31. Oktober 2006
Haus der offenen Tür bei den Donovans
Das ist der Stoff, aus dem in den USA die Fußballhelden sind. Stil? Geschmack? Yikes. Eine Welt aus dem Katalog der abgestandenen Wohnträume, wie man sie in manchen Hotels findet. Was man nicht hat, kann man nun mal nicht vortäuschen. Nicht mit vielen Kissen und nicht mit vielen Kerzen. (via soccernista)
Knicks schütten aus. Brown sagt danke
Wir denken uns eine Zahl zwischen 10 und 20 Millionen aus und schreiben Sie an den Anfang dieser Meldung und fügen ein Dollarzeichen hinzu. Wie wär's mit 18 Millionen Dollar? Fein. Sagen wir also 18 Millionen Dollar. Ist vermutlich sowieso egal. Denn wie hoch die Summe auch immer sein wird, die Larry Brown nach seinem Streit mit den New York Knicks bekommt - niedrig ist etwas anderes. Und nahe dran an den 41 Millionen Dollar, die ihm der Club noch im Rahmen des Disputs zahlen sollte, kann sie nicht sein. Dann hätte man im Madison Square Garden sicher gesagt: Okay, dann soll David Stern die Angelegenheit entscheiden.
Den NBA-Commissioner hatten beide Parteien tatsächlich angerufen, weil sie sich nach dem Rauswurf des Erfolgstrainers nach nur einer Saison in New York nicht einigen konnten. Stern hörte sich beide Seiten lange an und empfahl, einen Kompromiss zu finden. Das haben sie geschafft. Aber nun will keiner über die Details reden. Deshalb darf über den Betrag spekuliert werden. Und darüber, wo der Wandersmann als nächstes anheuert. Brown hatte im Laufe seiner Karriere bei jedem Team für messbare Leistungssteigerungen gesorgt. Die Knicks waren seine erste sportliche Pleite (wenn man die Arbeit in Athen mit der Nationalmannschaft nicht mit einrechnet, weil das ein Sonderfall ist.)
Blick zurück: Die erste Geschichte in der Arena über den Streit. Dort war fälschlicherweise von 52 Millionen Dollar die Rede
30. Oktober 2006
NBA-Einwanderer verändern den Ethnik-Mix
Übrigens: die Phoenix Suns sind nach einer Meldung der NBA das Team mit den meisten Nicht-Amerikanern. Sie haben sieben. Zu Beginn der Saison gehört eine Rekordzahl von 83 Ausländern aus 39 Ländern zu den Kadern der 30 Teams. Nur zwei Mannschaften kommen ganz ohne aus.
Klinsmann-Watch: Das Spiel im Spiel
"Ich werde nicht abstreiten, dass ich mit Jürgen Klinsmann gesprochen habe."
"Wir haben noch keine Entscheidung darüber getroffen, wer unsere Nationalmannschaft trainieren wird."
Und jetzt kommt der Hammer: "Wir haben noch niemanden ein Angebot gemacht, die Nationalmannschaft zu trainieren."
Die Entscheidung soll Ende November/Anfang Dezember fallen. (via goal.com)
Big Ben: Ding Dong gegen Oakland
Blick zurück: Big Ben spielt auch mit Dröhnen im Kopf
St. Louis feiert die World Series des Grauens
Ergänzung: Vor wenigen Minuten kam die aktuelle Liste der gefährlichsten amerikanischen Städte heraus. Was soll man sagen? St. Louis ist auf Platz 271 und damit die gefährlichste. Detroit steht auf Platz 270 und ist die glanzvolle Nummer zwei. Die World Series des Grauens. New York - einst das Abziehbild des Schreckens genannt Gotham - wird langsam, aber sicher zum Friedensbezirk. Die Metropolis rangiert auf 145 und damit vor vielen kleineren Städten, von denen man gewöhnlich überhaupt nichts hört.
Zweite Ergänzung: St. Louis führt offensichtlich eine weitere Liste an: die der Städte mit den meisten Fällen an Gonorrhoe, auf die Einwohnerzahl umgerechnet. Und - wie nicht anders zu erwarten - Detroit folgt auf dem Fuße. So etwas kann einfach nicht gesund sein: Gewalt und Geschlechtskrankheiten und Bier (Budweiser kommt hierher) und Baseball...
