29. Februar 2008
Der Unterhosenträger
(via si.com)
28. Februar 2008
Hautsache bunt
Richtig. Aber der echte, wahre einzigartige (Alberto) Vargas, lebt schon seit ein paar Jahren nicht mehr. Er war der Meister der Pinup-Zeichnung und lieferte einst seine Bilder bei Magazinen wie Esquire und Playboy ab. Wikipedia hat eines seiner Bilder: Das Cover eines Albums der Band The Cars.
Abheben und mit beiden Händen kräftig zupacken
Blick zurück: Das Video von Obama als ganz junges Basketballtalent
Wegen Erfolg gefeuert
27. Februar 2008
Mit IMG aufs Trampolin
Der Sportvermarkter IMG hat beschlossen, sich um eine neue Hybrid-Sportart zu kümmern. Weshalb man bei der New York Times wohl das Gefühl hat, dass es an der Zeit war, sich mit SlamBall zu beschäftigen. Es soll eine Liga geben. Und im April will man in New York und Los Angeles Sportler rekrutieren, die bereit sind, sich auf das Spielchen mit Trampolinen und einem Basketball einzulassen. YouTube gibt, wie so oft, bereits einen Vorgeschmack.
Glück mit Luck
Solchen Leuten möchte man doch gerne helfen. Denn natürlich stand die Antwort nicht in diesem Blog, sondern nur all die einzelnen Wörter in irgendeiner bunt gestreuten Konfiguration in irgendeinem Monat im letzten Jahr.
Wenn man bei google nur "Frank Luck" eingibt, wird die Sache sofort aufgeklärt. Denn der oberste Fund ist die Webseite www.frankluck.de. Und da klärt der gute Mann auch auf, was an der Suchanfrage schief war: "...viele Erfolge und mit mittlerweile 18 Weltmeisterschaftsmedaillen, von denen neun in Gold sind, sowie fünf Olympiamedaillen (zweimal Gold und dreimal Silber) bin ich derzeit der erfolgreichste aktive Biathlet." Er hat nur neunmal den WM-Titel geholt. Alles klar? Er steht übrigens nicht auf der von der Zeitung Österreich publizierten Liste der angeblichen Kunden des Wiener Laborbetriebes Humanplasma.
Der Pate
Vielleicht sollten wir ihn auch den Unbelehrbaren nennen. Denn das wird deutlich, wenn man nachliest, wie ein Journalist von der Zeitung St. Louis Post-Dispatch beim Spring Training La Russa mit den Fakten konfrontierte. Ausgestattet mit der Fähigkeit, die Absurdität seiner Einlassungen gar nicht zu begreifen, zwingt La Russa den Reporter, den geschickt eingefädelten Dialog abzubrechen. Der Baseball-Mann, der nichts sieht, nichts hört und nichts begreift, ist kein besonders hilfreicher Gesprächspartner.
Es dürfte allerdings kein besseres Dokument für die lange im Baseball gepflegte Haltung in Sachen Doping geben als diese, die erst durch den Druck von außen aufgebrochen wurde. Und zwar vor allem durch die Politiker im Kongress und mit Hilfe ganz eindeutiger Dopingregeln in den olympischen Sportarten. Es wäre also an der Zeit, La Russa, der neulich andeutete, dass er an dem zur Zeit arbeitslosen BALCO-Kunden Barry Bonds Interesse hat, mal etwas schärfer zu betrachten. Zum Beispiel in diesem Video aus dem letzten Jahr, als ihn die Polizei am Wickel hatte.
Baseballs neuer Beelzebub
Solche Verhältnisse gelten in anderen Mannschaftssportarten als ganz normal oder werden, weil etwa die Russen im Eishockey die von der NHL gezahlten Summen nicht akzeptieren, zu normalen Störfällen im täglichen Geschäft. Man darf davon ausgehen, dass Major League Baseball das Thema dazu benutzen wird, den vor einer Weile zum Feindbild hochstilisierten Politiker aus Südamerika als Beelzebub zu verunglimpfen. Dass sie dabei dass klassische Motto (Wir sind die USA. Wir plündern den Rest der Welt nach Belieben aus. Und Lateinamerika sowieso.) gerne verschweigen, versteht sich von selbst. Wenn sich ein kleines Land den wirtschaftlichen Interessen der Vereinigten Staaten in den Weg stellt, wird es als Feind der Freiheit abgestempelt.
26. Februar 2008
Washington und Doping: Wird Sportbetrug gesetzlich definiert?
Die Dynamik dieses Einzelfalls überschattet leider - ganz nach typischer Medienlogik - jede andere wichtige Facette des Themas. Selbst die großen amerikanischen Zeitungen werden in solchen Momenten von der alten Krankeheit befallen. Man möchte eher die Neugier anregen und lenken, anstatt sie durch vernünftige Sachinformationen zu befriedigen. Dabei brütet Bobby Rush, Demokrat aus Chicago und Vorsitzender eines Unterausschusses für Handel, Wirtschaft und Verbraucherschutz, derzeit einen Gesetzentwurf aus, dessen Einzelheiten nicht bekannt sind, die aber logischerweise nur in eine Richtung weisen können: dass Sportbetrug in den USA rechtlich definiert und gleichzeitig in den Stand eines Offizialdelikts erhoben wird.
Das nächste Hearing am morgigen Mittwoch wird uns vielleicht etwas mehr Einblick in die Rush'sche Gedankenarbeit geben. In Washington vorgeladen sind die Chef-Manager der großen Sportligen und ein paar Figuren aus der Ecke der Olympischen Sportarten. Zur Einstimmung sollte man vielleicht die Geschichte lesen, die in der gedruckten Ausgabe der FAZ erscheinen wird.
Vom Lehrgeld und anderen falschen Sprachbildern
Wäre doch mal ein Arbeitsziel. Denn dann würde nie wieder geschrieben werden, dass Martin Kaymer bei einem Turnier Lehrgeld gezahlt habe. Der Mann hat bei dem fraglichen Turnier (in Tucson) nach dem Ausscheiden in der ersten Runde nichts bezahlt, sondern verdient: ein Preisgeld von 40.000 Dollar und 2,05 Weltranglistenpunkte. Und gut gespielt hat er dabei auch noch, wie dieselbe Meldung nur einen Satz später ausdrücklich konstatiert ("nahezu fehlerfrei").
Und dann würde der eher langsame, aber stetige Aufstieg des 23jährigen in den letzten 24 Monaten nicht mehr als kometenhaft bezeichnet. Mir sind ja Sterne schnuppe, aber nicht die verkorkste Verwendung ihrer Erscheinung am Firmament. Es gibt aperiodische und periodische Kometen, denen das "Aufsteigen" ziemlich schwer fallen dürfte. Was das Schicksal der ersten Sorte angeht, so fehlt der Astronomie die Möglichkeit, hinterherzujagen, um herauszufinden, was jenseits des Sonnensystems passiert. Die zweite Sorte ist auf einer Umlaufbahn unterwegs und ist manchmal, wie Hale-Bopp, ziemlich lange am Himmel zu identifizieren. Wo wir schon bei Phänomenen der Sternenkunde sind: Auch das Wort Shootingstar gilt es es auszurangieren. Damit bezeichnet man im Englischen Meteroide, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre durch die entstehende Kompression aufleuchten, aber sich just dabei in ihre Bestandteile auflösen. Die Sternschnuppe ist das letzte Stadium des Meteroiden auf dem Weg nach unten. Wie soll das auf einen Sportler passen, der gerade am Anfang seiner Karriere steht?
