31. Mai 2008

Erschossene NFL-Profis: Ermittler kommen langsam voran

Mehr als ein Jahr nach den tödlichen Schüssen auf NFL-Profi Darrent Williams in Denver gibt es ein erstes starkes Indiz für eine schlüssige Tätertheorie. Der mutmaßliche Schütze soll in einem privaten Brief seine Sorgen darüber geäußert haben, dass ihn ein Augenzeuge verpfeifen könnte. Das Schreiben wurde von jemandem abgefangen, der damit die in Denver erscheinende Rocky Mountain News kontaktierte. Sein Motiv: Die Belohnung für die Aufklärung des Falles beträgt 100.000 Dollar (via SportsbyBrooks).

Die Staatsanwaltschaft in Florida kommt offensichtlich in ihrem Fall ebenfalls voran. Nachdem vor zwei Wochen ein fünfter Verdächtigter rund um Einbruch in das Haus von Washington-Redskins Safety Sean Taylor angeklagt wurde, gab der erste der Gruppe seine Mittäterschaft zu. Taylor hatte die Einbrecher überrascht und war einen Tag nach der Attacke an den Folgen einer Schussverletzung gestorben. Der geständige Venjah Hunte (Bild), hat 29 Jahre Gefängnis erhalten und hat zugesichert, den Anklagevertretern bei ihrer Prozessen gegen die restlichen Mitglieder der Gang behilflich zu sein. Das könnte bedeuten, das das Verfahren hinreichend belastende Aussagen produziert und die eine oder andere Todesstrafe obendrein. In Florida wird die Tat als Mord (first-degree murder) eingestuft. Alle Mitschuldigen gelten als gleichwertig involviert, unabhängig davon, wer die Schusswaffe besaß und wer gefeuert hat und welche Umstände bei den Ereignissen eine Rolle spielten. Nach deutschem Rechtsverständnis würde das Geschehen vermutlich als Körperverletzung mit Todesfolge behandelt (Paragraph 227 Strafgesetzbuch) und nicht als Mord (Paragraph 211). Das liegt an einer weitaus differenzierten Betrachtungsweise im deutschen Rechtsverständnis in der Bewertung von schweren Straftaten.

Man kann sich im Internet darüber informieren, wer aktuell in Florida auf seine Hinrichtung wartet: 386 Männer und eine Frau. Eine der ältesten Fälle ist der von Gary Alvord, der 1974 wegen dreifachen Mordes verurteilt wurde, obwohl es Anhaltspunkte gibt, dass er nicht zurechnungsfähig war. Er hält einen dubiosen Rekord: Länger als er hat seit der Wiedereinführung der Todesstrafe noch niemand in den USA in einer Todeszelle gesessen. Die Bundesstaaten mit den meisten, die ihrer Hinrichtung entgegendämmern:
Kalifornien 669
Florida 386
Texas 370
Pennsylvania 228
Alabama 201
Ohio 186
North Carolina 166
Arizona 114
Georgia 107

30. Mai 2008

Top, die Wette gilt?

Des einen närrisches Vergnügen ist des anderen Konspirationstheorie. Oder: Wenigstens ein Spieler bei den Los Angeles Lakers hat am Donnerstagabend beim Spiel gegen die San Antonio Spurs nicht gewusst, wie in Las Vegas die Wetten auf den Ausgang des Spiels stehen. Sonst hätte er nicht mit der Schlusssirene einen Dreier versenkt, der nichts mit Sieg und Niederlage zu tun hatte, aber ganz viel mit dem Spread. Hätte Sasha Vujacic einfach nur den Ball in der Hand behalten und nicht geworfen, hätten die Lakers das Match mit 97:92 gewonnen und die Buchmacher wären sehr zufrieden gewesen. Denn zum Beispiel das MGM Grand hatte die Partie bei weniger als 7,5 Punkte Differenz zu Gunsten von LA. Der Slowene hebelte die Zahl auf 8. Mit anderen Worten: Er schob den Spread mit dem Schlussresultat über die magische Grenze des Abends.

Der Pfiff an der Sache: Es gilt in der NBA als ungehörig, dass am Ende einer bereits entschiedenen Partie der Sieger noch massiv Punkte draufbrät. Damit wird nach einer Grundregel aus dem Stammbuch der Sportlerehre der Verlierer unnötig vorgeführt und enteiert. Was also war das Motiv von Sasha? Showtime?

Von hier lässt sich übrigens fast nahtlos überleiten zu einem anderen Aspekt der Sportlerehre. Europas und Südamerikas Basketballer haben in der NBA eine Gepflogenheit populärer gemacht, die aus dem Fußball kommt und dort meistens als "Schwalbe" oder auch als dive tituliert wird. Die Basketballer kennen eine eigene Variante: den sogenannten Flop. Dabei tut der leicht touchierte Spieler so, als sei er massiv bedrängt oder gestoßen worden und stolpert und geht auf dramatische Weise zu Boden. Flops sind in den USA und Kanada (im Eishockey) extrem verpönt. Man steckt weg. Man schlägt vielleicht auch mal zurück. Aber man versucht nicht den Schiedsrichter und das Publikum theatralischen Einlagen zu beeinflussen. Und damit das so bleibt, will die NBA ab der nächsten Saison Flopper nach dem Spiel bestrafen. Das könnte dann das endgültige Aus der San Antonio Spurs bedeuten, die am Donnerstag als amtierende Meister aus dem Wettbewerb gedrängt wurden. Kein Team hat mehr Flopper: Tony Parker, Manu Ginobili, Bruce Bowen und Robert Horry dürften ohne solch dramatische Opfer-Szenen nur noch halb so viele Freiwürfe bekommen. Das reicht nicht. um in der NBA oben mitzuspielen.

Weniger Tatoos, bessere Quote?

Ziemlich provokativ und überhaupt nicht demoskopisch abgesichert, aber trotzdem des Nachdenkens wert: Sportkolumnist Jason Whitlock glaubt zu wissen, weshalb die Einschaltquoten bei der NBA in den Playoffs wieder nach oben steigen: Weil die wichtigsten Spieler nicht mit Tätowierungen übersät sind. Wer will schon Sportler im Fernsehen sehen, die wirken, als ob sie gerade aus dem Gefängnis entlassen wurden, fragt Whitlock, der als schwarzer Schreiber schon oft und gern und ganz bewusst gegen den Strich gebürstet hat. Der Gedanke hat etwas. Zumal die Tatoo-Epidemie noch immer nicht abgeebbt ist.

29. Mai 2008

Lenny will nicht zahlen

Kaum schreibt man über Lenny Dykstra und sein Magazin-Projekt, muss man auch schon eine schlechte Nachricht hinterherschieben: Weil sich der ehemalige Baseball-Profi und der Hersteller seines Magazins streiten, warten die freien Journalisten, die für die zweite und dritte Ausgabe gearbeitet haben, auf ihre Honorare. Dass sie das Geld noch bekommen werden, scheint unwahrscheinlich. Merke: Die sind zwar nicht halb so hoch wie die Gagen amerikanischer Athleten in den vier bedeutendsten Ligen. Aber auch nicht so niedrig, dass es sich die Autoren leisten könnten, ihre Texte ohne Entschädigung zu recherchieren und zu schreiben. Die New York Post hat versucht, Licht in die düstere Affäre zu bringen. Einzige Moral: Vor großkotzigen Typen wird (noch einmal) gewarnt. Sie halten (meistens) nicht, was sie versprechen.

28. Mai 2008

Die Kraft aus der Hypnose

Das Risiko, beim Dopen erwischt zu werden, scheint größer geworden zu sein. Sonst würde sich ein Kugelstoßer mit Ambitionen nicht einer neuen Technik bedienen: Hypnose. Das amerikanische Radioprogramm NPR hat die gesamte Geschichte über den Kugelstoßer Adam Nelson und das Video von einer Seance. Der Mann hat bislang zweimal Silber bei Olympia gewonnen. In Peking soll es endlich Gold werden. Sein Hypnotiseur namens Pete Siegel hat übrigens eine Berufsbezeichnung, die früher bei Robert Lembke sicher dem einen oder anderen richtige Kopfschmerzen eingehandelt hätte: Sporthypnotherapeut. Nelson gibt sich wirklich Mühe. Erst neulich hat er an seiner Technik herumgebastelt. Radioreporter Tom Goldman hat auf jeden Fall einen Narren an dem Athleten gefressen. Er berichtet seit April über dessen Vorbereitungen auf die Spiele.

27. Mai 2008

"Wow, Munich"

Wenn der Kameramann vom Satellit noch etwas genauer heranzoomen würde, könnte man diese Woche eine gewisse Michelle Wie auf diesem Platz außerhalb von München erkennen. Sie hat eine Einladung zur German Open bekommen und gesagt: "Wow, Munich." Na, ja, wie sehr Munich wowen wird, bleibt abzuwarten. Die Amerikanerin, die einst als Amateur der Darling von allen war, aber als hervorragend alimentierter Profi noch überhaupt nichts auf die Beine gestellt hat, muss im Golfpark Gut Häusern mehr zeigen als zuletzt. Nur "Spaß haben und den Kopf gerade halten und ein paar niedrige Scores erzielen" wird nicht reichen. Die Konkurrenz auf der Ladies European Tour hat zwar nicht ganz LPGA-Format, aber da sind eine ganze Reihe von Frauen dabei, die dem Mädchen aus Honolulu die Ananas streitig machen können. Vierzehn von denen sind aus Deutschland. Darunter jedoch nicht Sandra Gal und Miriam Nagl, die in den USA spielen. Und zwar bei jenem Turnier, bei dem Wie im letzten Jahr besonders unangenehm aufgefallen war. Der Platz - der RiverTowne Country Club in Mount Pleasant/South Carolina sieht von oben so aus:
Mehr Infos zum Turnier gibt es auf der Seite der LPGA.