29. Oktober 2006
NBA-Legende Red Auerbach gestorben
Er hieß eigentlich Arnold Jacob Auerbach, sein Spitzname Red spielte auf die Farbe seiner Haare an. Er war der Sohn russischer Einwanderer, der in Brooklyn aufwuchs. Er wurde 89 Jahre alt und hatte bis zuletzt eine offizielle Position bei den Celtics, die er von 1950 bis 1966 trainert hatte. Zwischen 1959 und 1966 gewann die Mannschaft acht NBA-Titel in Folge. Die Washington Post würdigte in ihrem Nachruf Auerbach als den Mann, der den professionellen Basketball erfunden habe.
Zu Auerbach, der sein eben lang in jeder Lebenslage eine dicke Brazil zwischen den Fingern hielt, hat NBA.com ein Video zusammengestellt. Sehr informativ. Es gibt dort auch eine Stellungnahme von Bob Russell zu seinem Mentor. Zu den Spielern der frühen NBA findet man sechs Seiten in meinem Buch Basketball in der NBA. Die Liga - Das Spiel - Die Stars (siehe Randspalte).
28. Oktober 2006
Das Beispiel Dixie Chicks: Mut und Integrität haben ihren Preis
Es gibt Zeiten, in denen sich zeigt, ob Menschen etwas zu sagen haben. Und ob die, die etwas zu sagen haben, mit den Schwierigkeiten umgehen können, die sich daraus ergeben. Aus den Schwierigkeiten entstehen manchmal gute Lieder und gute Filme. Und manchmal auch eine Kombination aus beidem. Womit wir bei dem Dokumentarfilm Shut Up and Sing sind, der heute in New York in die Kinos kam und der die Dixie Chicks zeigt, einst die erfolgreichste Frauen-Band der Welt, dann geschmäht und von Millionen von Fans im Rahmen einer wohl organisierten Kampagne boykottiert. Eigentlich sehen die drei Musikerinnen, deren Harmoniegesang so zart dahin schmilzt wie die manchmal ziemlich süßen Kompositionen (es gibt auch poprockige Up-Tempo-Songs mit Schmackes), nicht wie Widerstandskämpfer aus. Eher wie drei Models von Anfang 30, die bei jeder Kameraeinstellung einen verführerischen Eindruck machen. Aber was der Film der Oscar-Gewinnerin Barbara Kopple und ihrer Regiepartnerin Cecilia Peck zeigt, ist, dass es oft gar nicht so viel braucht, um mit dem Problem konfrontiert zu werden.
Für die Dixie Chicks begann es am Vorabend des Irak-Krieges bei einem Auftritt in London, als Sängerin Natalie Maines dem Publikum ihre politische Haltung signalisierte: "Wir schämen uns, dass der amerikanische Präsident aus Texas kommt." Wenn man jede CD sechs Millionen mal verkauft, kann solch eine Stellungnahme herbe Konsequenzen haben. Sie begannen mit Radiosendern, die unter Druck von Anrufern die Dixie Chicks aus dem Programm nahmen, gingen über öffentliche Aktionen, bei denen die Alben in den Müll geworfen und von einer Dampfwalze zermalmt wurden, und reichten bis zu einer ziemlich ernsten Morddrohung. Der Bush-Kult, den Millionen rechter, reaktionärer und rassistischer Amerikaner pflegen, ist keine Übung in Toleranz, sondern eine präfaschistische Gesinnungsdiktatur.
Drei Jahre später ist die Politik dieses Präsidenten entlarvt. Er hat dank dem Krieg und anderer Aktionen seine Popularität weitestgehend eingebüßt. Und so mehren sich kritische Stimmen, die dem Spuk ein Ende bereiten wollen. Aber ehe das tatsächlich auch passiert, sollte man sich die Zeit nehmen und den Film anschauen, der demonstriert, wie hartnäckig, mutig und integer diese drei ziemlich kleinen Texanerinnen sind und mit welcher kreativen Kraft sie ihre Musik komponieren und auf die Bühne bringen.
Der Titel - Shut Up and Sing - spielt auf die Erwartung des Publikums an, das in Amerika, einem vermeintlicherweise so freien Land, gerne Künstlern jede Nachdenklichkeit und politische Sensibilität abspricht. Es sei denn, die Künstler wickeln sich ins Sternenbanner und spielen den patriotischen Clown. So etwas ist natürlich hoch willkommen. Der Film selbst kommt bewusst zur Wahl Anfang November ins Kino. Er hätte sicher bereits schon vorher, zum Beispiel zur Veröffentlichung der letzten, insgesamt vierten Dixie-Chicks-CD (Taking the Long Way) erscheinen können, als die drei Frauen es bis aufs Cover des Nachrichtenmagazins Time und in das populäre Politfernsehmagazin 60 Minutes schafften. Aber dort wäre er womöglich in der Medienflut untergegangen.