A propos passen: Wie wäre es, wenn auch noch die ausgelatschte Vokabel von den "großen Fußstapfen" verbannt würde, die der Golf-Yeti Bernhard Langer angeblich hinterlassen haben soll. Kaymer hat nicht nur eine andere Schuhgröße. Er hat schon jetzt Leistungen vorzuweisen, die mindestens so bemerkenswert sind wie die frühen Erfolge von Langer. Man denke nur an die 59er Runde vor fast zwei Jahren bei einem Turnier. So etwas ist dem Mann aus Anhausen in seiner wahrlich bemerkenswerten Karriere nie gelungen.
24. Februar 2008
Boxfans wandern ab zu Ultimate Fighting
Den Eindruck muss auch sein Promoter Dana White gewonnen haben. Sonst hätte er nicht vor kurzem vor einem Gericht in Las Vegas eine Klage gegen seinen besten Mann eingereicht. Couture hatte sich öffentlich darüber beschwert, dass er nicht genug Geld bekommt, wenn er sich für den erfolgreichen Manager und dessen Ultimate Fighting Championship in den Ring begibt. Und wenn es einen Grund gibt, weshalb sich Randy Couture im Training quält, dann ist es dieser: Dollars und zwar im großen Stil. Bei dem Streit geht es aber nicht nur um Millionen, sondern auch um die Wahrheit. Und um das Image von Ultimate Fighting, einem Phänomen, das am dunklen Rand des Sportgeschäfts in den USA einen erstaunlichen Erfolg erlebt.
Ein Teil der Wahrheit lautet: Allein im vergangenen Jahr schalteten bei den UFC-Veranstaltungen, bei denen riesige und bärenstarke Männer in einem achteckigen Drahtkäfig aufeinandertreffen, im Schnitt mehr als 800 000 Amerikaner aus der von der Werbewirtschaft so begehrten Altersgruppe der 18- bis 34-jährigen ihre Fernsehapparate ein, um die blutigen Prügeleien zu verfolgen. Ein Wert, der vergleichbare Zahlen der National Basketball Association aus der regulären Saison übertrifft.
Ein anderer Teil der Wahrheit ist: Die genaue Bezeichnung der Disziplin ist nebulös. Die meisten nennen sie Mixed Martial Arts oder auch kurz MMA, weil in ihr eine eigenartige Mischung von Kampfstilen zusammenkommt: Boxen, Kickboxen, Judo und Ringen. Schläge und Tritte sind genauso erlaubt wie Würgegriffe. Seit seinen kruden Anfangen vor knapp 20 Jahren wurden die Regeln präzisiert (kein Beißen, keine Attacken auf Augen, Fingergelenke und die Genitalien). Und es wurden Gewichtsklassen eingeführt, um Chancengleichheit herzustellen. So ist Couture der amtierende Schwergewichtsweltmeister.
Aber an der Prämisse hat sich nichts geändert. Das Risiko, das einem der Gegner mit seinen fingerlosen leichten Handschuhen die Zähne einschlägt oder einen Arm auskugelt, ist nachwievor groß, und sicher einer der Gründe, weshalb immer mehr Neugierige Eintrittskarten kaufen und vom Boxen abwandern, das seit langem in den USA eine wirtschaftliche Durststrecke erlebt. Wie stark die zehrt, zeigte sich am Samstag beim Kampf von Wladimir Klitschko im Madison Square Garden von New York. Nicht nur war die Arena nicht ausverkauft. Der Ukrainer aus Deutschland hatte mal wieder so geboxt, "ohne dass ihm auch nur ein Haar gekrümmt worden wäre", berichtete Boxkenner Hans-Joachim Leyenberg in der FAZ aus New York unter der Überschrift "Pfiffe und Buhrufe für den Weltmeister". Auch diese Zuschauer wandern demnächst sicher in Richtung Ultimate Fighting ab. Denn dort wird noch richtig zugeschlagen.
Der Erfolg erinnert viele Beobachter an den Boom der Automobilrennserie NASACR. Was jedoch bei solchen Vergleichen gerne verschwiegen wird: Mixed Martial Arts bietet ähnlich wie NASCAR vor allem weiße Protagonisten auf. Die amerikanische Boxwelt hingegen ist das Zuhause von schwarzen Kämpfern - und in den unteren Gewichtsklassen von Latinos.
Es gibt mittlerweile drei Verbände - Ultimate Fighting Championship (UFC), Bodog Fight und die International Fight League. Die bekannteren Kämpfer verfügen über hinreichend Renommee, um ihre eigenen Nahrungsergänzungsmittel oder Bekleidungslinien auf den Markt zu bringen. Aber trotz des wachsenden Publikumszuspruchs hängt der Disziplin noch immer ein schlechter Geruch an. So weigert sich etwa die New York State Athletic Commission die Duelle offiziell zu sanktionieren. Und Boxexperten schauen von ihrem hohen Ross auf den vermeintlich kleinen Bluts-Bruder herab. Weltmeister Floyd Mayweather Jr. prahlte neulich, dass jeder begabte Boxer einen Ultimate Fighter K.O. schlagen würde. “Die können nicht boxen. Deshalb sind sie in der UFC.”
Die Betroffenen nehmen solche Kommentare meistens mit einer erstaunlichen Gelassenheit. “Kurioserweise betrachtet man MMA oft als unkomplizierten Sport”, sagt Greg Jackson, der in Albuquerque eine Gruppe von Kämpfern managt. “Es ist eher so etwas wie dreidimensionales Schach.” Worauf er anspielt, sind die Grundlagen, die austrainerte Ultimate Fighter besitzen müssen. Matt Hughes, ein ehemaliger UFC-Weltergewichts-Champion, beschreibt das Training so: “Man läuft einen Marathon, während man auf einem Stier reitet." Die besten verfügen über enorme Ausdauer, Zähigkeit, Furchtlosigkeit und ein explosive Schlagkraft. Selbst einflussreiche Politiker wie Harry Reid, der Senator aus Nevada, der im Senat in Washington als Fraktionsvorsitzender der Demokraten amtiert und einst als Amateurboxer im Ring stand, entwickeln Sympathien für die Ausübung solch roher Gewalt: “Das ist besser, als ich dachte”, sagte er letzten Sommer, nachdem er in der ausverkauften Arena des Mandalay Bay Casino-Hotels in Las Vegas zusammen mit 11 000 Zuschauern zum ersten Mal einen Kampf verfolgt hatte.
Die UFC-Promoter wollen angesichts der wachsenden Popularität denn auch neue Märkte in Europa erobern. Der Boden dafür scheint bereits mancherorts gut gedüngt. So hat eine aus Japan stammende Variante der Schlag-Show namens “Shidokan” in Deutschland Fuß gefasst. Sie produziert sogar Weltmeister wie Peter Angerer, ein ehemaliger Polizeibeamter aus Baden-Württemberg. Der hatte mit Taekwondo und Karate angefangen und sich anschließend in Japan und den USA getummelt. Inzwischen versteht er sich als Missionar der Disziplin, baut Trainingszentren und fördert Talente. Seinen Titel verlor er im letzten Sommer.
