Für Martin Kaymer gab es in diesem Jahr noch nichts zu feiern. Der rasante Sprung von der dritten in die erste europäische Liga innerhalb von einer Saison ist schwerer zu verkraften, als man hoffen durfte. Bei keinem der Turniere, an denen er bisher teilgenommen hat, schaffte er den Cut, der nach zwei Tagen das Feld in zwei Hälften teilt. Die einen fahren wieder nach Hause und bekommen gar nichts - kein Geld und damit auch keine Ranglistenpunkte. Die anderen dürfen zwei weitere Runden spielen und können selbst mittelmäßige erste Tage noch einigermaßen wett machen. Doch in diesen Wochen sollte der 22jährige aus Mettmann trotzdem immer mal wieder in den Weltranglisten-Computer schauen. Einfach aus Lust und Laune. Denn dort wird er seit ein paar Wochen als bester deutscher Profigolfer notiert. Zur Zeit steht Kaymer auf Platz 164, Bernhard Langer auf Platz 171. Der Stand der Dinge spiegelt die guten Resultate des letzten Sommers wieder, als der Nachwuchsprofi fleißig Punkte sammelte, die erst langsam vom Computer wieder weggefressen werden.
Vor ein paar Wochen wurde er ausgiebig in einer Geschichte auf der Seite sportARD.de beschrieben. Da hatte er zu dem immer wieder vorgebrachten Vergleich zu Langer folgendes zu sagen und klang wohl ein bisschen genervt: "Bernhard Langer ist Bernhard Langer. Er hat wirklich sehr viel für den deutschen wie auch für den internationalen Golfsport getan. Ja, und Martin Kaymer ist Martin Kaymer."
Blick zurück: Das Loblied auf den Himmelsstürmer vor ein paar Monaten
2 Kommentare:
Man muss Kaymer zu gute halten, daß er zweimal den Cut nur um einen Schlag verpasste, also nah dran war am Wochenende. Ich hoffe nur, daß er nach dem rasanten Aufstieg des letzten Jahres sich auf der European Tour etablieren kann und kein Jojo-Effekt einsetzt.
Danke für den Hinweis. Denn die Resultate zeigen, dass er näher dran ist an den Besten, als man das erwarten darf. Und das noch unter für ihn höchst ungewohnten Bedingungen. Das Klima, das Gras, der Leistungsdruck, die finanzielle Belastung. Viele vergessen oft, dass man als Profigolfer nur dann wirtschaftlich überleben kann, wenn man regelmäßig den Cut schafft und so überhaupt erst Geld verdient. Profigolf ist einer der härtesten und am Ende auch gerechtesten Disziplinen im Sport. Du kannst viel verdienen, wenn es läuft. Und du zahlst drauf, wenn nicht. Und die Schuld für beides hat niemand anderer als du selbst.
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