College-Basketball: Benzing nach Michigan

Nachschub aus Deutschland für den amerikanischen College-Basketball: Robin Benzing geht zur Universität Michigan nach Ann Arbor. Die Ansprüche dort sind hoch. Man hat in der Big Ten Conference starke Gegner (zum Beispiel die beiden Hauptrivalen Michigan State und Ohio State und erinnert sich noch imer sehr gerne an die Zeit der Fab Five Anfang der neunziger Jahre: mit Chris Webber, Jales Rose und Juwan Howard, die allesamt extrem viel Geld in der NBA verdient haben, obwohl sie nie die Erwartungen einlösen konnten, die man in sie gesteckt hat.

Keiner weiß allerdings, ob Benzing ähnlich wie die jungen Deutschen Lucca Staiger and Fabian Böke erstmal ein Jahr aussetzen muss. Die Probleme der beiden entsprangen der Auslegung der Amateurregeln seitens der Collegesport-Aufsichtsgremien. Ab der kommenden Saison sind sie spielberechtigt.

Ins Stammbuch geschrieben

Dieser Tage ist Joe Posnanski vom Kansas City Star so etwas wie Amerikas angesagtester Sportswriter. Ein Mann aus der Provinz für die Provinz und doch jemand, den die Metropolen-Journos ernst genug nehmen. Warum? Wenn "Poz" nur für sein Blatt in Flyover-Country schreiben würde, bekäme niemand mit, dass es ihn gibt. Das ist deshalb ganz anders, weil er online präsent ist und auch dort eine Fangemeinde entwickelt hat.

In einem Interview mit dem Blog The Big Lead lässt er ein wenig durchblicken, wie er tickt und weshalb man ihm gar nicht genug Geld bezahlen kann, um ihn in die Schreihals-Sendungen von ESPN wie Around the Horn einzuladen. Die folgende Aussage fiel beim ersten Durchlesen gleich auf, besonders im Licht der Behäbigkeit, die in Deutschland in den klassischen Medien rund um das Thema Internet und Blogs ankert. Sportjournalisten ins Stammbuch geschrieben:

"It seems to me that blogs can be whatever we want to make them, but we have to make them ESSENTIAL. They are a direct line to our readers. It’s a great opportunity, but it’s more important than ever that you offer something unique — a strong voice, an informed outlook, an insider’s view, a funny approach, a breath of honesty, whatever — because there’s just SO much out there."

Sein Gedanke spiegelt zwar hauptsächlich die Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit in den USA wieder, wo man die Bloggerei vor allem im Sport anfänglich als Überlaufbecken für minderwertigen Kleinkram betrachtet hat. Auf diese Weise entsteht natürlich keine Leser-Blatt(Blog)-Bindung. Die Liste der Qualitäten, die der Kollege einfordert, wirkt so einfach und ist doch so schwer in einem Paket zu liefern: eine starke Meinung, eine wohlinformierte Einschätzung der Lage, ein Insider-Blick, ein humorvoller Arbeitsansatz und ein Hauch von Ehrlichkeit. Und trotzdem. Versuchen kann man es ja mal.

Geplänkel und Schönfärberei

Man springt gerne zu irgendwelchen Schlussfolgerungen. Besonders als Konsument von amerikanischen Nachrichtenquellen. Warum auch nicht? Die Meldungen sind fundiert und sachgerecht und die Einschätzungen lassen sich nachvollziehen. Aber dann gibt es solche Dinge wie die NHL, eine länderübergreifende Liga, die aus dem amerikanischen Blickwinkel immer wieder wahre Zerrbilder produziert. Vor allem, was das Interesse der Zuschauer angeht. Jüngtes Beispiel: die Meldung, dass die Einschaltquoten vom Stanley-Cup-Finale beim Kabelsender Versus so auffallend hoch geschnellt sind. Kaum jemand fragt sich, ob das wirklich etwas mit einer flackernden US-Begeisterung für die Sportart zu tun hat oder vielleicht einfach nur mit den beteiligten Mannschaften. Dass die Hockeytown Detroit mehr Fans mobilisiert als Vorjahresmeister Anaheim dürfte wohl jedem klar sein. Und auch Pittsburgh hat Anhänger - amerikanische Anhänger. Im letzten Jahr kamen die Neugierigen des Gegners aus Ottawa. Das ist die Hauptstadt von Kanada. Und dort schaut man CBC. Natürlich werden diese Nasen nicht von Nielsen in den USA gezählt.

Auf der anderen Seite sollte man bei der Beschäftigung mit just diesem Thema (und der über die ganze Saison erkennbaren leichten Quotenverbesserung des amerikanischen Networksenders NBC) nicht vergessen: Wenn die die Zahlen wirklich so gut wären, würde die Liga demnächst bombige Fernsehverträge abschließen können. Tatsächlich schenkt sie die Rechte nachwievor weg. In Kanada hingegen steigt die Lizenz alsbald von 75 Millionen Dollar pro Saison auf 100 Millionen Dollar. Was keine schlechte Kennziffer ist, wenn man bedenkt, wieviele kanadische Clubs in der NHL übers Eis tanzen: sechs. Oder schlappe 20 Prozent. Erst wenn irgendwann die anderen 80 Prozent auch 80 Prozent der Fernseheinnahmen generieren (das wären 400 Millionen Dollar pro Jahr), sollte man jede Diskussion über das Interesse der Amerikaner an Eishockey neu führen. Vorher ist alles nur Geplänkel und Schönfärberei.

26. Mai 2008

Tipps fürs Verbrennen von Geld

Amerikas Athleten verdienen mittlerweile so viel Geld, dass sie Berater brauchen, um es zu verwalten. Sicher, man könnte es so anlegen wie die Chinesen das mit den Milliarden aus dem Handelsbilanzüberschuss mit Amerika machen. Sie kaufen Obligationen aus Washington. Festverzinslich. Mündelsicher. Aber das ist den meisten vermutlich zu langweilig. Von den Basketball-Profis, die zu einem erheblichen Teil den Lagerbestand ihrer Gage innerhalb weniger Jahre durchbringen, war hier schon mal die Rede. Die betrachten das Leben als Casino, wo jemand wie Charles Barkley dann gleich 400.000 Dollar verjubelt und nicht gleich bezahlen kann. Die Leute brauchen Rat, sagt der ehemalige Baseball-Profi Lenny Dykstra, der den unter anderem mit Hilfe einer edel gemachten Zeitschrift - Players Club - dem exklusiven Kreis zukommen lassen will (wirklich lesenswerte lange Geschichte über dieses Projekt und Dykstra im New Yorker vom März). Tipps vom einstigen Doper und Zocker (Bild links) zum Thema Geld? Der andere in seiner aktiven Zeit an Tonya Harding erinnerte?

Daran muss man unweigerlich an einem Tag denken, an dem einem die Nachricht vom Selbstmord eines Mannes in die Hände fällt, der allein mehrere NFL-Profis um 20 Millionen Dollar gebracht hat. Das Geld anderer Leute verbrennen ist nicht automatisch strafbar. Aber dieser Bursche, ein Harvard-Absolvent, scheint dabei ein paar Gesetze gebrochen zu haben und wurde verurteilt. Ehe er erfuhr, wie hoch die Strafe ausfallen würde, knüpfte er sich in seiner Zelle einen Strang aus Bettlaken. Trotz des Suizids noch nicht aus dem Schneider: die Spielergewerkschaft der NFL, die angeblich den schlechten Finanzberater noch weiter empfahl, als längst klar war, dass er nicht vertrauenswürdig ist.

25. Mai 2008

Gal wie Kaymer: Langsam, aber sicher immer besser


Sandra Gal macht in ihrem ersten Jahr als Golf-Profi eine ähnliche Erfahrung wie Martin Kaymer 2007. Am Anfang läuft es noch nicht rund. Aber irgendwann sehen die Resultate sehr vielversprechend aus. Vor einer Woche schaffte die 23jährige auf der amerikanischen LPGA-Tour einen 18. Platz und damit ihr bisher bestes Resultat. Heute kam sie in Corning auf Rang 21. Das Ganze wäre sehr viel ermutigender, wenn neben ihren guten statistischen Durchschnittswerten beim Spiel (Green in Regulation, Fairways, Länge der Abschläge) auch ein vernünftiger Platz auf der Geldrangliste herauskäme. Aber da die Preisgeldkaskade im Profigolf vor allem die Top-Ten- und erst recht die Top-Five-Resultate extrem begünstigt, befindet man sich mit kontinuierlichen Mittelfeldergebnissen eher weiter hinten in der einzigen wirklich wichtigen Saisonwertung.

Für den angesprochenen Martin Kaymer sieht die Welt nach den guten Turnieren und einem 16. Platz in Wentworth diese Woche schon wieder sehr viel angenehmer aus als nach dem Masters in Augusta, bei dem er den Cut verpasste. Wohl auch deshalb akzeptierte er die Einladung von Ryder-Cup-Captain Nick Faldo, sich zusammen mit anderen Aspiranten auf Fitness untersuchen zu lassen. Faldo ist zu der Ansicht gekommen, dass die europäische Mannschaft immer dann, gegen die USA unterliegt, wenn sie Leute ins Rennen schickt, deren körperliche Voraussetzungen einer drei Tage langen Nervenschlacht nicht gewachsen sind (siehe die Erfahrung von 1993). Die Beschäftigung mit dem Thema kann allerdings nur auf der psychologischen Schiene ihre Wirkung entfalten. Der Ryder-Cup-Zampano, ein strebsamer , ehrgeiziger Typ wie er im Buche steht, kann nur zwei der zwölf Mannschaftsmitglieder nach Gutdünken benennen. Die anderen zehn qualifizieren sich automatisch über ein Punktsystem. Würde heute abgerechnet (und nicht erst nach der PGA Championship) wäre Kaymer dabei.