Dass der Vorzeige-Kämpfer Randy Couture allerdings bei dieser Kampagne dabei sein wird, ist mehr als unwahrscheinlich. Nicht weil er und die UFC-Leute zur Zeit zerstritten sind. So etwas gehört zu den rohen Sitten des Milieus und kannn jederzeit gekittet werden. Doch in seinem Alter stoßen selbst die Stärksten irgendwann an die Grenzen der Biologie.
Vor der Oscar-Verleihung: Zwei Mc's im Vergleich
Ich habe mir vor ein paar Stunden No Country for Old Men angeschaut und mich gefragt, wie es überhaupt sein kann, dass ein derartiger Film so viel positives Echo auslöst. Ich werde den Verdacht nicht los, dass man in den USA in Ermangelung cineastisch wirklich bemerkenswerter Filmemacher an einer sinnentleerten Gewaltorgie der Brüder Joel und Ethan Coen einfach deshalb Gefallen findet, weil sie in ihrer unerhörten Absurdität - in manchen Momenten wenigstens - Nachdenklichkeit provoziert. Anders als in subtileren amerikanischen Gewaltdramen, wie etwa dem mit einem Oscar ausgezeichneten Film Crash, gelingt es jedoch der Dramaturgie nicht, aus den vielen Blutspuren irgendetwas erzählerisch Verbindliches und Zusammenhängendes herausfiltern. Blutspuren, die die beiden Brüder, die das Drehbuch geschrieben und den Schnitt besorgt haben, wie besoffen immer wieder als visuelles Element benutzen - sahen wir die nicht auch schon in Fargo?
Nach dem deutschen Trailer zu dem Film zu urteilen, ist die Synchronfassung vermutlich nicht mal oberflächlich interessant, sondern tendenziell banal und hohl. Denn sie raubt dem Ganzen auch noch die Zwischentöne, die sich aus den texanischen Akzenten und dem Klang der Sprachmelodie der Haupt- und Nebenfiguren ergeben. Eine Dimension, die zwar der Roman notgedrungen nicht hat, aber in der Kinoversion wenigstens eine gewisse Menschlichkeit der Charaktere herstellt. Erst die unterschiedlichen Stimmen vermitteln die Trostlosigkeit und den Wahnsinn der Geschichte. Nicht die vordergründig komplex konstruierte Jagd nach einem Koffer mit Millionen.
Das einzig Besondere in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass der Schriftsteller Cormac McCarthy vor kurzem sein allererstes Fernsehinterview gegeben hat. Das findet man auf YouTube nur zerlegt in Teilen. Es zeigt einen eher schüchternen Mann, der mit 74 Jahren doch wohl erstmals öffentlich über sein literarisches Erbe räsonnieren möchte. Zumal es bei dem Buch, um das das Interview kreist - der mit einem Pulitzerpreis ausgezeichnete Roman The Road, um einen privateren Stoff geht. Er nimmt Bezug nimmt auf ein Erlebnisse mit seinem eigenen, erst achtjährigen Sohn. Man darf davon ausgehen, dass der Filius seinen Vater überleben und sich später fragen wird, wie sein Erzeuger denn war und wie er dachte und schrieb. Oprah Winfrey, die den Versuch unternimmt, aus dem Autor ein paar kluge Gedanken über das Schreiben und das jahrelange Überleben als total verarmter Schriftsteller herauszuholen, ist allerdings keine besonders produktive Gesprächspartnerin. McCarthy versinkt zeitweilig fast in seinem Sessel, fühlt sich unwohl in seiner Haut und muss sich irgendwann gefragt haben, weshalb er sich nach all den Jahren der Medienabstinenz ausgerechnet auf diese Frau eingelassen hat.
Wer mehr anschauen möchte, sollte sich auf dieser Seite die einzelnen Folgen zusammenklauben.
Man kann auch Ian McEwan im Interview betrachten. Der Brite ist ein routinierter und medienbewusster Mensch, der mit Atonement vermutlich den Höhepunkt seiner Kunst erreicht hat (ab 26:10 Minuten).
Die Geschichte, die der Roman erzählt, hat Regisseur Joe Wright in einen dichten Bilderstrom mit vielen imaginativen Kameraeinstellungen umgewandelt. Der Film ist dadurch zusätzlich zur Überraschung am Ende zu einem wirklichen Kinowerk geworden. Anders als No Country mit seinen hakelnden Schnitten und seinen platitüdenhaften leeren Landschaften, die nur am Anfang als Stimmungsfänger eine Rolle spielen, geht bei Wright immer die Optik vor. Er zeigt dadurch, dass der Stoff selbst - die fatale Phantasie eines jungen Mädchens und ihr lebenslanger Versuch, Abbitte zu leisten - über mediokre visuelle Erklärungsmuster erhaben ist. Die kunstvollen Rücksprünge und Perspektivwechsel wirken stimmig und kommen ohne erklärende Hinweise aus. Die gekonnte Inszenierung der Gesten, Blicke und Berührungen gestattet es Wright, den Dialog in den Hintergrund gleiten zu lassen. Das Reden und der Klang der Stimmen sind hier nur halb so entscheidend. Jeden anderen Film hätte Keira Knightley, die offensichtlich ein begrenztes mimisches Repertoire besitzt und stur nur ein einziges Gesicht aufsetzt, an den Rand zur Müllkippe gebracht. Von solchen Gefahren bleibt diese Inszenierung verschont.
Keine Ahnung, wie die Leute ticken, die über die Vergabe der Oscars entscheiden. Vermutlich wird die Killerfigur, gespielt von dem Spanier Javier Bardem, in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" gewinnen. Denn einen besseren Psychopathen haben wir schon länger nicht mehr gesehen. Aber das sollte es auch schon gewesen sein.
23. Februar 2008
Marathonmänner
P.S.: Bei der Tiger-Brühe von Gatorade muss man sich an den Farben orientieren, wenn man sich geschmacklich nicht vergreifen will. Ich habe inzwischen die dritte Farbe durch. Nur die blassrote Sorte schmeckt wirklich schlecht.
Das Fernsehinterview, das der Sportanchor von Channel 9 am Donnerstag aufgenommen hat, ist inzwischen über den Sender gegangen. Ich habe es nicht gesehen. Da mich noch niemand auf den Auftritt angesprochen hat, muss auch der Rest der 1,2 Millionen Menschen das Ereignis versäumt haben. Wahrscheinlich war das auch besser so. Wie erklärt man den Tusconesen (Tusconauten? Tusconikern?), dass man nicht ihretwegen oder wegen ihres ausufernden urbanen Wüstenteppichs gekommen ist, ohne ihnen auf den Schlips zu treten? Obwohl: Das mexikanische Restaurant La Parilla Sueza an Ina Road ist vielleicht wirklich ein Reise wert. Besonders wegen der Mariachi Band Sol Azteca, die freitags und samstags spielt. Wie geschaffen, um sich an der einen oder anderen Margarita gütlich zu tun. Hier eine Kostprobe von einem anderen Auftritt in derselben Kneipe (YouTube ist und bleibt eine kuriose Wundertüte):
22. Februar 2008
Der Trainer, der nichts zu gewinnen hat, ist der Sieger
Ein Trainer, der nichts zu gewinnen hat.