Ich habe mir heute den Film angesehen und aus jedem Blickwinkel betrachtet - dramaturgisch, musikalisch, inhaltlich. Er ist ein kleines Meisterstück in seinem Genre. Die Soundqualität der Musik ist hervorragend. Die Erzählform mit ihren zwei Rücksprüngen sinnvoll. Die Bilder sind mitunter auf erstaunlich seherische und einfühlsame Weise aufgenommen worden. Das Resultat ist politisch gesehen eher harmlos. Aber künstlerisch, insbesondere für die Dixie Chicks, ein enormer Gewinn. Frauen Power vom Feinsten.
Ich habe keine Ahnung, ob und wann der Film in Deutschland laufen wird. Er hätte es verdient. Er hat jene Tiefe, die viele Zuschauer an Sönke Wortmanns Sommermärchen vermissen. Der stärkste Song des neuen Albums heißt I'm Not Ready to Make Nice und gibt es hier als Live-Version. Der Trailer (siehe oben) ist ein Hauch reißerischer als der Film selbst. Aber das ist normal für die Branche.
Paris Hilton kommt: Halloween am Monday Night
Mark Cuban und sein wirres NBA-Ball-Ballett
Was sagen die Wissenschaftler?
1. Der neue Ball prellt nicht so hoch vom Boden zurück wie der alte.
2. Die Oberfläche des neuen Balls bieten den Händen 30 Prozent weniger Haftung, wenn Feuchtigkeit ins Spiel kommt. Er absorbiert die Feuchtigkeit nicht so gut wie Leder. Mit anderen Worten: der Ball ist schlüpfriger.
3. Die Synthetikbälle prallen vom Brett unkalkulierbarer ab.
Und was sagt Mark Cuban? Behaltet den Ball. "Er ist nicht perfekt, aber es würde mehr Probleme verursachen, ihn wieder abzuschaffen, als ihn zu behalten."
Na, wie bescheuert ist eine solche Logik?
(via TrueHoop)
Was der Blogger sonst noch schreibt
In der nächsten Woche dann noch ein umfassender Bericht über die Schattenseiten der NBA im Tages-Anzeiger in Zürich. Sollten die Texte online auftauchen, werden sie in der Arena gelinkt.
27. Oktober 2006
Klinsmann-Watch: Die etwas andere (Web)Seite
Klinsmann-Watch: Siehe da, sie reden
Verbandspräsident Sunil Gulati hält sich ebenfalls bedeckt. "Offensichtlich werden diese Diskussion weitergehen . Und wir werden sehen, wohin sie führen." Seine Pluspunkte sieht er selbstverständlich: "Er hat die amerikanische Fussball-Szene viel besser im Griff als jemand, der nicht so viel Zeit hier verbracht hat. Er ist neugierig. Er ist ein intelligenter Typ, vielsprachig und besitzt viele positive Qualitäten."
Wahl hat schon gewählt: Klinsmann natürlich
Wahls Sympathien hat der Schwabe: "Er ist ein Innovator. Die Spieler haben ihm soooo viel Respekt entgegengebracht - aufgrund seiner eigenen Karriere und seiner eigenen Erfolge. Er setzt sehr auf Angriff, will dass Mannschaften sich nach vorne orientieren und guten Fußball spielen. Ich denke, ehrlich gesagt, er wäre großartig für einen Spieler wie Landon Donovan." (via soccernista)
Blick zurück: Donovan - das Weichei
Diesmal sind die Säbel besonders scharf
Cardinals fast uneinholbar in Führung
NBA Commissioner Stern mahnt Waffennarren
Stern gab bei der Gelegenheit ebenfalls zum Besten, dass Menschen mit Schusswaffen wohl zu Unrecht glauben, dass sie sich mit ihnen schützen können und sich sicherer fühlen. “Es handelt sich um eine weit akzeptierte Statistik, dass deine Chancen erschossen zu werden, dramatisch steigen, wenn du eine Waffe trägst."
Die Perversion der Diskusssion könnte nicht stärker illustriert werden als durch den Kommentar von Richard Jefferson (New Jersey Nets), der darauf hinwies, dass Vizepräsident Richard Cheney vor einem Jahr straflos einem Jagdgefährten eine Ladung Schrot ins Gesicht schießen konnte, während sich Stephen Jackson nur gegen einen Schlag ins Gesicht zur Wehr gesetzt habe. Auf gut amerikanisch heißt so etwas double standard. Mit anderen Worten: Es werde mit zweierlei Maß gemessen. Er sagte es nicht klar und deutlich, ließ aber keinen Zweifel daran, was er meinte: Ein weißer Politiker darf, was ein schwarzer Sportler noch lange nicht kann.