Das Video zeigt Gal im Studio in einem Interview für golfweek.com

Bloggen - "fast wie ein biologischer Impuls"

Heute im Magazin der New York Times in der Titelgeschichte, in der die Bloggerin Emily Gould erzählt, wie sich in ihrem Leben die Konturen verwischt haben, als sich bei ihr die Online-Welt und die eigene Realität in einem riesigen Knäuel verwickelten:

"The will to blog is a complicated thing, somewhere between inspiration and compulsion. It can feel almost like a biological impulse. You see something, or an idea occurs to you, and you have to share it with the Internet as soon as possible. What I didn’t realize was that those ideas and that urgency — and the sense of self-importance that made me think anyone would be interested in hearing what went on in my head — could just disappear."

Der gesamte Artikel lohnt sich. Selbst für Leute, die sich mit der selbstausbeuterischen, hektischen New Yorker Blogger-Szene nicht auskennen. Wer sich für Quereinstiege ins Thema interessiert und für ein paar kritische Anmerkungen zu Ms. Gould: Bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber nahm man sie sich unter Zuhilfenahme der Huffington Post zur Brust. Ich rieche einen Filmstoff. Mehr Material: Goulds Auftritt bei CNN. Das Bild, das bei einem Fototermin auf einem Dach in New York entstand, als sie sich für unschlagbar hielt. Ihr Nachweis, dass sich Geld auch mit Bücherschreiben verdienen lässt.

23. Mai 2008

Mr. Jordan hat den Blues

Der amerikanische Journalist Pat Jordan ist ein guter Schreiber. Wenn auch einer, der zunehmend mit den Macken der Zunft hadert. Was nicht nur an seinem Alter liegen kann. Eher schon an seinen Idealvorstellungen von einer Welt, in der Magazinautoren viel Geld dafür bekamen, relativ wenig zu schreiben, und bei ihren Ausflügen in den Alltag des Profisports viel Zeit zugestanden und alle Spesen erstattet bekamen. Das funktionierte solange wie Magazine wie Sports Illustrated mit ihren langen Porträts das Image von Athleten nachhaltig geprägt haben und stark und unabhängig auftraten und sich Autoren suchten, die Lesestoff ablieferten, dem man anderswo nicht finden konnte.

In Deutschland hat man dieses Paradies nur ein paar Jahre gehabt. Damals, als das Monatsmagazin Sports existierte und seinen Lesern eine ungewöhnliche Wundertüte aus Reportagefotografie und abgelegeneren Themen servierte. Es war wirtschaftlich nie tragfähig und wanderte irgendwann auf den Zeitschriftenfriedhof. In den USA hingegen enstand im Magazinsektor eine ganze Ära, die obendrein noch ein anderes Medium belebte: Sportswriting in Buchform - die Idolisierung von Athleten zu kulturellen Meilenstein durch das gedruckte Wort.

Aus der Halbdistanz konnte man so etwas einfach nur bewundern. Genauso wie man es bedauert, wenn es sich überlebt und nur noch ein paar sentimentale Gedanken abwirft, die der besagte und begabte Pat Jordan jetzt in Slate abgeliefert hat. Sein Fazit: das Fernsehen hat die Athleten zu einer Art von Hollywood-Stars gemacht, weil es einerseits die extrem hohen Gehälter finanziert und andererseits durch seine Quickie-Interview-Kultur die Aktiven in dem Gefühl bestärkt: Es gibt nur ein relevantes Medium. Die vielen Jungs von der Print-Karawane sind nur Schmeißfliegen oder Kamele. Ihrer Kunst misst niemand mehr einen besonderen Wert zu.

Mal abgesehen von der Sentimentalität, die solche Entwicklungen bei jenen auslösen, die sich gerne daran erinnern, dass alles mal viel schöner und besser war: Jordan hat mit seinem Blues ungewollt eine Erklärung dafür geliefert, weshalb Sportblogs so populär sind. Tatsächlich hat das geschriebene (vormals gedruckte) Wort nämlich überhaupt nicht seine Bedeutung im Kontext des Medienalltags verloren. Es kommt einfach ohne direkten Zugang zu den nicht mehr zugänglichen Sportlern daher. Es entsteht in den Köpfen der Leute, die sich ihren Teil denken, wenn sie Fernsehübertragungen und Nachrichten verfolgen. Und es hält sich nicht auf mit dem Problem, dass man Spiele live in der Arena sehen muss, wo sie doch im Fernsehen viel informativer abgehandelt werden. Es ist auch keine ausgiebige, langwierige, analytische Betrachtungshaltung mehr, die sich darum bemüht, eine ohnehin nur beschränkte Zahl von Archetypen des Sports so hautnah wie möglich zu beschreiben (Archetypen wie den Sieger, den Verlierer, den Aufsteiger, den Comeback-Meister, den Durchgeknallten, den Philosophen oder den Clown). Sondern es handelt sich um spontane, improvisierte, vergnügte, inspirierte Einmischung. Eine, die sich im optimalen Fall schamlos und rücksichtslos über diese Einschränkungen hinwegsetzt, über die ein Mann wie Pat Jordan zu Recht klagt: Dass man nicht mehr an die Stars herankommt (wie früher). Und dass sie einem wenn überhaupt, nur wenig Zeit schenken.

Zu diesem Thema wird es sicher immer mal wieder etwas zu Schreiben geben. Für heute sollte der Hinweis auf den Jordan-Text genügen (via The Big Lead). Über Jordan kann man natürlich auch etwas lesen, nämlich hier.

Keimfrei, aber nicht zu milde

Am 1. Juni soll ein wichtiges Buch in Deutschland erscheinen. Es heißt einfach nur wie sein Thema: "Nowitzki".

Das heißt: Vielleicht kommt es auch am 1. Juli heraus. Das lässt sich zur Zeit noch nicht so genau sagen. Weshalb einen, ehrlich gesagt, eine gewisse Ungewissheit beim Tippen dieser Meldung plagt. "Nowitzki" würde vermutlich sagen, es handelt sich um ein Kribbeln. Ich denke, es ist mehr ein Jucken. Und es sitzt in den Fingern. Und nicht in jener Region, wo "Nowitzki" die Schaltstelle des zentralen Nervensystem vermutet. Es juckt einem vor allem deshalb in den Fingern, weil man sagen möchte: Bloß gut, dass ihm "die Autoren" nicht "bis in die Unterhose gekrabbelt sind". Und dass er "meinen Senf dazugegeben" hat. Denn so sollen Bücher schließlich sein: keimfrei und trotzdem nicht zu milde. Pappig und papieren, aber auch ein wenig appetitlich.

Das Krabbeln in der Unterhose gehört bekannterweise - anders als das Klappern - beim Schreiben nicht zum Handwerk. Es gehört wohl eher in die Abteilung Doktorspiele oder - später im Leben - zum Verhalten von Verkehrsteilnehmern, die gleich zur Sache kommen wollen. Was sich "Nowitzki" dabei gedacht hat, als er das so formuliert hat, wissen wir nicht. Zumal die Autoren sich noch bedeckt halten. Sonst hätte man vielleicht in diesem jüngsten Bericht ein paar Zeilen über das Buch erfahren. Geheimsache "Nowitzki"? Wir bleiben weiter gespannt auf die Enthüllungen.

21. Mai 2008

Ave Lance

Wann der Konvent stattgefunden hat und wie die Abstimmung vonstatten ging, wurde bislang nicht bekannt. Aber es muss irgendeine Veranstaltung gegeben haben, bei der Lance Armstrong zum Sprecher "aller Krebs-Überlebenden" ausgerufen wurde. Und in dieser Rolle wird er nun den Rest seines hoffentlich noch langen Lebens Propaganda betreiben. Oder hat er sich diese Rolle einfach angemaßt? So wie er im Rahmen seiner Selbstdarstellungsbemühungen auf dem Rad auch nur nach einer Pfeife getanzt hat - der eigenen.

Aber reden wir nicht schon wieder über Doping. Vor einer Woche gab es übrigens einige ermutigende Nachrichten aus der US-Pharmaindustrie. Es gibt neue Wirkstoffe und Kombinationsanwendungen mit älteren, die bei einigen Krebsarten die Chancen der Patienten erheblich verbessern. Die Anstrengungen scheinen aber auf Kosten der Basisforschung in den Laboren zu gehen. Was einigen Fachleuten Sorgen bereitet. Die Nachricht von der Tumorerkrankung von Senator Edward Kennedy hat dem Thema neuen Wind gegeben. Für Fälle wie ihn gibt es nämlich offensichtlich keine Hilfe von der Pharma-Industrie.

Dem Redakteur ist nichts zu schwör

Es gibt Leute in der Medienbranche, die haben einen Hang zur Vorverurteilung. Sie wollen Klarheit und Eindeutigkeit. Und solche Wörter wie "mutmaßlich" oder "angeblich", "Verdacht" oder "Vorwurf" stehen ihnen dabei im Weg. Es gibt auch welche, die keine Ahnung haben. Und trotzdem geradewohl drauf los schreiben. Was meistens auf das gleiche herauskommt.