Der Text von Oliver Fritsch (Direkter Freistoss) erhielt mit relativ klarem Vorsprung die meisten der 486 abgegebenen Stimmen: nämlich 140. Auf dem zweiten Platz landete
Die Tonstörung namens Godefroot
von dogfood (Kai Pahl), ein Text, den er für seinen Blog allesaussersport geschrieben hatte. Das Resultat: 109 Stimmen.
Dritter wurde der Comic
Hochzeitstag
von dülp (Christian Dülpers) vom Bolzplatz mit 60 Stimmen.
Die drei hatten sich schon früh im Laufe der Woche von den anderen zur Wahl gestellten Beiträgen abgesetzt und holten zusammen mehr als 60 Prozent aller Stimmen.
Das wichtigste an der Aktion: Dass die nominierten Beiträge sicher ein bisschen länger im Bewusstsein der bloglesenden Öffentlichkeit verharren werden. Denn mehr als tausend Besucher - wir könnten sie auch Multiplikatoren nennen - haben sich für die Wahl interessiert. Einen Tag vor der Oscar-Verleihung in Los Angeles hätte man natürlich auch gerne ein paar Figurinen oder Pokale zu vergeben. Aber das steckt noch nicht drin. Vielleicht wird eine Neuauflage dieses Wettbewerbs im kommenden Jahr so etwas auf die Beine stellen können.
Es fügte sich übrigens ganz gut, dass die Sportbloggerei vor einer Woche in Dortmund bei der Sportjournalisten-Konferenz im Institut für Journalistik der TU Dortmund zum ersten Mal von Vertretern der Branche stärker und klarer wahrgenommen wurde. Auch das ein Anfang, der vermutlich zu der Erkenntnis inspirierte, dass sich in diesem Bereich noch sehr viel mehr an Initiative abspielen muss. Es sieht so aus, als ob zumindest im Sportnetzwerk die Bereitschaft da ist, die Online-Dimension im Medienalltag stärker ins Visier zu nehmen.
Dank an alle, die sich beteiligt haben, und Glückwunsch an den Gewinner.
Die unheilige Allianz
Die Dimension der inszenierten Sportlerpersönlichkeit LeBron James werden übrigens immer bizarrer. Das jedenfalls wird einem klar, wenn man sich zu dieser Seite durchklickt, wo die überzogenen und nicht immer bibelfesten Anspielungen seitens der Firma Nike analysiert werden. Die Firma hat offensichtlich beschlossen, den Status ihres neuen Aushängeschilds zu einer quasi-religiösen Figur bis zum Exzess zu betreiben. In China scheint man damit auf die Nase zu fallen. Der Blog Moderately Cerebral Bias spricht davon, dass der gezeigte Werbespot sogar verboten wurde.
Blick zurück: Sport in Cleveland
21. Februar 2008
Der Dumminator lernt nur langsam dazu
ESPN: Bloggen auf Teufel komm raus
Wenn der Pendler mit dem Velociped...
20. Februar 2008
Tucson erster Tag: Eigene Gesetze
Was soll man sagen? Lochwettspiel ist so wie der Pokal im Fußball - eine Angelegenheit mit ganz eigenen Gesetzen. Patzen sollte man möglichst nicht. Aber auch das ist kein Garant. Man denke an Martin Kaymer, der heute bei seinem Turnier-Debüt in den USA keinen einzigen Bogey spielte und trotzdem verlor. Gegen einen Amerikaner, der schlechter Englisch spricht als er. Aber mit Reden gewinnt man keinen Blumentopf (oder was auch immer das Ding ist, das der Sieger am Sonntag im Gallery Golf Club außerhalb von Tucson mit nach Hause nimmt).
Ein Turnier ohne Tiger Woods ist schon schlimm. Aber eines ohne Martin Kaymer ist fast noch schlimmer. Wir haben uns nach seiner Runde ausführlich unterhalten. Bis das Gespräch und seine (und meine) Gedanken in ein journalistisches Gefäß fließen - in der Zeitschrift Capital - wird noch etwas Zeit vergehen.
P.S. Der neue Energiedrink von Gatorade schmeckt, als ob man irgendwelche Insekten mit hinein gekocht hat.
Blick zurück: Der Morgen in Tucson
Blick zurück: Letztes Jahr bei den anderen - eine Replik auf eine unakzeptable Berichterstattung
Der Magier ist da
"Als Mark Cuban vor vier Jahren einen der besten Spielmacher der National Basketball Association ziehen ließ, setzte er sich an den Computer und schrieb einen langen Sermon von mehr als 4000 Worten für sein Internet-Tagebuch “Blogmaverick”. Die ellenlange Rechtfertigung dafür, weshalb er Steve Nash nicht einen Vertrag mit einer angemessenen Gage angeboten hatte, vernebelte die eigentlichen Gründe für seine Entscheidung: Der Eigentümer der Dallas Mavericks hielt den damals 30-jährigen Kanadier einfach für zu alt, um ihm eine Entlohnung zu garantieren, wie er er sie Nashs bestem Freund Dirk Nowitzki ohne weiteres zahlen wollte.Und weil's so schön war: Hier noch mal die Szene mit Avery Johnson und Jason Kidd in jener Zeit, als der Spielmacher zum ersten Mal in Dallas spielte:
Für seinen damaligen Geiz zahlt Cuban noch heute. Nicht nur weil Nash bei den Phoenix Suns zweimal in Folge zum wertvollsten Spieler der NBA avancierte und er im entscheidenden Moment in Dallas fehlte, um dem Team im Frühjahr 2006 zu einer Meisterschaft zu verhelfen. Seit Dienstag dieser Woche kippt der selbstbewusste Basketballunternehmer das Geld förmlich mit beiden Händen aus, um das Leistungsloch zu stopfen, das damals entstand. Der Empfänger: Jason Kidd, der seine Profikarriere 1994 in Dallas begonnen hatte. Sein Alter: Er wird in einem Monat 35. Seine Entlohnung: 19,4 Millionen Dollar pro Saison und damit der viertteuerste Profi in der NBA...."
Auf Kaymers Spuren: Staub und Stichstraßen
Gestern kam ich spät im Hotel an, verwirrt genug im Kopf nach langen Unterhaltungen mit einer norwegischen Malerin, die eher aussah wie eine Hausfrau, die jeden Tag im Wald Beeren sammelt, und einer Elfenbeinküsten-Mutter aus Paris, die nur Französisch spach. Da muss man dann tief in den Keller und die angestaubten Sprachkenntnisse herauszerren. Sagen wir mal so: Es ging.
Weil Martin Kaymer heute morgen um kurz vor 8 Uhr Ortszeit abgeschlagen hat, hieß es um halb sechs aufstehen und die Internet-Probleme im Hotel mit der guten alten Dial-Up-Methode umschiffen. Dafür muss man Earthlink dankbar sein, dass sie einen noch immer nach Großmutterart ins Netz lassen. Und für kein Geld extra, wenn man denn nicht zuviele Stunden surft. Ich würde gerne mit dem Kaymer/Boo Weekley-Flight über den ganzen Platz marschieren. Aber die Anlage ist riesig und extrem auseinandergezogen. Dieser Platz wurde gebaut, damit man entlang der Bahnen möglichst Villen pflanzen kann. Und dieses Turnier wurde hierher geholt, damit die Immobilienhaie, denen dieses Areal aus Wüstenstaub und Stichstraßen gehört, die Parzellen vermarkten können. Hier geht man als Golfer normalerweise nicht zu Fuß, sondern man sitzt in einem Elektrowagen und überwindet so die Kilometer. Den Profis stehen an entscheidenden Stellen solche Hilfen zur Verfügung. Unsereins natürlich nicht.
