Die argentinische Sportzeitung Olé hat gemeldet, dass Sport-Rowdies in Buenos Aires ein neues Betätigungsfeld gefunden haben. Sie lassen sich - gegen gute Gage - auch in anderen Ländern anheuern. Als Berater. Bisher hat man wohl nur Clubs in Kolumbien und Mexiko im Auge, weil dort das Sicherheits- und Aufsichtspersonal noch nicht richtig auf Zack ist und weil man sich dort, ganz nach guter alter Mafia-Manier Erpressungsgelder verdienen kann, die bei der guten alten Mafia auch euphemistisch "Schutzgelder" genannt werden. Die Nachricht bereitet Fußballanhängern in den USA, wie beim Blog The Sports Oasis, schon jetzt Sorgen. Schließlich ist die Grenze zu Mexiko so porös, dass jedes Jahr Tonnen von Kokain und hundertausende von illegalen Einwanderern durchkommen. Und mit David Beckham hat man bald in Los Angeles eine wirkliche Publikumsattraktion.
Worauf sich die Sorge wirklich stützt, ist nicht klar. Erstens gibt es in den USA keine Hooligans und keine aufgeheizte Stimmung auf dem Rasen - dazu spielen sie nicht nicht aggressiv genug. Zweitens sind die meisten Zuschauer wirklich nette Menschen aus dem Mittelschichten-Milieu, die am liebsten artig klatschen, wenn es eine hübsche Einzelaktion zu bewundern gibt und von Schlachtengesängen und anderen emotionalen Herdentriebsaktivitäten so weit weg sind wie, na, sagen wir, Argentinien. Dort allerdings sind sie wirklich stolz auf ihre rabiate Tour. Die Agentur Reuters, die das Thema aufgriff, zitiert in ihrem Bericht Rafael Di Zeo, den Anführer von La Doce, die Boca Juniors die Treue geschworen haben und neulich offensichtlich wissbegierige Besucher aus Mexiko zu Gast hatten: "Wenn es um die Welt der Hooligans geht, ist La Doce das gleiche wie Harvard. Sie kommen hierher, um zu lernen. "
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen