3. Februar 2007

Super Bowl: Wo die Verlierer die Gewinner sind

Wahrscheinlich haben die Marketingstrategen der NFL das irgendwann erfunden: dass Mannschaften gleich nach dem Schlusspfiff mit einer Kappe auf dem Kopf und einem T-Shirt über dem Trikot zur Siegerehrung marschieren, auf dem steht, dass sie das Ding gewonnen haben. Es muss jedem klar sein, dass niemand im Keller vom Stadion sitzt und innerhalb von Sekunden knapp 300 Leibchen und Schirmmützen bedruckt. Das passiert Tage vorher. Die Kartons stehen schon vor dem Match bereit. Da aber nur eine Mannschaft gewinnt, bleibt eine Kollektion ungenutzt übrig: die Wirkwaren des Verlierers (auf denen steht, das Team habe gewonnen). Was passiert damit? Diese Frage hat die New York Times recherchiert. Und das ist das Ergebnis: Sie landen - mit dem historisch falschen Aufdruck - in Ländern wie Uganda und Sierra Leone. Für den Vertrieb sorgt eine karitative Organisation namens World Vision, deren Sprecher dieses nette Bonmot zum besten gab: "Dort, wo diese Sachen hingehen, haben die Leute keinen Strom und kein fließendes Wasser. Sie würden gar nicht wissen, wer den Super Bowl gewonnen hat. Sie wüssten nicht mal etwas über Football."

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Man sollte meinen, mit den 'Fehldrucken' sei doch auch noch ein wenig Geld zu verdienen...

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Wäre mal etwas anderes, wenn demnächst statt der nigerianischen Spammer, die um Hilfe nachsuchen, irgendwelches festgesetztes Geld aus dem Land zu bringen, sich die T-Shirt-Händler aus Afrika melden.