Wir haben ein nettes Zelt mit einer Wand, auf der nach jedem Loch von jeder Paarung die Resultate aktuell gesteckt werden. Eine Handarbeit wie vor vielen Jahrzehnten, als es noch kein Internet gab, das den Computer mit den aktuellen Zwischenständen anzapft. Kaymer hat soeben am 8. Loch ausgeglichen und wird wohl seine Runde abschließen, ehe die Übertragung des Golf Channel beginnt. Ich werde die letzten Löcher mitmarschieren und hinterher ein paar Fragen stellen.
18. Februar 2008
Heiratsanträge beim NBA-Spiel
Zu den merkwürdigsten Ritualen der amerikanischen Beziehungskultur gehört der Heiratsantrag. Dabei zieht der männliche Antragsteller einen teuren Ring aus der Tasche und kniet vor der Auserwählten nieder und zeigt auf diese Weise, dass er es ernst meint. Zu den Risiken gehört es, dass der Angebetenen die Idee nicht gefällt (Heiraten in den USA bedeutet gewöhnlich eine teure Party, die das Brautpaar von Anfang an mit 20.000 bis 30.000 Dollar in die Schulden treibt).
Die verschärfte Version ist der Heiratsantrag vor Publikum, mit dem, weil die Frau nicht damit rechnet, im Zweifelsfall eine ziemlich peinliche Show verbunden ist. NBA-Teams scheinen diese Einlagen geradezu zu lieben. Besonders am Valentinstag. Aber immer mehr Leute haben den Verdacht, dass solche Peinlichkeiten, bei denen die Frau dankend ablehnt und wegrennt, von den Clubs bewusst inszeniert werden. Der Unterhaltungswert ist einfach höher (via sportsbybrooks)
Über das Zersägen von Nationalhymnen
Deshalb bin ich am Freitag auch mit hochgestellten Antennen zu der zweitägigen Konferenz des Sportnetzwerks und dem Institut für Journalistik der Technischen Universität Dortmund ins Ruhrgebiet gefahren. Gekommen waren etwa 160 Studenten, Wissenschaftler und Journalisten von rund 70 Medien, die sich in zahlreichen Workshops mit dem Thema Qualitätssicherung befassen wollten. Es wurde eine ganz besondere, hochkarätige Veranstaltung, von der ich sicher mehr mitgenommen habe, als ich da lassen konnte.
Weil es die Planung so wollte, war mein Beitrag der letzte. Mit so etwas schiebt einen der Regisseur der Veranstaltung in eine eigenartige Rolle. Gewiss: Es handelt sich um ein harmloses Dilemma. Aber eines, dem man nicht entkommt. Es lautet: Wie kann man nach so vielen Stunden mit so vielen guten Vorträgen, Fragerunden und Diskussionen Leuten im Saal, die insgeheim über das Nachhausefahren nachdenken, noch etwas Gescheites mit auf den Weg geben?
Jimi Hendrix hat damals in Woodstock zum Schluss die amerikanische Nationalhymne zersägt. Aber dafür hatte am Samstag in Dortmund bereits - im übertragenen Sinne - Kai Pahl von allesaussersport gesorgt, als er im Rahmen des letzten Panels der Blogger und Online-Spezialisten eine fulminante Präsentation ablieferte. Darin hatte er - stellvertretend - den Internet-Auftritt eines der sogenannten Leitmedien im deutschen Journalismus mit den Innovatoren in England und den USA abgeglichen. Zersägt ist gar kein Ausdruck. Er warf der Süddeutschen Zeitung im Rahmen der anschließenden Diskussion vor, sie hätten nicht nur inhaltlich nichts auf der Uhr. Ihnen fehlten auch noch juristisch "die Eier", sich gegen unsinnige Einschränkungen der neuen Kommunikationskultur zu wehren.
Nach einer solch klaren und im Grunde unwidersprechbaren Bestandsaufnahme steht man hinter dem Pult und weiß: Das dicke Manuskript mit den vielen ausformulierten Gedanken lässt du jetzt einfach mal beiseite. Du willst ja nicht wegführen von der Klarheit, die im Raum steht. Du willst aber auch nicht wiederholen, was bereits gesagt wurde. Obwohl spürbar ist, dass die meisten anwesenden Journalisten die Online-Dimension noch immer nicht als neue kreative Spielwiese betrachten, sondern im besten Fall als drittrangiges Nebenresultat ihrer Arbeit für die gedruckte Ausgabe.
Nicht dass ich gewusst habe, was später durch den ausführlichen Diskussionsbeitrag eines Redakteurs einer Regionalzeitung deutlich wurde, wie verbreitet sie sein muss, die totale Verständnislosigkeit gegenüber den neuen Entwicklungen und Chancen. Aber geahnt habe ich es schon. Man braucht sich dazu nur die Seiten der Zeitungen und Portale in Deutschland anzuschauen. Da keimt kein Weiterdenken. Da keimt nur strukturelles Verhalten, das versucht, das Alte zu bewahren und umzutopfen. Wenn man böswillig ist, würde man sagen: Am Ende interessiert sich keiner aus dieser Denkrichtung für die Leser von morgen, allenfalls für die von heute. Und dass die bereits mächtig auf die Rente zusteuern, nimmt man hin.
Was soll man also ansprechen? Ich habe aus dem Stegreif ein Plädoyer für eine stärkere Umorientierung auf das eigene individuelle Interesse an der Kommunikation probiert. Ich habe dabei im Prinzip nicht mehr versucht, als die Aufbruchstimmung zu thematisieren, die ich persönlich empfinde und bei so vielen Blogs bestätigt sehe, und an einem Beispiel aus der jüngeren deutschen Mediengeschichte - dem Erfolg der Stadtmagazine - die Sache mit dem Aufbruch und der Innovation und der Chance veranschaulicht. Man hofft dann immer, dass man nicht gleich unter Nostalgieverdacht gerät. Nur weil man in die Grabbelkiste solcher Erfahrungen greift. Mich hat es schließlich auch immer genervt, wenn Leute einem ihre alten Kamellen auftischen wollten.
Ich weiß deshalb auch zwei Tage später noch nicht, ob das ein sinnvoller Beitrag war, um wenigstens den unruhigen Teil der Kollegenschar zu bestärken, sich langsam, aber sicher auf die neue Realität im Mediengeschäft zuzubewegen. Aber ich weiß auch nicht, was ich sonst hätte sagen sollen. Das Manuskript jedenfalls geht in die Tonne.
Blick zurück: Die Ankündigung der Dortmund-Konferenz
14. Februar 2008
Wählt den besten Sport-Blog-Beitrag des Jahres 2007
Wie kann man das dokumentieren? Am besten so: In dem man ganz unterschiedliche Highlights aus dem riesigen Topf von tausenden von Beiträgen fischt, herausputzt und noch einmal serviert. Damit aber die Sache wirklich interessant wird, entstand vor ein paar Tagen spontan diese Idee: Blog-Leser stimmen darüber ab, welchen Beitrag der deutschen Sport-Blogosphäre aus dem Jahr 2007 sie am besten/einfallsreichsten/stärksten finden. Jeder kann mitmachen. Je mehr desto besser. Der Zählapparat oben rechts im Layout läuft eine Woche (jeder kann nur einmal klicken, also bitte erst die Geschichten genau lesen). Dann wird abgerechnet.