Übrigens: Nicht nur Stephen Jackson hatte eine Pistole dabei, als die Polizei kam, sondern auch zwei seiner Kameraden von den Indiana Pacers, die ihn an diesem Abend begleiteten. Alle drei hatten die Waffen in ihren Autos gelassen und nicht mit in den Strip Club genommen, in dem sie sich bis nachts um drei vergnügten.
Bild: Officer.com - Shaquille O'Neal inspiziert eine Mosquito der Firma Sigarms während der International Association of Chiefs of Police Conference im September in Miami Beach (via Journal-Times)
Blick zurück: Anklage gegen Ballermann Jackson
Blick zurück: Die erste Meldung über den Zwischenfall in Indianapolis
26. Oktober 2006
Ernie Els fordert Tiger Woods heraus. Good Luck
Els nannte seine Zielvorstellung am Vorabend des letzten regulären Turniers der Saison, der Chrysler Championship in Palm Harbor, "realistisch" und erklärte sich dazu bereit, sich "die nächsten drei Jahre körperlich und geistig diesem Ziel zu widmen". Els ist 37 Jahre alt, traditionell über den Zenit der biologischen Leistungskurve eines Klassegolfers hinaus. Doch es gibt Ausnahmen. Die letzte: Vijay Singh, der mit Anfang 40 Woods von Platz 1 der Weltrangliste verdrängen konnte. Els hatte in diesem Jahr zweimal in Playoffs verloren - gegen Woods bei der Dubai Desert Classic und gegen Adam Scott bei den Singapore Open.
Mehr Golf: Der amerikanische Ryder-Cup Captain Tom Lehman hat inzwischen viel Zeit damit verbracht, die Gründe für die schwere Niederlage im K-Club gegen die Europäer zu analysieren. Und jetzt kennen wir sie: Colin Montgomerie, Sergia Garcia, Lee Westwood und co. waren aggressiver, seine Leute versuchten mit Pars auf Nummer sicher zu gehen.
Big Ben spielt auch mit Dröhnen im Kopf
Comeback-Angebot für Tyler Hamilton
25. Oktober 2006
Breaking News: NFL-Match 2007 in Deutschland?
Die NFL wird ab 2007 zwei reguläre Spiele pro Saison außerhalb der USA austragen. Das haben am Dienstag die Clubbesitzer beschlossen. Mexiko, Kanada, England und Deutschland gelten als Favoriten für die Stippvisiten. Das wachsende Interesse am amerikanischen Football ist wohl so langsam auch der Liga aufgefallen. Und dieses soll jetzt bedient werden. Der neue Commissioner hat wohl nicht die Bauchschmerzen seines NBA-Kollegen David Stern, der über die Größe der Hallen jammert. Man denkt weit im voraus - auf 16 Jahre hinaus - damit jede Mannschaft zweimal an die Reihe kommt. Einmal als Heimteam und einmal als Auswärtsteam. 2005 hatte die NFL erstmals ein offizielles Spiel außerhalb des Stammterritoriums ausgetragen - da reisten die Arizona Cardinals und San Francisco 49ers nach Mexico City und spielten im Azteca Stadium vor 103,467 Zuschauern (so genau wurde gezählt). Vorbereitungsmatches haben schon des öfteren im Ausland stattgefunden. Und so ist für die New England Patriots und Seattle Seahawks nächsten August ein Abstecher nach Peking geplant.
24. Oktober 2006
Fußball virtuell: Videos zum Abgewöhnen
Es gibt Leute, die glauben, dass die virtuelle Welt die neue Wirklichkeit ist. Sie hat ihre Vorzüge. Sie ist sauberer, handlicher, transparenter, repetetiv bis zum Overkill. Und viel billiger als harte Drogen. Die Firma Electronic Arts (EA) in Vancouver hat schon vor Jahren allen anderen Nintendisten den Rang im Bereich der Sportspiele abgelaufen und bemüht sich nun darum, den Vorsprung zu halten.
Das Konzept geht so: Man sichert sich für viel Geld einige Stars, macht Verträge mit Sportverbänden und Ligen und illustriert, wie nah man dran ist mit der Computeranimation in Sachen Bewegung an den Abläufen der wirklichen Sportwelt. Die NFL- und NBA-Fans hat man längst gewonnen. Nun sind die Fußballanhänger an der Reihe. Was aufgrund der Champions League mit ihrer Ansammlung an international respektierten Spielern zumindest nicht ganz ausgeschlossen ist. Der Markt ist größer als der für jede andere Sportart.
