In der NBA lief die Frist für Spielertauschaktionen aller Art vor einer Woche ab. In der National Hockey League war der Termin gestern. Der Unterschied: So gut wie keine Aktivität im Basketball. Hingegen viel Geschiebe in der NHL. Involviert waren 30 Clubs und 44 Spieler, was zwei weniger waren als im Jahr 2003, als die aktuelle Rekordmarke gesetzt wurde. Das wirft die Frage auf: Warum müssen regelmäßig mehr als fünf Prozent alle Eishockey-Profis die Koffer packen und sich an einem neuen Arbeitsplatz häuslich einrichten? Die Antwort ist simpel: Weil General Manager von Clubs mit Playoff-Chancen nicht nur darauf abzielen, ihre Teams ein bisschen zu verbessern, sondern sie so viel stärker machen wollen, dass sie nach dem Stanley-Cup greifen können. Klingt vermessen, ist es aber nicht. Denn anders als in der NBA, wo man eine ähnlich lange reguläre Saison abwickelt und in den Playoffs ebenfalls Best-of Seven spielt, haben auch durchschnittlich wirkende NHL-Teams gegen Ende der Saison durchaus die Möglichkeit, den Titel zu gewinnen. Was man braucht, ist ein nervenstarker Torwart, der wie eine undurchdringliche Mauer auf dem Eis steht. Ein paar Angreifer und Verteidiger, die in ihren Reservetanks jene paar Oktan finden, mit denen man die Gegner abhängt. Und dass die Leistungsträger von Verletzungen verschont bleiben. Denn Spielerausfälle lassen sich während der Playoffs nur noch mit Lückenbüßern aus den Farm Teams füllen.
So spielen alle Jahre wieder auch Teams um den Pott, denen man das im Februar noch gar nicht richtig zugetraut hatte. Die Trades laufen nach einem durchsichtigen Programm ab: Die Playoff-Anwärter greifen sich alte, Stanley-Cup-erfahrene Spieler, die eventuell teuer sind, aber deren Verträge auslaufen. Sie geben ab: Draftplätze und hoch eingeschätzte Nachwuchsspieler. Mit anderen Worten: Sie verpfänden die Zukunft, um die Gegenwart zu attackieren. Wie das alles in diesem Jahr im Detail aussieht, kann man hier nachlesen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen