15. Februar 2007

Ex-NBA-Profi Tom Hardaway: "Ich hasse Schwule"


Nachdem eine Reihe von amerikanischen Bloggern aus dem gestrigen Radio-Interview mit Tim Hardaway zitiert haben, war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Mitschnitt auftaucht. YouTube macht's möglich. Wer nicht weiß, um was es geht: Der Ex-NBA-Profi John Amaechi hat sich vor ein paar Tagen aus Anlass der Veröffentlichung seiner Memoiren als erster Basketballer in den USA dazu bekannt, homosexuell zu sein. Das Echo auf die Nachricht war beachtlich, aber nicht überwältigend. Die meisten aktiven Spieler lavierten sich so elegant wie möglich durch, als sie zu dem letzten großen Tabu-Thema des Sports befragt wurden. Ex-All-Star Tim Hardaway, einst bei den Golden State Warriors, später bei den Mimai Heat, ist der erste aus dem Milieu, der furchtlos durchblicken ließ, was er denkt: "Ich hasse Schwule", sagte er am Mittwoch in einem Radiointerview, das in Miami ausgestrahlt wurde. Seine Begründung wirft zum ersten Mal in der aktuellen Diskussion ein Licht darauf, wie groß die Furcht vor körperlicher Nähe in den Umkleidekabinen ist. So als hätten die meisten - riesige muskelbepackte Kerle - eine permanente Angst davor, von homosexuellen Mitspielern belästigt, wenn nicht sogar überwältigt und sexuell mißbraucht zu werden. Eine Angst, die vermutlich einer der Auslöser für die tiefe Verunsicherung von heterosexuellen Männern im Umgang mit Schwulen ist. Hardaway: "Wenn du zwölf andere Spieler in der Umkleidekabine hast, die aufgebracht sind und sich nicht konzentieren können und sich immer über ihn [den schwulen Kameraden] in der Kabine oder auf dem Spielfeld Sorgen machen, dann ist es schwer für deine Mannschaftskollegen zu gewinnen und ihn als Mitglied der Mannschaft zu akzeptieren.
Blick zurück: Die Reaktionen auf Amaechis Bekenntnis. Übrigens haben in Deutschland inzwischen einige Medien über das Thema berichtet.

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