Aktuelles Beispiel: In San Francisco läuft ein Prozess gegen den Leichtathletik-Trainer Trevor Graham, der einen bemerkenswerten Kader an Sprintern betreut hat: Sie haben Medaillen gewonnen und Rekorde aufgestellt. Bis irgendwann.....

Marion Jones und Tim Montgomery, das einstige Liebespaar, landete vor Gericht. Sie sitzt im Gefängnis. Er muss noch. Ein weiterer Sprinter, Justin Gatlin, ist gesperrt. Alle drei sind über die Dopingbestimmungen gestolpert. Und alles nur weil sie so wie andere auch glaubten, die könnten das existierende System aus Urinkontrollen, Tests und Strafen austricksen.

Graham hat nach eigenen Angaben 2003 jene Injektionsspritze an das Doping-Labor in Los Angeles geschickt, in der sich das bis dahin noch nicht identifizierte THG befand, das ein gewisser Patrick Arnold in Illinois entwickelt hatte und ein gewisser Victor Conte über seine Firma BALCO unter dem Namen "the clear" unters Volk brachte. Das war eine gute Tat. Denn es war eine entscheidende Hilfe im Kampf gegen die Doping-Epidemie in der amerikanischen Leichtathletik.

Graham steht NICHT wegen Doping vor Gericht oder weil er allem Anschein nach den Stoff besorgt und verteilt hat, mit dem sich seine Sprinter aufpumpt haben. Die Ermittler, die ihn im Jahr 2004 vernommen haben, sicherten ihm etwas zu, was es im amerikanischen Strafrecht gibt, wo man viele Verfahren aus einem Tauziehen zwischen Anklagevertreter und Verteidiger bestehen und Zeugen mitunter Immunität, sprich Straffreiheit erhalten, damit sie mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Denn zur Aussage zwingen kann man in den USA niemanden. Einzige Bedingung in solchen Situationen: Sie müssen bei ihren Aussagen bei der Wahrheit bleiben.

Graham soll allerdings bei seiner Vernehmung gelogen haben (was er bestreitet) und dadurch die Behörden in ihrer Aufklärungsarbeit behindert haben. Das hat zu diesem Prozess geführt, in dem die Anklage auf uneidliche Falschaussage in drei Fällen lautet. Uneidlich, wohlgemerkt. Kein Meineid, wie Die Zeit online publiziert. Der Unterschied? Er ist so groß, dass es im deutschen Strafgesetzbuch dafür zwei unterschiedliche Paragraphen gibt: 153 und 154. Dazu kommt ein Rattenschwanz an Variablen und Abwägungen, jede schön in einen eigenen Paragraphen verpackt.

Unbedeutend? Ganz sicher nicht. Und in einem Prozessbericht aus Deutschland würde das sicher auch korrekt wiedergegeben. Aber diesmal geht um die USA. Und da nimmt man es schon mal bei der Übersetzung von relevanten Begriffen nicht so genau. Aber das ist noch nicht alles: Der Text beginnt mit einer hammerartigen Feststellung: "Die Beweislage ist eindeutig." Nicht "sieht eindeutig aus", "wirkt überwältigend", "dürfte schwer vom Tisch zu wischen sein". Nein glasklar: IST eindeutig. Was weiß der Autor, was wir nicht wissen? Oder ist er ein Meinungsmacher? Ein Kampagnenjournalist im Stil der BILD-Zeitung?

Der Autor redet dabei offensichtlich von den vielfältigen Dopinganschuldigungen an die Adresse von Graham (die er abstreitet). Von denen sind bereits vor dem Prozess eine ganze Reihe an die Öffentlichkeit gesickert. Aber Graham steht in San Francisco NICHT wegen Verstößen gegen das amerikanische Arzneimittelgesetz vor Gericht. Das heißt: Wenn es überhaupt um Beweislage geht, dann um die Frage: Kann ihm die Staatsanwaltschaft wirklich nachweisen, ob er gelogen hat? Der Nachweis muss so überzeugend sein, dass die Geschworenen "beyond a reasonable doubt" (jenseits eines jeden begründeten Zweifels) die Überzeugung gewonnen haben, dass die Vorwürfe stichhaltig sind. Und nicht nur das: Sie müssen bei ihren Beratungen zu einem einstimmigen Resultat kommen. Die Anklagevertreter brauchen ein 12:0 gegen Graham. Sonst gewinnt der Angeklagte den Prozess.

Weiß das der Autor? Weiß das der Online-Redakteur, der den Text beim Tagesspiegel abgegriffen hat, wo die Spur dann zum Mitarbeiter einer großen deutschen Nachrichtenagentur führt und mit etwas Googelei zu anderen Seiten, die alle bei diesem Falschmünzer-Spiel mitgemacht haben?

Trevor Graham muss damit rechnen, dass er im Gefängnis landet. Genauso wie die Bahnradsportlerin Tammy Thomas (die neulich als erste aus dem BALCO-Komplex einen Prozess riskierte und wegen Meineid (!) verurteilt wurde). Es kann sein, dass er gelogen hat. Aber das können wir auch noch schreiben, wenn die Geschworenen ihre Entscheidung bekannt gegeben haben.

20. Mai 2008

Ziemlich viel an einem Tag (zweimal)

Neulich fiel Himmelfahrt und der 1. Mai auf einen Tag. Das war sozusagen die Einstimmung für die Leute in Detroit. Denn in den nächsten Tagen fallen die Heimspiele der Detroit Pistons im Conference-Finale der NBA gegen die Boston Celtics und die Finalbegegnungen der Detroit Red Wings gegen die Pittsburgh Penguins um den Stanley Cup auf denselben Tag. In anderen Teilen der USA würde das vermutlich niemanden jucken. Da schlägt Basketball Eishockey bei den Einschaltquoten um Längen. Aber in der Motor City - auch Hockeytown genannt - sieht die Sache ganz anders aus. Dort gibt es Fans, die gerne live in der Halle dabei sind, und zwar beim Eishockey UND beim Basketball.

Ira ist menschlich

Es gibt nur wenige Sportler, die begreifen, welche politische Kraft sie entwickeln könnten, wenn sie mal nur einen kurzen Moment lang nachdenken und den Mund aufmachen würden. Eigentlich verwunderlich, wenn man weiß, dass viele Athleten zumindest in den USA ein College besuchen und dort Bücher lesen und vielleicht auch mal einen Zeitungsartikel. Aber Profis wären nicht erfolgreich, wenn sie nicht in erster Linie Taktiker auf der Suche nach dem unfair advantage, nach dem Erfolg und nach der Knete wären. Niemand hat das deutlicher gemacht als Michael Jordan, als man ihm erklärt hat, unter welchen ausbeuterischen Bedingungen die Menschen in Asien die Schuhe und Sportklamotten herstellen, die Nike unter Jordans Namen verkauft und die ihm persönlich im Jahr mehr als 30 Millionen Dollar Lizenzeinnahmen bescheren. "Das ist Nikes Problem", hat er gesagt und kam damit tatsächlich ungeschoren davon.

Ira Newble ist nicht mal ein Mini-Jordan, sondern ein Ersatzmann auf der Bank der Los Angeles Lakers, die ab dieser Woche mit den San Antonio Spurs um den Einzug in die Finalserie der NBA kämpfen. Er ist ein Mensch, der gerne etwas tun würde, um das Elend der Welt zu reduzieren. Aber als er noch bei den Cleveland Cavaliers spielte, holte er sich seine erste große Abfuhr: LeBron James - Arbeitsziel: Milliardär - weigerte sich, eine Petition zu unterschreiben, mit denen Newbie auf die Rolle der Chinesen im Sudan (mit den schlimmen Auswirkungen für die Region Darfur) aufmerksam machen wollte.

Ehe wir hier die ganze Angelegenheit nacherzählen, empfehlen wir lieber die Lektüre dieses Blogeintrags und dieses Artikels in der Los Angeles Times, der das Thema ausführlicher abhandelt.
Blick zurück: Ein NBA-Profi, der politisch denkt

19. Mai 2008

Butter vom Brot

Die Phoenix Suns ließen sich ihre Butter gleich in der ersten Begegnung gegen die San Antonio Spurs vom Brot nehmen. Die New Orleans Hornets erst im siebten Spiel ihrer Serie. Das Resultat war dennoch das gleiche. Jene Mannschaft, die gestern in den entscheidenden Situationen zwei Argentinier, einen Franzosen und einen Mann von der Karibik-Insel St. Croix ins Rennen schickte und damit so unamerikanisch war wie der Senatsausschuss für unamerikanische Machenschaften es vor über 50 Jahren, steht im Westen im Conference-Finale. Gegen die Los Angeles Lakers dürfte die Mannschaft in dieser Form sogar eine echte Chance haben. Und sollte sie die Endspielserie erreichen, muss man sie zum Favoriten erklären. Niemand in der NBA spielt emotionsloser, abgebrühter, unbeeindruckter, mannschaftsmäßiger als der amtierende Meister. Nichts fürs Auge und irgendwie traurig. Aber wahr.