Gut möglich, dass bei dieser Vorauswahl (getroffen mit Hilfe von ein paar kundigen Kollegen) ein paar gute und einfallsreiche Sachen unter den Tisch gefallen sind. So etwas passiert selbst den Leuten in Hollywood, die das mit den Oscars seit mehr als 70 Jahren machen und es noch jedes Jahr schaffen, gute Filme zu übersehen. Hier, in diesem Theater, gibt es zumindest eine Auffangstation: Wer seine Favoriten vermisst, sollte sich aktiv einschalten und sie in den Kommentarspalte nennen und verlinken.
Und noch ein Hinweis: American Arena versteht sich als neutraler Ausrichter dieser Abstimmung, die normalerweise von Instituten für publizistische Bildungsarbeit oder ähnlichen Einrichtungen auf die Beine gestellt werden. Da wir nicht warten wollten, bis die aufwachen und sich mit Sport-Blogs beschäftigen, probieren wir es erst einmal auf diesem Weg. Wenn eine unabhängige Stelle demnächst die Veranstaltung übernehmen möchte: nichts dagegen.
1.
dogfood belegt mit Hilfe seiner Leser am Beispiel der spektakulären Beichte des Ex-Radprofis Bert Dietz beim Fernseh-"Beckmann" den defensiven Umgang des NDR mit seiner eigenen Doping-Aufklärung.
Die ARD-Tonstörung namens Godefroot
(Blog: allesaussersport)
"Gestern gab es den wellenschlagenden Auftritt des Ex-Profiradsportlers Bert Dietz der bei Reinhold Beckmann über seine Zeit beim Team Telekom sprach. Dabei redete er ziemlich offen darüber dass er selber gedopt war und Team-Telekom-Ärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid seit Mitte der Neunziger Jahre recht systematisch EPO verabreicht hätten. Inzwischen hat auch der Sportchef von Team Gerolsteiner und bis 1999 Telekom-Fahrer Christian Henn gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger die Mitwirkung der Teamärzte am Doping bestätigt. Um die Sendung wurde im Vorfeld nicht sehr viel Wind gemacht um möglicherweise juristischen Tingeltangel wie im Vorfeld der Jan-Ullrich-Sendung zu vermeiden. Rein zufällig gab es dann gestern bei Ausstrahlung der Sendung eine Tonstörung in Form eines hohen Pfeiftons. Und rein zufällig steht die gestrige Sendung auch nicht als Video on Demand zur Verfügung...
Weiterlesen
2.
Seitdem Dülp geheiratet hat, läuft vieles in seinem Leben als Fußball-Fan ganz anders als früher.
Hochzeitstag
(Blog: Bolzplatz)
Comic (Link)
3.
Oliver Fritsch sieht bereits im Oktober 2007 voraus, was wenig später eintrifft: Wie Bayern Münchens Trainer Ottmar Hitzfeld zum Auslaufmodell degradiert werden wird.
Ein Trainer, der nichts zu gewinnen hat
(Blog: Direkter Freistoss)
"Ottmar Hitzfeld wird in dieser Saison vermutlich einen oder mehrere Titel erringen; zu gewinnen hat er nicht viel. Der Anteil des Trainers an dem derzeitigen Erblühen der Bayern wird von der Fachwelt gering geschätzt, sein Name taucht in Zeitungen als Randnotiz ab, in Fernsehsendungen sind meist andere gefragt. Die Stuttgarter Zeitung Hitzfeld degradiert sogar zum "Übungsleiter"– als würde er nicht mehr tun, als Hütchen aufstellen; als gehörte zum modernen Profil eines Trainers nicht Menschenführung; als müsste dem bayerischen Millionensturm nicht eine taktisch geschulte Abwehr in den Rücken gestellt werden. Alle Hurra-Rufe gelten Luca Toni, Miroslav Klose oder Franck Ribéry. Der natürlich eine Belebung für die Bundesliga ist. Aber, nebenbei gefragt: Muss man, wie einige Kollegen von Premiere oder Steffen Simon von der ARD, wirklich jeden seiner Pässe und selbst Kullerbälle preisen wie eine Erscheinung, eine Erlösung? Liebe Bayern-Fans, ist Euch das ständige "Weltklasse!" nicht wenigstens ein Stück weit peinlich? Falls nein, es ließe tief blicken..."
Weiterlesen
4.
Herr Wieland weiß: Im Ruhrgebiet prallen Fußball und die Leidenschaft der Anhänger von Bundesliga-Clubs schon mal ganz unvermittelt aufeinander.
Das Problem der Straßenbahnderbys...
(Blog: Drei Ecken, ein Elfer)
"Das Problem an Straßenbahnderbys... ist die Straßenbahn. Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bedeutet für Fußballfans normalerweise eine Anreise mit dem Zug. Gegnerische Fans werden dann im Gelsenkirchener Hauptbahnhof zu einem anderen Ausgang geleitet und mit gesonderten Bussen zum Stadion gebracht. Das klappt meistens tadellos.
Bochumern reicht der Dienst der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BOGESTRA). Mit der Linie 302 geht’s direkt auf Schalke. Dies ist allerdings genau die Linie, die auch von Schalke-Fans für den Weg vom Gelsenkirchener Hauptbahnhof zum Stadion genutzt werden muss..."
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5.
Als Fan muss man auch den schlechten Zeiten ein wenig Humor abgewinnen können.
Idolwechsel
(Blog: Fan-Faktor)
"Ruhm und Zuneigung der Massen sind in diesen Tagen eher kurzlebig..." - Foto-Beitrag (Link)
6.
Die Champions League hätte soviel Potenzial. Aber statt dessen reduziert sie es, hat fred ermittelt.
CL Reloaded
(Blog: Fooligan)
"Als ich vor einiger Zeit bemerkte, die (auch marketingorientierten) Überlegungen Anfang der 90er hätten es nötig gemacht,
'einige Wettbewerbsänderungen durchzusetzen, wie beispielsweise die Gruppenspielphase: Damit ließ sich das Risiko, dass ökonomisch wertvolle Clubs, deren Spiele große Zuschauermassen vor den Fernseher lockten, frühzeitig aus dem Wettbewerb ausschieden, minimieren.'
hab ich das höchstens mit dem Fernrohr überprüft. Zitate genug gabs, dass die CL zur Melkkuh großer Fußballclubs taugte: die Faktenlage war mir nicht bis in letzte Konsequenz bewußt. Jetzt schon.
Es gibt zwei Möglichkeiten, ein frühes Ausscheiden fantechnisch relevanter (und deswegen auch finanziell potenterer) Clubs zu verhindern, und beides ließ sich mit Einführung der Gruppenphase locker bewerkstelligen:
Möglichkeit eins: Vermehrung der Spiele, bevor überhaupt jemand ausscheidet. Wenn man momentan drin is in der CL, hat man garantierte 6 Spiele, davon garantierte drei Heimspiele, was garantiert jedesmal dreimal so viel is wie früher..."
