wert von 100 000 Dollar von potenziellen Agenten erhalten haben soll, die offensichtlich schon früh gute Beziehungen pflegen wollten, um später lukrative Werbeverträge mit Bush abschließen zu können. Keine der Gaben hätte die Familie annehmen dürfen, um nicht die Spielberechtigung des Spielers und die der Mannschaft zu gefährden.
Den bisher größten Anteil der Aufklärungsarbeit hat Yahoo Sports, wo man acht Monate lang recherchierte und herausfand, welche Gratifikationen an den Stiefvater, die Mutter und den Bruder von Bush gingen: kostenslose Hotelzimmer, Flugtickets, Kleidung sowie Geld für ein Auto und erlassene Miete. Der Footballprofi bestreitet. "Jeder wird sehen, dass wir nichts falsch gemacht haben. Ich kenne die Wahrheit. USC kennt sie auch."
Wir sind gespannt, wie die aussieht.
Blick zurück: Die Mafia und Maurice Clarett und die Schwierigkeiten amerikanischer Sportler mit dem Gesetz
15. September 2006
Der Wochenrückblick am Freitag
Basketball
• Das war zu erwarten: Nach der Panne bei der WM macht Mark Cuban Stimmung gegen die Teilnahme von NBA-Spielern bei großen Ereignissen
Tennis
• Der Höhepunkt des Finaltages bei den US Open: Zwei Giganten treffen sich zum ersten Mal - Federer und Woods
Golf
• US-Ryder-Cup-Captain Tom Lehman holt sich Rat
• Die erbärmlichen Resultate von Michelle Wie werfen die Frage nach dem Wie oder Was auf
• Die einen machen Werbung fuer den Ryder-Cup. Tiger Woods macht sich seine Gedanken über denselben
Doping
• Wir vermelden die News von der Radfront: Landis und Andreu - zwei alte Kameraden mit unterschiedlichen Ansprüchen an die Wahrheit
Eishockey
• Wer hat, der hat: Die New York Islanders geben ihrem Torwart einen 15-Jahres-Vertrag
• Das russische Wunderkind Jewgeni Malkin unterschreibt in Pittsburgh
NFL-Football
• Die Show muss weitergehen: Tom Cruise zeigt sich bei den Washington Redskins. Die Redskins verlieren
Und dann war da noch...
• Der 11. September fünf Jahre spter
14. September 2006
Golf: Willkommen im Coach-K-Club
Wir rekapitulieren: Die amerikanische Ryder-Cup-Mannschaft wurde in den letzten Jahren regelmäßig von den Europäern abgefertigt und fährt nach Meinung von Tiger Woods als Außenseiter nach Irland. Die amerikanische Basketball-Nationalmannschaft wurde in den letzten Jahren regelmäßig bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen von vermeintlich schwächeren Ländern besiegt und kam als Dritter von der WM in Japan zurück. An wen denkt Ryder-Cup-Captain Tom Lehman als Erster, um sich in Fragen der Motivation ausgiebigen Ratschlag einzuholen? Richtig. An niemand anderen als Coach K, den Guru von der Universität Duke, der aus den hochtalentierten NBA-Profis Dwayne Wade, LeBron James und Carmello Anthony im entscheidenen Spiel gegen Griechenland nicht genug Energie herauskitzeln konnte. Und was sagt der Guru? "Vertrau auf dein Bauchgefühl." Hoffentlich hat die Beratung nichts gekostet. Normalerweise nimmt Mike Krzyzewski tausende von Dollar für solche Informationen.
Lehman ist nicht zu beneiden. Heute wurden seine zwei besten Spieler - Tiger Woods und Jim Furyk bei der Matchplay-Championship im englischen Wentworth von zwei Leuten gehäutet, die keinen Respekt vor großen Namen haben. Der eine - der Amerikaner Shaun Micheel, wird im K-Club (Coach-K-Club????) nicht dabei sein. Lehman (siehe Foto: zusammen mit seiner Frau in der Swimsuit Issue von Sports Illlustrated des Jahres 1999) nahm abgesehen von den 10 Qualifikanden zwei andere Leute seines Vertrauens mit. Good luck. Der andere wird uns sicherlich noch viel Freude machen. Es handelt sich um den Schweden Robert Karlsson, der auf Platz 44 der Weltrangliste logiert und vermutlich von vielen Gegnern unterschätzt wird.
Blick zurück: So motiviert man Basketball-Profis
Blick zurück: Die Aufstellung der amerikanischen Ryder-Cup-Mannschaft
Verfolgte Unschuld nicht in Athen am Start
13. September 2006
Die Frage nach der Wie und dem was
Interessanterweise haben wir im Automobilrennsport in den USA ein ähnliches Phänomen. Da fährt eine gewisse Danica Patrick in dieser nicht besonders aufregenden Indy Racing League und schafft es immer mal wieder auf einen vorderen Startplatz und einen halbwegs akzeptablen Rang bei der Endabrechnung. Aber im Grunde reitet sie auf der gleichen Welle: Sie ist die einzige Frau unter den Pistenjockeys, die es mit den Männer aufnimmt. Aufgrund dessen gerät viel zu viel über die 24jährige trotz ihrer durchschnittlichen sportlichen Leistungen in die Schlagzeilen. Etwa heute, als ihr sie zum ersten Mal von Journalisten vor ihrem neuen Auto im neuen Team abgelichtet wurde. Oder neulich, als sie laut darüber spekulierte in die NASCAR-Serie zu wechseln. Das wäre vermutlich ihr rascher Untergang geworden. Bei den Open-Wheelerin hat sie in jedem Rennen einen Startplatz sicher. Bei den Stock Cars muss man sich Woche um Woche in der Qualifikation durchsetzen. Dann zeigt sich, was frau kann.
Bisher wirft der Ryder-Cup nur kurze Schatten voraus. Und was die AIB Bank hier produziert hat, ist auch nicht gerade erste Sahne. Aber man gönnt sich ja sonst nichts. Die Kommentatoren bei YouTube behaupten, dass das Musikstück "Lux Aeterna" und aus einem Film mit dem Titel "Requiem for a Dream" stammt. Ich habe keine Möglichkeit, diese Behauptungen zu verifizieren.
Rad Los
12. September 2006
Ryder-Cup macht Woods bescheiden: "Wir sind Außenseiter"
Woods, der in vier Kontinentalwettkämpfen mit von der Partie war, glaubt, die Schlüssel für den Erfolg in dem ungewöhnlichen Mannschaftswettbewerb mit seinem Lochwettspiel-System erkannt zu haben. Man muss besser putten als die Gegner. Und man muss die Nerven haben, das 18. Loch zu gewinnen, wo oft noch ein halber, wenn nicht sogar ein ganzer Punkt auf dem Spiel steht.
Blick zurück: Der letzte große Tag. Woods gewinnt die PGA Championship.