17. Mai 2008

Larry Birds Name ist heilig

Memo an Dirk Nowitzki: Larry Bird hat es nicht so gerne, wenn sein Name in einem Zusammenhang genannt wird, den sein Anwälte als "völlig unautorisiert" einstufen und von dem sie sagen, dass werde alles nur ganz offen aus einem Grund getan: "um illegal von Larry Birds Name zu profitieren". Larry Birds Name nämlich ist heilig. Und wohlweislich sogar beim Amt für Marken- und Warenzeichen in Washington eingetragen und auf diese Weise besonders geschützt. Den Ärger haben erst mal nur die Leute, die sein ehemaliges Haus im Bundesstaat Indiana gekauft haben und auf der Webseite für ihren Betrieb – ein Bed& Breakfast – ganz unschuldig die nackte Wahrheit verkünden: "the former home of Larry Bird" mit einem Basketballspielfeld, auf dem Bird "Stunden verbracht hat, um seinen Wurf zu trainieren und zu perfektionieren". Wie es in Indiana um die Wahrheit bestellt ist, werden jetzt die Anwälte ausbaldowern. Und wenn die nicht miteinander klarkommen, geht es vor Gericht weiter.
Blick zurück: Nowitzkis neuer Trainer und dessen Bird-Connection

Sternstunden mit Huub

Ein gewisser Jürgen Schnitgerhans hat neulich bei einem In-Italiener erst ins Glas und dann Fußballtrainer Huub Stevens tief in die Augen geschaut (oder vielleicht auch andersherum). Und dann hat er etwas gesehen: ein Schimmern - und zwar "ein wenig feucht". Oder vielleicht auch nicht. "Habe ich mich getäuscht?" fragte der Sport-Chef von BILD-Hamburg sich und seine Leser. Wie sollen die das wissen, wenn er es nicht weiß?

Und trotz allen Nichtwissens (er kannte zum Beispiel auch noch nicht den Unterschied zwischen Holländern und Niederländern): Es handelte sich um eine dieser Sternstunden des deutschen Sportjournalismus. Denn der Huub war "so ehrlich wie selten". Merke: "Aber so ist er eigentlich." Die Frage, die sich daraus ergibt, hat der Schnitgerhans den Lesern allerdings nicht mehr mit serviert? Wie ist er eigentlich? Selten ehrlich? Oder "ehrlich wie selten".

Auf jeden Fall hat er diese Frage - Hat es Sie überrascht. dass der HSV so lange einen Nachfolger suchen musste? - so richtig ehrlich beantwortet. Mit der besten allen Möglichkeiten: "Ja, vielleicht."

Man kann auch ganz anders mit Huub Stevens reden. Wie Tim Jürgens von 11 Freunde, lang und breit. Wie ehrlich Stevens dabei war, wissen wir nicht. Es war auch nicht so wichtig. Denn irgendetwas von Belang hat er nicht gesagt. Was man schon an der Überschrift ablesen kann: "Am liebsten bin ich zu Hause". Wer ist das nicht? Dem Jürgens hat der Stevens dann aber doch noch etwas anvertraut, was er dem Schnitgerhans womöglich nie gesteckt hätte: Dass er - "ich sage Ihnen ganz ehrlich" – Angst hat. Angst nämlich vor einer Zukunft, in der "Sponsoren oder Medien in die Kabine kommen, um sich dort aufzuhalten und zu berichten." Wenn der Fußball zum Big-Brother-Camp wird, ist Huub Stevens nicht mehr dabei."

Vielleicht weiß der Huub das nicht, dass so etwas in den USA der ganz normale Alltag ist. Und dass es einen simplen Grund hat, weshalb man in den Mannschaftssportarten in den Vereinigten Staaten - auch im Fußball - den akkreditierten Journalisten Zutritt zu den Umkleideräumen gestattet. Damit sie die Gelegenheit haben, mit den Spielern zu reden. Und zwar ganz nach Gusto und eigenem Gutdünken. Der Zugang zur Kabine ist ein wohlverstandener logistischer Kompromiss. Wo sonst soll ein Medienmensch einen Spieler sprechen? Es heißt nicht, dass die Spieler deshalb intelligentere Sachen sagen als in Deutschland. Aber mit Big Brother hat das Ganze nichts zu tun. Entsprang dieser TV-Quatsch nicht ebenfalls der Phantasie eines Holländers? Oder war es ein Niederländer? (Dank an Trainer Baade für den Hinweis).

16. Mai 2008

O. J. Mayo: Jetzt kommt das große Kleckern

Der finanzielle Ertrag für einen Stipendiaten an der University of California liegt in einem hohen fünfstelligen Bereich: 35.810 Dollar kostet die Studiengebühr pro Jahr und für ein Zimmer plus Essen in der Mensa muss man 10.858 Dollar draufschlagen. Das ist für einen jungen Menschen, der sich ernsthaft um einen Studienabschluss bemüht, eine exorbitante Summe Geld. Erst recht, wenn man es mit vier multipliziert. Vier Jahre - solange studiert man in den USA bis zum Basisabschluss, dem sogenannten bachelor degree.

Aus der Sicht von einem jungen Menschen wie O. J. Mayo bedeutet die Ersparnis gar nichts. Der würde als begabter Basketballspieler lieber gleich nach dem Abschluss der High School seinen Namen in den Draft-Hut werfen und darauf hoffen, dass es ihm so ergeht wie den NBA-Profis Kobe Bryant, Kevin Garnett, LeBron James und so manchem anderen. Das sind Spieler, die ohne den Umweg über das College direkt in die beste Basketball-Liga der Welt eingestiegen sind. Dass die drei Genannten derzeit die Aushängeschilder der NBA sind, macht die Sache noch dubioser. Die Sache? Die Entscheidung von Commissioner David Stern, dass man im Alter von 18 Jahren noch nicht alt genug ist, um von einem seiner 30 Teams angeheuert werden zu können.

Ob die Restriktion sportlich begründet ist oder nicht oder ob sie nicht sogar rechtswidrig ist, soll an dieser Stelle nicht das Thema sein. Sondern vielmehr, welche Auswirkungen sie auf den Collegesport hat, der auf den einen Seite einem puristischen Amateurgedanken von anno dunnemals nachhängt und auf der anderen Seite ein riesiger Entertainmentbetrieb geworden ist - mit enormen Fernsehlizenzen und Zuschauerzahlen. Studentensport, ja. Aber in seinem angeblichen Edelmut und seiner angeblichen Reinheit so sehr verklärt, dass sich das Volk locker darüber hinwegsetzt, dass das Leistungsniveau dessen, was sie da sehen, deutlich unter dem der Profis liegt.

Die erste Auswirkung der NBA-Politik geht so: Spieler wie O. J. Mayo oder Greg Oden sind gezwungen, wenigstens ein Jahr an einem College zu verbringen und sich in das Leben dort einzufügen, obwohl sie nichts anderes im Sinn haben, als endlich mit den big guns um die Wette zu ballen. Abgesehen von dem Stipendium dürfen sie keine Geld- oder Sachgeschenke annehmen, die irgendetwas mit Sport zu tun haben. Keine Agenten treffen. Mit keinem Club über irgendeine Vorabsprache verhandeln. Sie sind die modernen Galeerensklaven eines Systems, das ihnen nur eine Chance ließe: ein Jahr aussetzen oder nach Europa gehen und dort spielen. Das jedoch kommt aus Vermarktungsgründen nur für die wenigstens in Frage. Sie wollen sich schließlich exponieren. Wie gesagt: Collegesport genießt eine enorme Beachtung.

Natürlich kann man den meisten selbstbewussten 18jährigen nicht einfach sagen, wo's lang geht. Regeln hin oder her. Und so wagten wir schon vor einem Jahr, als jene Geschichte über Mayo bekannt wurde, eine Prognose: "O. J. Mayo, das vielgepriesene Basketballtalent, das soeben seine High-School-Karriere beendete, und sein guter Freund, der den Kontakt zu Tim Floyd und USC in Los Angeles strickte, könnten gemeinsam noch in einen tiefen Topf Tinte geraten.") Heute stehen wir am Rand des Tintentopfes und weisen auf den neuesten Stand hin (besonders in den Kommentaren wird eine ganze Menge Müll hochgespielt, von dem niemand weiß, ob er stimmt),

Für Mayo bleibt die Sachlage ziemlich schlicht. Ihn kann die Aufsicht von der NCAA nicht belangen, auch wenn er gegen die Regeln verstoßen haben sollte. Denn er wird sicher in der ersten Draft-Runde von einem notleidenden NBA-Club verpflichtet. Ganz anders sieht es mit der Universität aus. Und wo wir schon dabei sind: Das ganze System gehört in Frage gestellt. David Stern, der als einer der Hauptschuldigen zu betrachten ist, sieht sich allerdings nicht in der Verantwortung. Er hat bereits eine neue Idee: Das Mindestalter auf 20 hochzuschrauben.

15. Mai 2008

Müllabfuhr beim Giro

Wenn die Kette abspringt, hat man nicht immer Zeit für eine ordentliche Reparatur. Weshalb David Millar beim Giro d'Italia gleich das ganze Arbeitsgerät entsorgte - mit einem kräftigen Wurf über die Bande.

via With Leather und FanIQ

Kotau vor Kahn

Einem dankenswerten Hinweis von nolookpass folgend, habe ich gerade die beiden empfohlenen Texte von Henning Sussebach gelesen. Bei denen handelt es sich rein vordergründig um zwei sehr bemerkenswerte Versuche, die Seelenlandschaft eines Torwarts zu vermessen. Tatsächlich, so stellt sich heraus, offenbart die Arbeit von Sussebach etwas sehr viel Interessanteres: Den Stand der Dinge im Verhältnis deutscher Printmedien zu Interviewpartnern von einem gewissen gesellschaftlichen Kaliber. Sie haben Angst. Sie knicken ein. Sie machen sich zu Handlangern einer Propaganda-Industrie, die ohne ihre liebedienerischen Bemühungen gar nicht existieren würde. Sussebach hat damals noch ganz gut beackert, das aufgepfropfte Dilemma, für das er nichts konnte. "Jede Zeile ist mit dem Rechtsanwalt der ZEIT abgestimmt", schrieb er, ehe er uns ein Interview präsentierte, das nur seine Fragen publizierte. Das Drucken der Antworten hatte sich Oliver Kahn verbeten.