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7.
nolookpass berichtet über seine Redaktionserfahrung als Praktikant bei einer Boulevard-Zeitung und gibt seinem unsensiblen Vorgesetzten in dessen Urteil über den Fußballprofi Sebastian Deisler nur ungern Recht.
Wie ich einmal Mitleid mit Sebastian Deisler bekam
(Blog: Nachspiel)
"Ich habe mal ein Praktikum in der Sportredaktion eines Berliner Boulevardblatts gemacht. Und wie das so ist mit Praktikanten, machen die erstmal Fleißarbeit. Meine erste Aufgabe, überbracht von einem grummeligen Redakteur, der offenbar froh war, die lästige Arbeit losgeworden zu sein:
'Hier ein Janzkörper-Bild von Basti. Such ma die janzen Fahletzungen ausm Aaachif und machn schwuppigen Einstieg. Aber dalli, dit muss morgen noch mit!'
Sebastian Deisler spielte damals bei Hertha BSC, ein großes Gladbacher Talent sollte bei der Alten Dame zu einem Weltstar reifen. Doch außer einem phänomenalen Freistoß gegen Hansa Rostock hatte man noch nicht viel von Deisler gesehen, gerade war er wieder verletzt. Dieter Hoeneß und sein launiger Verein sollten ihre Illusionen schnell verlieren: Wenn Deisler nicht an irgendwas laborierte, spielte er so gut, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis der Wursthändler von der Isar zuschnappen würde..."
Kurtspaeter betrachtet die eigenartige Wechselbeziehung zwischen einem Fußballverein, der hoch hinaus möchte und einer Ortszeitung, die diese Ambitionen mit einem anderen Maß misst.
Provinz voll Leben (oder eine Provinzposse)
(Blog: Pfostenschuss)
"Selbsternannte Provinz voll Leben ist die Stadt Siegen.
Unistadt, Heimatstadt. Zum ansässigen Verein Sportfreunde Siegen hatte ich schon immer ein zurückhaltendes Verhältnis. Über Niederlagen konnte ich mich in den 80ern köstlich amüsieren, der Versuch, zu einer überregionalen Größe zu werden endete dilettantisch in einem Abstiegsspiel aus der damaligen Verbandsliga im Geisweider Hofbachstadion.
Später übernahm Ingo Peter den Trainerposten und die Sportfreunde wurden sportlich salonfähig. Dessen Abgang, eine Mischung aus Entlassung, Re-Inthronisierung und erneutem Abgang war dann wieder typisch Sportfreunde. Semi-Professionelles Komödienkino.
Das Provinznest Siegen stieg vor drei Jahren unter dem Trainer Ralf Loose und mit Top-Torjäger Patrick Helmes völlig überraschend in die zweite Fußball-Bundesliga auf.
Loose ging in die Schweiz, Helmes nach Köln, Jan Kocian übernahm und im Laufe der Saison machte der Verein zweifelhafte überregionale Schlagzeilen, weil man die Verpflichtung Werner Lorants als fix meldete, während dieser lieber in der Türkei blieb.
Am Ende stieg man relativ sang- und klanglos wieder ab..."
9.
Trainer Baade nutzt eine erneute Gelegenheit, sich mit seinem Serienhelden Franz Beckenbauer zu beschäftigen, dem er ein Etikett angeheftet hat, das kleben bleiben wird.
Wenn der Dummschwätzer mal nicht Erster ist (XVII)
(Blog: Trainer Baade)
"Es gibt da diesen Newsletter. Eigentlich mache ich nicht gerne Werbung für solche Produkte und erst recht schreibe ich nicht gerne einfach etwas ab. Da ich das mit dem Kaiser aber ohnehin schon wusste, könnte ich das jetzt auch als „selbst recherchiert“ verkaufen, was ja im Endeffekt dann ohnehin wieder nur abgeschrieben wäre, nämlich von der eigenhändig gefundenen Quelle. Also schreibe ich einfach ab und gebe es zu, auch wenn ich es sonst, wie gesagt, äußerst ungerne mache, wie man auch an der äußerst geringen Zahl an externen Links in diesem Blog erkennt.
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1o.
Rob Alef zeigt, wie man Fußball und das bisschen Rest der achtziger Jahre auf 30 Höhepunkte reduziert.
30 mal wertvoller Sekundenschlaf
(Blog: Volk ohne Raumdeckung)
1. Mal wieder die alten Falco-Platten rausgekramt. War schon eine verwegene Zeit damals.
2. Die Leute fingen an darüber zu reden, wie wild und gefährlich sie lebten.
3. Wer sonst nichts wußte, schrieb sicherheitshalber eine Liste.
4. Focus macht das heute noch so.
5. Damals war Helmut Markwort beim Gong.
6. Aber auch die meisten anderen Publikationen waren wild und gefährlich.
7. Bayern wurde sechsmal Deutscher Meister.
8. Angela Merkel ließ sich scheiden.
9. Thomas Häßler wurde Fußballer des Jahres.
10. Was die DDR damals wirklich gebraucht hätte: Eine bewaffnete Befreiungsbewegung aus den Reihen der FDJ...."
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11.
Anmerkungen von Marc zum System Doping und dem Tanz und Getue der Beteiligten.
Scheinheiligkeiten, Blindheit und Systemzwänge » Dopingarrangements im Spitzensport I
(Blog: Wissenswerkstatt)
"Doping hat System. Wer sich in diesen Tagen beim Lesen der Berichte über die Dopingbeichten geläuterter Ex-Radprofis darüber wundert, daß einige der alljährlich gefeierten Radhelden offenbar zu unterstützenden Mitteln gegriffen haben, hat leider immer noch nichts verstanden. Die manipulative, leistungssteigernde Medikamenteneinnahme ist wesentlicher Bestandteil aller (Ausdauer-)Sportarten. Es muß klar sein: wenn sich die Nation über den positiven Medaillenspiegel bei Olympischen Spielen freut, dann ist die Erfolgsbilanz immer auch der effizienten Arbeit der medizinischen Abteilungen zu danken. Der Spitzensport hat sich längst mit Doping arrangiert..."
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13. Februar 2008
Tiger als Jesus beim Abendmahl
11. Februar 2008
Nichts für angegriffene Herzen, wenn Deutschland spielt
Es klingt plausibel und alarmierend zugleich: Wissenschaftler, die sich das Datenmaterial aus den vier Wochen der Fußball-WM 2006 angeschaut haben, haben einen Zusammenhang zwischen den Spielen und der Anzahl der Herzinfarkte festgestellt. Die Untersuchung wurde inzwischen vom New England Journal of Medicine publiziert und erhielt damit das Siegel akademischer Akzeptanz. Die Erhebung fand heraus, dass immer dann, wenn die deutsche Mannschaft im Einsatz war, die Notärzte im Schnitt zu dreimal so vielen Männern gerufen wurden wie sonst und zu zweimal so vielen Frauen.
Das Auf und ab der Zahlen während des Turniers spiegelt sogar die Anforderungen wieder, denen sich Klinsmanns wackere Jungs ausgesetzt sahen. Am Abend des Polen-Spiels war weit mehr los als gegen Equador, als das Team auf dem Papier bereits eine Runde weiter war. Der Argentinien-Tag war Stress pur für die Zuschauer mit kardiologischen Befunden. Das Spiel gegen Italien brachte erneut einen Anstieg der Notfälle.
