Die Washington Post ist nicht nur eine der besten Zeitungen der Welt. Sie produziert die mutmaßlich beste Online-Ausgabe aller amerikanischen Blätter und hat mit Dan Steinberg einen Blogger ins tägliche Sportrepertoire integriert, der der Prototyp für eine neue Art von hellwachem humorvollem Reporter-Kommentator-Insider ist, ohne den eine gut gemachte Metropolen-Publikation in der Zukunft nicht mehr auskommen wird. Warum? Trotz ihrer Reputation lebt die Zeitung hauptsächlich von Lesern in Washington D. C. und den umliegenden Vorstädten. Die interessieren sich zu erst einmal für die Nachrichten mit lokalem Bezug. Für die Wizards und Redskins. Für Gilbert Arenas und Dan Snyder.
Steinbergs Blog nennt sich D.C. Sports Bog. Kein Tippfehler, sondern ein Wortspiel. Das Wort Bog bedeutet Moor, Morast und Sumpf, wird aber auch benutzt, um eingedeichte Flächen für den Anbau der Cranberry zu bezeichnen, die zur Ernte unter Wasser gesetzt werden. Die Cranberry ist Amerikas klassische Beerenfrucht, die beim Thanksgiving-Truthahn-Essen als Geschmacksverstärker einfach dazu gehört.
Gestern und heute tauchte im D. C. Sports Bog auch American Arena auf. Eine Premiere. Denn die meisten amerikanischen News-Outlets und Blogs machen sich nicht die Mühe, über den Tellerrand der englischsprachigen Medienwelt zu schauen. Steinberg hingegen war über ein Link zu einem seiner Beiträge gestolpert und neugierig geworden: Er bat seine Leser, ihm bei der Übersetzung dieses Beitrags zu helfen, in dem er ausgiebig zitiert worden war. Gesagt, getan. Sein Beitrag von heute gab seinen Lesern etwas zum Lachen (und zum Knobeln). Denn einer hatte eine Babelfish-Übersetzung eingereicht, die einmal mehr bewies, dass die Software nicht mal als Krücke taugt, um sich den Inhalt eines fremdsprachigen Textes zu erschließen. So wurde aus Sports Bog "Sports Bent" (bog: Präteritum von biegen). Aus dem Namen der Zeitung wurde Washington Post Office. Der Knüller war die neue Version des Namens Steinberg: stone mountain. Das hat auch Mr. Stone Mountain sehr erheitert. Ganz nebenbei empfahl er all seinen deutschsprachigen Lesern, sich mal American Arena anzuschauen. Wir danken für so viel Vertrauen.
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