In welchem Gesetz in Deutschland steht eigentlich, dass ein Gesprächspartner das Recht hat, die Aufzeichnungen eines Medienarbeiters vor Veröffentlichung gegenzulesen? Gegebenfalls zu verändern? Oder gar rechtsverbindlich zu erklären: "Ja, doch, es sei so geredet worden, wie es nun aufgeschrieben sei, alles authentisch, nur dürfe das niemand lesen. Nicht vor seinem Karriereende, das müsse man verstehen"?

Man muss vielleicht mal darauf aufmerksam machen, dass es so etwas in Ländern wie den USA oder Großbritannien nicht gibt. Dieses Abstimmen und Autorisieren von Gesprächen im Print-Journalismus. Gesagt ist gesagt. Man teilt schon mal hin und wieder ein paar Sätze und Gedanken "off the record" mit und kann und darf erwarten, dass der Journalist das nicht verwendet. Man bekommt manchmal Informationen auch nur "on background" oder "deep backgrund". Aber das heißt nur, dass man im Falle des Zitierens die redende Person so verschleiern muss, dass niemand die wahre Identität erkennen kann. Das Protokoll eines kompletten Gesprächs blockiert niemand. Buyer's remorse geht auf die Kappe des Befragten nicht auf Kosten der Leser einer Publikation, deren verdammte Aufgabe es sein sollte, das aufgesetzte Antlitz eines Selbstdarstellers abzuarbeiten und dahinter zu schauen.

Es geht bei diesem Thema gar nicht um diesen Einzelfall, zumal Sussebach nach Kräften Öffentlichkeit hergestellt und den Fall, so gut es ging, transparent gemacht hat. Tatsächlich häufen sich die Eingriffe wie man an Diskussionen in Medienblogs wie dem von Stefan Niggemeier erkennen kann. Hier ein anderes Beispiel im Nachklang eines spektakulären Interviewfalls: Reporter interviewt Geiselnehmer per Telefon in der Bank. Kuriosität am Rande: Der Reporter selbst will hinterher sein Gespräch mit einem Medienvertreter nicht autorisieren, während er vermutlich den Geiselnehmer nie um so etwas gebeten hätte.

Die Meinungsbeiträge auf dieser Seite der Akademie für Publizistik in Hamburg zeigen, wie weit die Kotau-Gesellschaft vorangeschritten ist. Große hohle Worte wie Medien-Ethik flattern da herum, um ein Verhalten zu rechtfertigen, dass in der Konsequenz die Grundsätze der Medienarbeit aushöhlt. Eine der merkwürdigsten Gedankenansätze zu diesem Thema ist die Behauptung von Bernhard Debatin, es gebe ein "Gebot der Autorisierung von Interviews (Pressekodex Ziffer 2)". Den Pressekodex, aufgestellt vom Presserat, kann jeder selber nachlesen. Da steht das blanke Gegenteil: "Zur Veröffentlichung bestimmte Informationen in Wort, Bild und Grafik sind mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben. Ihr Sinn darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden." Sie werden aber entstellt und verfälscht, wenn Gesprächspartner hinterher entscheiden können, ob ihre Aussagen veröffentlicht werden dürfen oder nicht. Mit anderen Worten: Wem etwas an der Wahrheit liegt, der lässt keine Interviews autorisieren. Woraus sich zwingend ergibt, dass er nicht vorher sein Recht auf freie Berichterstattung freiwillig aufgibt und vorab einer Autorisierung zustimmt. Mehr dazu in den Richtlinien.

Wer jetzt noch Lust auf das zweite, aktuelle Stück von Sussebach verspürt, sollte es ebenfalls lesen. Und vielleicht auch mal mit dem ersten vergleichen. Und überlegen, wieviel Aufwand ein Autor treiben muss, der einst an die Kandarre genommen wurde, um am Ende einen so uninteressanten Menschen wie Oliver Kahn zu porträtieren. Und was unterm Strich herauskommt. "Aber die Leere, die dann kommt, die muss ich aushalten lernen.", hatte der Torwart über die Zeit nach dem Ende seiner Karriere gesagt. Zapperlot, wie tief.

Das Grußwort des Monats

Mit diesen Worten endet auf spox.com am 13. Mai ein Beitrag über den neuen Trainer der Miami Heat.
"Miami grüßt Herten. Was für eine Geschichte."
Danke für die Reminiszenz. Die Geschichte stand am 29. April übrigens bereits hier.

Vom Hunger in Dallas

Das erste Gespräch neulich zwischen den beiden dauerte vier Stunden und endete damit, dass Dirk Nowitzki einen knurrenden Magen hatte. Aber es muss ganz nach seinem Geschmack gelaufen sein. Denn selbst nach zehn Jahren NBA ist der immer noch lernbegierige Mann aus Würzburg fast noch so hungrig wie am Anfang. Die beiden saßen in seiner Wohnung zusammen. Und irgendwann standen sie auf. Und Rick Carlisle zeigte dem wichtigsten Spieler der Dallas Mavericks ein paar Bewegungsabläufe, wie sie Larry Legend (Bild links) im Angriff drauf hatte. Sachen, die ein 2,13-Meter-Typ gut brauchen kann, wenn an einem Abend die Sprungwürfe nicht fallen und es darum geht, sich selbst ein paar Zentimeter Freiraum zu verschaffen.

Diese Anekdote hat Nowitzki am Mittwoch erzählt. Und er klang dabei sehr zufrieden. So als ob er die Zeit mit Avery Johnson bereits abgehakt hat. Die Journalisten haben ihn dann noch gelockt, diesen Johnson ("Die Kommunikation mit den einzelnen Spielern – das hat Avery ein wenig gefehlt") noch etwas krasser zu zeichnen. Aber er ging darauf nicht ein.

Später am Abend saß der von seinem Amt enthobene "kleine General" steif auf einem Stuhl im Studio in Atlanta, wo die Crew des Kabelsenders TNT die Playoff-Übertragungen anmoderierte und analysierte. Das ist einfach sein Stil, mit dem er sich für die frei gewordenen Trainerposten in der NBA bewirbt: Am liebsten über irgendwelche statistischen Auffälligkeiten reden und andeuten, wie hellseherisch man ist, wenn man den Zahlensalat durchharkt und sagt: "Hier fehlt noch eine Vinaigrette."

Nachdem die Chicago Bulls den Coach nicht bekommen haben, den sie wollten und das auch noch mit öffentlichem Jammer seitens des Club-Besitzers sehr laut bestätigt haben, würde Johnson in Chicago übrigens nur noch wie die zweite Wahl wirken und nicht wie der Retter eines Kaders im Chaos. Obendrein zahlt Jerry Reinsdorf eher niedrige Preise. Weshalb es sehr viel wahrscheinlicher ist, dass Avery ein Jahr aussetzt. Wir könnten alle eine Pause von diesem Mann gebrauchen.

14. Mai 2008

Konzentration aufs Wesentliche: Sport als Spiel der Despoten


Gäbe es nicht diese Tageszeitungskrise, die zum Abbau von Arbeitsplätzen für Journalisten führt und zu ausgedünnten Blättern mit abnehmendem Profil, könnte man mit den Achseln zucken, wenn jemand wie die Familie Dolan eine Zeitung kauft. (Zu Dolan: der Blog-Beitrag hier unter der Überschrift "Der Patient ist krank"). Aber wenn man diese Geschichte in der New York Times liest, denkt man eher an Orwell und daran, wie sich die Transaktion unter anderem auf die Sportberichterstattung auswirken kann.

Überraschend kommt das nicht. Denn das Ganze ist im Prinzip nur eine logische Konsequenz aus einem ungebremsten Konzentrationsprozess, in dessen Rahmen der Sport zur extrem teuren Entertainmentware wurde. Und in dem die Medien, die das Volk über Brot und Spiele auf dem Laufenden halten, von den gleichen Leuten gelenkt werden, denen die Arenen und die Clubs gehören. Am Ende ist dann auch egal, ob sie New York Knicks heißen oder Chicago Cubs, Madison Square Garden oder American Airlines Arena. Ob sie schlecht spielen oder gut. Wichtig ist, dass die Oligarchen ungestört machen können, was sie wollen. Die Arbeit der Despoten hat überall ein anderes Gesicht. Man denke nur an das IOC und seine Anweisung an die Athleten (gefunden im Blog von Jens Weinreich). ihre Rechte auf Rede- und Meinungsfreiheit an der Tür abzugeben (dort, wo es die Akkreditierungen gibt).

Wer diese Uhr zurückdrehen möchte, der träumt.

P.S. Dolans New York Knicks haben einen neuen Trainer. Mike D'Antoni, der in Phoenix diesen grandiosen Schnellst-Basketball kultiviert hat. Der soll zusammen mit dem neuen Manager Donnie Walsh die Spuren und Reste einer verkorksten Ära wegfegen. Ganz so schnell wie die Suns immer gespielt haben, ehe sie Shaqiulle O'Neal holten, wird es wohl nicht gehen. Erst wenn Spieler wie LeBron James und Dwayne Wade auf dem Markt sind und nach New York gelotst werden können, wird die Mannschaft wieder zu einem Faktor in der Liga werden.

