5. Februar 2007

Super-Bowl-Nachlese: Der Auftritt von Prince in Miami


Die ersten Kopien des Auftritts von Prince beim Super Bowl blubbern bei YouTube hoch. Dann wollen wir mal nicht mit dem Platz geizen und die beiden Schnipsel verlinken, die wir soeben lokalisieren konnten. Wie immer waren Leute im Stadion beeindruckt, wie schnell beim Super Bowl in der Halbzeit umgebaut und abgebaut wird. Die Bühne ist schließlich nicht gerade klein. Andere machten sich Sorgen, dass sich Prince in dem Regen einen Stromschlag einfangen könnte. Es gab da wohl in der Vergangenhiet bei Konzerten unter freiem Himmel Zwischenfälle. Aus Sicht eines Nicht-Physikers, der über das Leitungsverhalten von Strom bei Feuchtigkeit nichts Kompetentes sagen kann, hier nur der Hinweis: Musiker spielen heute nicht mehr verkabelt, sondern drahtlos. Die gesendeten Signale gehen über Radiowellen zu den Empfangsgeräten. Dafür werden nur kleine Batterien gebraucht. Genauso sind die Monitorboxen verschwunden, die Musiker früher benutzt haben, um sich selbst auf der Bühne spielen und singen zu hören. Der Ton wird jetzt ebenfalls drahtlos über kleine Ohrstecker vermittelt. Die einzig spannende Frage ist: Wie verhindern die Techniker bei Open-Air-Veranstaltungen dieser Art einen Frequenzsalat mit anderen, die mit ihren Geräten in der Umgebung herumfunken?
Dies ist Teil zwei des Mitschnitts.

Wie gut war die Darbietung und die Musikauswahl von Prince? Sicher nicht so klasse, wie man insgeheim hoffen durfte. Aber um Längen besser als vorher die Rolling Stones und davor - au, weia - Paul McCartney. Diese Jungs sind wahrscheinlich wirklich schon jenseits von Gut und Böse, um beim Spiel mit einem Massenpublikum etwas Schillerndes, Aufreizendes, Magisches auf die Bühne zu bringen. Prince hingegen ist der perfekte Narziss für diesen Anlass. Einer, der den Moralwächtern in Amerika - im Schattenriss - einen aufrechten Phallus unterjubelt, der sich gewaschen hat (danke dogfood für den Hinweis).

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Prince youtube videos sind aus rechtlichen Gründen leider wohl nicht mehr online. Schade, ich weiss nicht was das bringen soll.

Glücklicherweise kann man sich die (wenn rechtzeitig geschehen) die youtube videos auch am PC speichern :-).

Ansonsten danke für das informative blog, bin hier Stammgast, allerdings mit Schwerpunkt NFL.

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Ja, das war wohl nur ein kurzes Vernügen, bis man bei YouTube das grøse Radiergummi herausgeholt hat und die vielen Versionen, die es mittlerweile gibt, vom Server geworfen hat. Ich gehe davon aus, dass es sich hier um ein Katz- und Maus-Spiel handelt. Leute laden ständig hoch. YouTube löscht permanent. Wie lange das weitergeht, wird man sehen. Ganz grundsätzlich ist Google dabei, Vereinbarungen mit den großen Unterhaltungskonzernen abzuschließen. Aber keiner weiß, wie das ausgeht. So lange müssen wir diese Episode als Niederlage akzeptieren. Ein Tip für Interessenten: die Rolling Stones von vor einem Jahr kann man übrigens anschauen. Nicht dass das ein Trost wäre. Denn Prince war einfach besser.

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Ich habe heute aus Daffke gesucht und den Auftritt von Prince auch wieder gefunden und natürlich gelinkt. Es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis die Kopie wieder getilgt wird. Wir bleiben dran.