Die Autoren der Studie glauben nicht, dass es für die medizinische Seite von Bedeutung war, wie gut oder schlecht die deutsche Mannschaft spielte, sondern einfach nur wie spannend die Begegnungen waren. Spekulativ und voreilig sind aber die Rückschlüsse von Dr. Gerhard Steinbeck von der Ludwig-Maximilian-Universität in München, der an der Auswertung beteiligt war: "Ich kenne den Super Bowl ein wenig", sagte er der Agentur Associated Press. "Es ist nachvollziehbar, dass dann etwas ähnliches passiert." Er kennt ihn wohl zu wenig. Und die lockeren amerikanischen wohl noch weniger. Wenn deren Pumpe am Super-Bowl-Sonntags ausfällt, dann wegen zu viel Alkohol oder fettiger Ernährung. Kaum eine Mannschaft hat Fans, die bei diesem Spiel vor Spannung ganz vorne auf der Stuhlkante hin- und herschrubbern. Die vielen Unterbrechungen und Pausen machen selbst ein spannendes Football-Spiel wie zuletzt in Phoenix noch zu einer zerebralen Veranstaltung.
Das ist übrigens einer der Gründe, weshalb die Fußball-WM die populärere Sportveranstaltung ist. Da schlagen die Herzen einfach höher...
10. Februar 2008
Schnitt mit dem Schlittschuh
Man braucht starke Nerven, wenn man die Szene sehen möchte, bei der am Sonntag dem Eishockeyprofi Richard Zednik von den Florida Panthers vom Schlittschuh eines Mannschaftskameraden die Halsschlagader aufgeschlitzt wurde. Der Sportunfall passierte beim Spiel in Buffalo. Der 32jährige Slowake wurde ins Krankenhaus gebracht und operiert. Nach Angaben der Ärzte geht es ihm trotz des Blutverlusts einigermaßen. Die Amerikaner nennen das "stable condition" (via Two Minutes For Blogging).
9. Februar 2008
Mehr über Shaq
Nachtrag am Montag: Der Text wurde heute online gestellt. Wer mag, klickt hier.
8. Februar 2008
Nervös in Buffalo
Immerhin: Jetzt hat ein Politiker vorgeschlagen, die Sachein Buffalo anders zu regeln. Durch eine Konstruktion wie in Green Bay, wo ganz normale Bürger Anteile halten und nicht ein einzelner Milliardär den Club besitzt. Das entspricht allerdings nicht den Intentionen der NFL, die schon häufiger bei Eingriffen in die Besitzverhältnisse auf die Nase gefallen ist. So hatte man vor ein paar Jahren versucht, den Umzug der Oakland Raiders nach Los Angeles zu verhindern und den Streit vor Gericht verloren. Inzwischen sind die Raiders wieder an ihrem Ausgangspunkt zurück, nachdem Eigentümer Al Davis sich dort mit den Kommunalpolitikern überworfen hatte, die ihm kein modernes Stadion bauen wollten. Tatsächlich ist nicht Toronto der erste Zielmarkt für die Liga, sondern Los Angeles, wo es seit dem Abschied der Rams (nach St. Louis) keinen NFL-Club mehr gibt.
Ein besonderer Termin
• Die Propagandamaschine: Wie Sport, Wirtschaft und Politik Journalismus behindern und Sportjournalisten instrumentalisieren
• Die Online-Revolution oder: Sind Blogger die besseren Sportjournalisten?
Die Liste von Referenten ist lang und schließt ein paar starke Persönlichkeiten aus dem Blog-Bereich ein: Kai Pahl (dogfood) von allesaussersport) und Oliver Fritsch von Indirekter Freistoß, Direkter Freistoß und Hartplatzhelden. Neben einer stattlichen Reihe von Journalisten, die vor einiger Zeit mit dem neuen Sportnetzwerk dem etablierten Berufsverband den Rücken zugedreht haben, sind auch mehrere Wissenschaftler vertreten. Was daran liegt, dass die Veranstaltung zusammen mit dem Institut für Journalistik der Universität Dortmund ausgerichtet wird. Das Zielpublikum: Nachwuchsjournalisten.
Wer die Liste der Referenten bis zum Schluss durchliest, wird sehen, dass auch American Arena vertreten sein wird. Klare Sache: Das ehrt. Und es gibt den Anlass, nächste Woche eine kleine Aktion offiziell anzukündigen, über die erst mal noch nichts verraten wird. Spannung soll sein.
Blick zurück: Das war der erste Beitrag in diesem Blog - es ging um ein Buch und um das Sportnetzwerk
Zwei alte Feinde kurz vorm Zusammenschluss
7. Februar 2008
Football hängt die anderen Sportarten ab
Die Umfrage ist auch deshalb aufschlussreich, weil sie die Entwicklung seit Mitte der neunziger Jahre nachzeichnet, die unter anderem den steten Zuwachs von NASCAR dokumentiert und abnehmede Interesse an Baseball, Pferderennen und dem Tennis der Männer (via The Big Lead)
Canale Grande - ganz großes Kino
Shaq in Phoenix: Einreiher mit drei Knöpfen
6. Februar 2008
Reden ist Silber
Hoch das Bein
Es ist eigentlich nur ein Treppenwitz. Aber jedes Jahr kommen sie und laufen sie...hinauf auf das Empire State Building mitten in New York. Der Turm, der mal gebaut wurde mit der Idee, das oben Zeppeline vor Anker gehen und Fahrgäste ein- und aussteigen lassen (mir wird schwindlig). Der als er fertig war, das höchste Gebäude der Welt war. Der in einigen Hollywood-Filmen einen romantischen Zielpunkt abgibt. Und von dem die Aussicht bei gutem Wetter kilometerweit reicht, über die anderen Wolkenkratzer in Manhattan und die Stadtgrenzen von New York hinaus. Ich hoffe, die Treppenläufer fahren wenigstens im Fahrstuhl wieder hinunter. Es war jedenfalls diesmal kein Basejumper dabei.
Kopfweh
Kaymer spielt auch im März in den USA
5. Februar 2008
Pau-Wow in La-La-Land
Gasol sieht zwar in diesem Halbgalopp immer so aus, als ob er kurz davor ist, über sein eigenen Beine zu stolpern oder als ob er den eckigen Gehstil von seinem neuen, hüftlahmen Trainer Phil Jackson imitiert. Aber der Eindruck täuscht. Der Mann hat ein Auge für seine Nebenleute und einen guten Zug zum Korb. Man nennt so etwas einen hohen Basketball-IQ. Und der Spanier passt in die Mischung. Die Western Conference hat damit einen klaren neuen Favoriten erhalten. Die Lakers sind in dieser Kombi in den Best-of-Seven-Playoff-Serien nicht zu schlagen. Fernsehmann Marv Albert, der das Spiel gegen die New Jersey Nets übertrug, berichtete hinterher, dass Kobe happy ist. "Es gibt einen Gott", soll er gesagt haben. Das muss dann der gleiche Gott sein, der Shaq nach Miami transferierte und jetzt die Ungerechtigkeit seines Tuns einsieht. Oder gibt es am Ende doch mehrere?
Gasol ist 2,13 Meter groß und erst ganze 27 Jahre alt. In Memphis wäre er versauert. Jetzt kann er wirklich zeigen, was er kann.