Timing und Takt

Duplizitäten gibt es, das glaubt man gar nicht: An jenem Tag, an dem die Nachricht die Runde macht, dass Annika Sörenstam am Ende der Saison vom aktiven Golfsport zurücktritt, werden Rücktrittsgedanken des amtierenden Präsidenten bekannt. Nein. Nicht von seinem Posten als Kriegsmaschinist mit der tropfenden (Erd)ölkanne in der Hand. Sondern als Golfspieler. Das soll angeblich schon 2003 passiert sein, als er den Eindruck gewann, dass jemand wie er nicht einfach auf dem grünen Rasen herumballern kann, wenn im Irak amerikanische Soldaten sterben. Wie taktvoll. Wir erinnern uns nämlich noch an diese Szene:

(aus dem Michael-Moore-Film Fahrenheit 9/11)

Zweimal die halbe Wahrheit ist auch eine ganze


Zuerst war da diese neue Werbeidee der NBA, jeweils zwei namhafte Spieler einen pathetischen Text über den Stellenwert des Basketball-Championat sprechen zu lassen. Vom gestalterischen Prinzip her genial. In der Umsetzung gelungen. Die Beispiele lassen sich jetzt leicht auf YouTube finden. Zur aktuellen Playoff-Serie zwischen Cleveland und Boston siehe das Video oben.

Die Einprägsamkeit und Eindeutigkeit hat kreative Bastler herausgefordert, es mit der einen oder anderen Parodie zu probieren. Da zählt dann mehr die Idee und weniger die Umsetzung. Denn keiner von denen besitzt das Geld oder die technische Ausstattung, um mit der NBA mitzuhalten. Ein paar Beispiele hat der Medien-Journalist Daren Rovell auf CNBC.com zusammengetragen. Bei denen geht es nicht nur um Sportler. Was schade ist: Allein die Barry Bonds/Roger Clemens-Parodie zeigt, dass man im US-Sport noch so manche Figur in knapp 30 Sekunden herrlich auf die Schippe nehmen kann (via SportsbyBrooks).

13. Mai 2008

Abschied von Suite 1402

Aus der Abteilung: "Über Geschmack lässt sich nicht streiten". Dies ist die Etagenwohnung von Herrn Avery Johnson, die er gleich nach seinem Abschied von den Dallas Mavericks auf den Markt getan hat. Er möchte für das schmucke Stück mehr als 4 Millionen Dollar haben. Und das obwohl die vergleichbar große Nachbarwohnung soeben nur auf 2 Millionen Dollar geschätzt wurde. Es handelt sich nach Angaben von db.com übrigens um die Suite Nummer 1402 im Ritz-Carlton-Condominum-Hotel, woraus man ableiten kann, dass der Trainer einst vom 14. Stock aus auf die Welt herunterblickte und sich eine Mannschaft erträumte, die dann doch nicht so wollte wie er. Averys Stilwelt in seiner ganzen Pracht gibt es auch noch auf der Webseite des Immobilienmaklers, von der wir uns das bezeichnendste Bild einfach heruntergeladen haben. Hat-Tip an den Dallas Mavericks Blog der Morning News.

Avery wird nicht gleich verarmen. Auch nach der Kündigung bekommt er das Geld vertragsgemäß ausgezahlt: 12 Millionen Dollar in den nächsten drei Jahren. Es sei denn, er kommt woanders unter. Aber dann wird er dort vermutlich eher mehr verdienen und nicht weniger.



Wie der neue Mann wohnt, wissen wir nicht. Wie er tickt, allerdings schon eher. Auch wenn dieses Statement bei seinem derzeitigen Arbeitgeber ESPN eher dürftig ausfiel. Die Pressekonferenz ist für morgen Mittwoch geplant.

NHL: Rauswurf für Ron Wilson in San Jose

Wenn es so etwas wie einen deutschen Club in der NHL gibt, dann sind es die San Jose Sharks. Nachdem Marco Sturm dort jahrelang als Stürmer rackerte, wurde Christian Ehrhoff als Verteidiger zum Stammspieler. Und auch wenn sich Marcel Goc wahrscheinlich in diesem Jahr aus der Mannschaft gespielt hat, sind da noch die beiden deutschen Torleute Thomas Greiss und Dimitri Pätzold im Farm-Team in Worcester an der Ostküste, die immer mal wieder in der NHL auf der Ersatzbank Platz nehmen durften. Darüberhinaus hatte man lange Zeit die Rechte am Rosenheimer Goalie Patrick Ehelechner (die wurden im Sommer 2006 allerdings an die Pittsburgh Penguins weitergereicht).

Wie sehr diese Pipeline etwas mit Ron Wilson zu tun haben könnte, lässt sich schwer beurteilen. Ein NHL-Team beschäftigt Scouts. Und die endgültigen Entscheidungen über die Verpflichtung von Spielern trifft der General Manager. Aber auf irgendeiner Meta-Kommunikations-Ebene darf man wohl vermuten, dass der Coach eine Affinität zum deutschen Nachwuchs besitzt. Und das, obwohl er durch seine Jahre als Spieler in der Schweiz eher eine Affinität für die Eisgenossenschaft haben sollte.

Gestern hat Ron Wilson seinen Posten als Cheftrainer der Sharks verloren.
Der Mann war zwar der beste Regular-Season-Coach der letzten Jahre, aber so etwas beindruckt im niemals eiskalten Kalifornien schon länger niemanden mehr. In Silicon Valley will man endlich den Pott Und weshalb auch nicht? Das Potenzial ist da. Was in den letzten Jahren fehlte, war die Durchsetzungskraft und der X-Faktor. Und am Ende muss man für solche Defizite einen Trainer in die Pflicht nehmen (Einschub: Siehe Dallas Mavericks, wo man soeben mit Rick Carlisle einen bemerkenswerten Nachfolger für Avery Johnson gefunden hat. Einen Game Coach, wie er im Buche steht. Einen Mann, der endlich eine Mannschaft rund um Dirk Nowitzki herum aufbauen und auf ihn einkalibrieren wird und der nicht versuchen wird, Nowitzki zu einem anderem Spieler zu machen, als er tatsächlich ist. Einschub Ende).

Wilson ist 52 Jahre alt und muss sich nach Trainer-Stationen in Anaheim, Washington und zuletzt San Jose keine Sorgen machen, einen neuen Job zu finden. Um dort sein altes Karriereziel weiterzuverfolgen, das er mir bei einem anregenden Interview vor ein paar Jahren so beschrieben hat: "Mein Vater und mein Onkel haben ihn gewonnen. Ihre Namen stehen auf dem Cup. Ich kann mir nichts Befriedigenderes vorstellen, als meinen Namen auch darauf wiederzufinden."

12. Mai 2008

Ein neuer Polen-Witz

Weil es in den USA keine Ostfriesen gibt (und nur sehr wenige Österreicher) wurde der gleiche Witzevorrat schon vor vielen Jahren auf eine etwas zahlenstärkere Minderheit gemünzt: auf die Polen. Kein Wunder, dass jetzt ein paar Leute gelacht haben, als sie erfuhren, dass es irgendwo in der Pampa von Michigan eine National Polish-American Sports Hall of Fame gibt. Die Pointe hatte aber vor allem mit dem Namen Christian Laettner zu tun. Und mit der Tatsache, dass dieser Laettner nach dem Ende seiner erfolgreichen Laufbahn an der Universität Duke und nach seinem Auftritt im Dream Team von Barcelona in der NBA zu einer eigenen Lachnummer wurde. Er spielte unter anderem bei den Dallas Mavericks, den Minnesota Timberwolves, Atlanta Hawks, Detroit Pistons, Washington Wizards und Miami Heat. Einen journeyman nennt man so jemanden.

Den polnischen Anteil hat seine Mutter in die Familie eingebracht, deren Vater mal den Ursprungsnamen der Familie – Turkowski – in Turner verwandelte. Bisher dachten wir das polnischste an dem Basketballer sei sein Trainer bei Duke gewesen, der Mann mit dem Zungenbrecher-Namen Krzyzewski.

Kaputte Knie oder was war wohl Darwins Lieblingssport?

Wo wir gerade über Frauenfußball sprechen: Die Sportart hat in den USA eine enorme Reichweite. Millionen von Mädchen kicken in Schulmannschaften aller Altersgruppen quer durchs ganze Land. Da bleibt es nicht aus, dass sich einige von ihnen verletzen. Neu ist das nur für ehrgeizige Eltern von ehrgeizigen Kindern, die dachten, Fußball sei eine Art von Yoga-Klasse mit Ball. Das passiert vermutlich Leuten, die nicht mit dem Spiel aufgewachsen sind und die nicht sonntags um den Platz herumgeschlichen sind, wenn die Großen um Punkte kicken, immer auf der Flucht vor dem Kassierer mit der Zigarrenkiste und den numerierten Abreißfitzeln. Wenn mich nicht alles täuscht, kam schon damals immer wenigstens ein Sanitäter selbst zu Kreisligaspielen. Und durch die Arbeit an kaputten Knien erwirtschaftete sich die "Sportlerheilstätte" Hellersen ein paar Kilometer weiter ihren legendären Namen.

Wie gesagt: Neu ist das nur für Amerikaner. Die gehen dann gleich noch einen ganzen Schritt weiter und behaupten auch ohne abgesichertes Zahlenmaterial, dass Mädchen weit häufiger im Fußball Bänderrisse erleiden als Jungen. Das wäre nur halb so wild, wenn nicht die New York Times am Wochenende eine ganze Titelgeschichte in ihrem Magazin dazu verschwendet hätte, den unbewiesenen Sachverhalt durch meterlange Dönekes zu ersetzen und so zu tun, als sei das individuelle Verletzungsrisiko eine massive Gefahr für das soziale Wohlergehen einer Unzahl von Betroffenen (weil sie monatelang nicht mitmachen können und sich dadurch aus der Gruppe ausgeschlossen fühlen, die ihnen doch alles bedeutet). Und als sei es ein Risiko für ihre Aussichten auf ein über den Sport vorangetriebenes Stipendium an der Universität. Oder um es kürzer zu formulieren, was der Autor da murmelt: Mädchen, die Sport treiben, ruinieren womöglich ihr Leben, wenn ihnen nur jemand von hinten auf die Socken tritt.

Vor 30 Jahren hätte man mit solchem Kokolores vielleicht noch die emanzipatorischen Bemühungen um Mädchensport an die Wand fahren können. Inzwischen jedoch gibt es Frauen, die gleich montags den sorgsam zusammengekehrten Gedankenmix einfach auseinanderfieseln und auf das reduzieren, um was es geht: um einen Propagandaversuch.

Eine ganz andere Frage ist, ob Jungen UND Mädchen in den USA nicht womöglich viel zuviel trainieren und zuviel organisierten Sport betreiben. Es gehört nämlich zu den merkwürdigen Entwicklungen in diesem Land, dass man Kinder nicht einfach nachmittags sich selbst und ihrer eigenen Kreativität überlässt, sondern sie gezielt in Programme hineinschiebt, in denen es nur in zweiter Linie um Sport und Körperertüchtigung geht. In erster Linie geht es um die Züchtung von Selbstbewusstsein, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit, also um den angewandten Darwin, der in den Vereinigten Staaten im menschlichen Zusammenleben ungefiltert zur Herausformung von Charakter und Persönlichkeit genutzt wird. Die Ellenbogen-Gesellschaft, die auf diese Weise perpetuiert wird, wurde vielerorts schon beschrieben und beklagt. Das müssen wir an dieser Stelle nicht noch einmal tun.

Kai aus der Kiste

Es war vor noch gar nicht langer Zeit schlichtweg genug, sich sein Hemd vom Leib zu reißen und dergestalt halbentblößt im BH über den Platz zu rennen. So machte sich die Amerikanerin Brandi Chastain jenen Namen, zu dem es vielleicht andernfalls nicht gereicht hätte. Der Ball ist rund und dreht sich weiter. Dieser Tage muss man als Kickerin unterm Leibchen jede Menge Tätowierungen tragen, um aufzufallen. "Sie ist verrückt", sagen sogar ihre Mannschaftskolleginnen über Natasha Kai. Was man wohl nicht nur an den Hautbemalungen ablesen kann, sondern noch an so manchem anderen Erscheinungsmodalitäten. An ihrer MySpace-Seite zum Beispiel, wo sie mit diesem Foto den Stand der Dinge dokumentiert. Oder in diesem Video ihrer Sponsorfirma Nike

Sie kann übrigens auch mit dem Ball umgehen. Siehe hier.

10. Mai 2008

Sportblogs in den USA: Zeit für Qualitätsdebatten und Kritik

Dies ist eine Einladung zu einem geistigen Spagat für alle, die sich für die Sportbloggerei interessieren und die wissen wollen, was unsere amerikanischen Vorreiter erleben. Um die Übung gut hinzubekommen, sollte man ein paar Eckdaten kennen:
Deadspin ist der erfolgreichste Sportblog der USA, sein Hauptschreiber und Vorturner heißt Will Leitch. Er hat vor ein paar Monaten ein Buch herausgebracht und sich damit noch einen Hauch stärker profiliert.
HBO ist ein Pay-TV-Sender, der im Laufe der Jahre viele gute neue Serien (Sopranos, Sex and the City) und Fernsehformate entwickelt hat und auf eine eklektische Weise auch Sport-Themen serviert.
Bob Costas ist ein Sportfernsehmoderator mit einem guten Namen und bei NBC unter Vertrag. Bei HBO geriert er sich als Medienmann, der in seiner Talk-Show über allem zu stehen versucht. Mit Bloggern kann er nichts anfangen - wie so viele approbierte Journalisten von altem Schrot und Korn.
H. G. "Buzz" Bissinger galt dank eines Pulitzer-Preises als überdurchschnittlich begabter Sport-Autor. Seit seinem Auftritt bei Costas gilt er eher als schlecht informierter Meckerfritze, dessen Probleme man gar nicht richtig versteht.

Wer wissen will, was da neulich bei Costas passiert ist, möge über diese Seite einsteigen und sich erst einmal die Videoaufzeichungen anschauen. Für den zweiten Gang empfehlen wir diese Betrachtung vom Blog The Big Lead, die die seltsame Attacke gegen Leitch (“[Blogging] really pisses the shit out of me. It is the dumbing down of our society.”) in einen erhellenden Zusammenhang stellt. Aber man muss Leitch nicht unbedingt einen Freispruch aushändigen. In den letzten Tagen wurde dieses Radio-Interview mit ihm wieder hochgespült, das einen Mann zeigt, der zwar gerne so tut, als habe er ein durchdrungenes Verhältnis zur Beschäftigung mit Sport. Aber vermutlich ist er nicht mehr als der Protyp des spätpubertierenden Energiebündels, der schnell schreibt und schnell Witze reißt und erst, wenn alles publiziert ist, entdeckt, wie unreflektiert er dabei arbeitet.

Leitch hat viele Fans, vor allem unter anderen Bloggern, die eine enorme Menge an Besuchern abstauben, wenn er einen Hinweis auf eine Geschichte gibt. Viele Kritiker unter Gleichgesinnten hat er nicht. Umso bemerkenswerter war der Text von Jason Whitlock, der nach der Sendung nicht nur das Gesehene durchkaute, sondern einen neuen Gedanken in die Debatte einführte: Es sei an der Zeit, dass sich Sportblogger mal etwas kritischer miteinander beschäftigen – etwa nach der Art wie der bildblog mit der Bild-Zeitung verfährt. Und in einem Interview mit dem Blog Fanhouse erläuterte er die Konstellation noch etwas genauer.

Neben seinen kritischen Anmerkungen sagte er noch folgendes: "Die Zeitungsindustrie hasst alles, was anders ist. Und die Manager von Zeitungen haben keine Ahnung, wieso Blogger Erfolg haben ... Blogger sind eine gute Sache. Sie sind großartige Wachhunde für die etablierten Medien."

Heumacher vom Rechtsausleger: Das Urteil gegen die Hartplatzhelden

Die schlechte Nachricht: Die Hartplatzhelden haben den Prozess, den der Württembergische Fußballverband gegen sie angestrengt hat, verloren. Die gute Nachricht: Die Hartplatzhelden lassen sich nicht von einem Urteil in der ersten Instanz einschüchtern. Sie werden Berufung einlegen. Vielleicht stoppt ja die nächste Instanz den Irrsinn einer solch absurden Rechtsauslegung. Bislang fehlt die Begründung für das Urteil aus Stuttgart. Deshalb kann man auch noch nicht abschätzen, welche Schöpfungshöhe die kreative Leistung des Gerichts besitzt. Demnächst mehr. Hier der Beitrag von dieser Stelle aus, der begründet weshalb der Verband aufgrund seiner eigenen Satzung gar nicht das Recht hat, sich kommerzielle Rechte zuzusprechen: Weil sie als Geschäftemacher unter anderem gegen den Gemeinnützigkeitsgrundsatz verstoßen, dem sich der Verband verpflichtet hat. Ganz zu schweigen davon, dass er die Rechte gar nicht besitzt.

5. Mai 2008

Scharapowa: 300.000 Dollar Strafe?

Für Maria Scharapowa scheint die Welt aus zwei Sorten von Leuten zu bestehen. Die eine Sorte, das ist sie. Und die andere, das sind die nützlichen Idioten, die ihr bei ihrem Versuch helfen, so viele Tennisturniere wie möglich zu gewinnen (und die dazugehörigen lukrativen Werbeverträge). So vermag sie denn auch nicht einzusehen, dass eine Untergruppe der Nützliche-Idioten-Fraktion - die WTA - von ihr hin und wieder ein paar Gegenleistungen verlangt. Die WTA sorgt für die Turniere und braucht dafür Werbefilme, um das Rad in Schwung zu halten. Offensichtlich können sich Spielerinnen, die einen WTA-Aufnäher auf dem Oberteil tragen, aus dieser Verpflichtung herausmanövrieren. Denn auch das ist Werbung. Aber Scharapowa trägt den nicht. Dafür nörgelt sie auf ihrer Webseite herum, dass sie ein paar Stunden ihrer kostbaren Zeit abtreten soll oder andernfalls laut den Regeln der WTA 300.000 Dollar abdrücken muss. Sie hätte gerne ein paar Ratschläge von den Fans, was sie tun soll. Dass sie sich für Hinweise von Nicht-Fans interessiert, braucht man nicht anzunehmen.

Noch eine Anmerkung: Scharapowa nennt einen Fototermin einen "shoot". Das ist die korrekte Form. Selbst wenn man in Deutschland denkt, so etwas hieße "Shooting" und das Wort pausenlos - falsch - benutzt (via SportsByBrooks)

1. Mai 2008

Die cuban-ische Lösung

Mark Cuban hat uns endlich den Wunsch erfüllt, den wir schon lange gehegt haben. Er hat das eigentliche Problem der Dallas Mavericks in Angriff genommen: die Position des Cheftrainers. Der Abschied von Avery Johnson passierte sehr schnell nach der Niederlage und war natürlich Grund genug, sich um das Thema zu kümmern.