Bei American Arena gibt es niemanden, der PlayStation spielt. Mit anderen Worten: eine kritische Bewertung von FIFA 07 wird hier nicht veröffentlicht (Es sei denn, Leser schreiben Kommentare. Dazu ist jeder herzlich eingeladen). Nur ein Wort zu den Szenen, die man im Internet finden kann: Bevor ich mir das zu Hause auf dem Computer antue, gehe ich lieber auf den Sportplatz und schaue der Oberstufenmannschaft vom Hotchkiss-Internat zu.
Da ist wenigstens Luft im Ball.
Zur Einstimmung (oder zum Abgewöhnen): EA hat Videos lanciert, die zeigen sollen, mit wieviel Humor man sich darum kümmert, Bewegungsstudien von Stars wie Wayne Rooney (siehe oben) und Ronaldinho einzufangen.
Das folgende Video enthält den Nachschuss eines Elfmeterschützen, der den von der Latte abgeprallten Ball selbst direkt verwandelt. Das Tor wird gegeben. Virtuell ist eben alles möglich
Erinnerung an Pat Tillman
Pat Tillman starb am 22. April 2004 im Kugelhagel seiner eigenen Kameraden in Afghanistan. Kevin verließ ein Jahr später die Armee und hat einen Essay geschrieben, der das ganze amerikanische Dilemma, die Volksverdummung von oben, den Glauben der Normalbürger an die Sonderrolle ihres Landes in der Welt und ihren Hang zum Kampf - egal wie menschenverachtend es dabei zugeht - auf eine ganz unmittelbare Weise illustriert. Mit Blick auf die Wahlen am 7. November, bei denen alle Sitze im Abgeordnetenhaus und ein Drittel der Sitze im Senat neu vergeben werden. Das Zwei-Kammer-Parlament hat in den letzten Jahren den republikanischen Präsidenten George W. Bush fast blind in seinen Anschlägen auf andere Länder und die Freiheitsrechte der amerikanischen Bürger unterstützt. Die kommenden Wahlen könnten diesen Zustand beenden.
Zurück zu Pat Tillman, dessen Bereitschaft, sich als Freiwilliger zu melden, und dessen Tod anfänglich auf perverse Weise von den Top-Leuten im Pentagon für ihre Propaganda-Zwecke ausgeschlachtet wurde. Dass er von einem Kameraden erschossen wurde, wurde erst einmal verschwiegen, dann verharmlost. Dass er gegen den Krieg im Irak war, wurde erst später bekannt. Die Zeitschrift Sports Illustrated hatte im September einen ausführlichen Artikel zum Thema Kurz zuvor hatte espn.com diesen investigativen Bericht publiziert
Wenn ein Schiri aus Tahiti pfeift, gibt's einen Elfmeter-Marathon
Zufällig gefunden: Der Elfmeter zwischen Tunesien und Serbien im Olympischen Fußballturnier, der so oft wiederholt wurde, das man mit dem Zählen nicht mitkommt. Anmerkung: Der Schnipsel wurde von der Al-Jazeera-Nachrichtensendung mit arabischem Kommentar heruntergeladen. Das Stadion ist leer, weil sich niemand in Griechenland für solche Begegnungen interessiert. Mehr Info gibt es hier.
23. Oktober 2006
Plus/minus irgendwas mit Zahlen
Clubmanager und Trainer scheinen den Denkansatz nur selten zu teilen. Das Datenmaterial untergräbt ihre natürliche Autorität, die aus Erfahrung, Intuition und allerlei Seilschaften besteht. Doch die virale Kraft des Kalkulierbaren gewinnt permanent an Zuspruch. Das geht jetzt so weit, dass die NBA und der chinesische Computerhersteller Lenovo eine Bewertung der Leistungsfähigkeit von Basketball-Profis auf der Basis der letzten Saison veröffentlicht haben. Der Name Dirk Nowitzki taucht übrigens des öfteren auf. Hier ist das Link
400 Millionen für ein NBA-Team
Wer's glaubt, wird selig
Am Ziel. Am Boden.
Fast alle Marathonläufer treffen irgendwann spät im Rennen auf die sogenannte Wand. Da will der Körper einfach nicht mehr, während der Athlet irgendwo in seinem Gehirn den Rest an Willenskraft freisetzen muss, um durchzuhalten. Dass selbst die Ziellinie eine Wand sein kann, hat am Sonntag beim Chicago Marathon der Kenianer Robert Cheruiyot erlebt. Er wollte gerade seinen Erfolg feiern, da lag er auch schon auf dem Boden und hatte sich eine Platzwunde am Kopf zugezogen. "Habe ich gewonnen?", fragte er, als er benebelt wieder zu sich kam. "Was ist passiert?"
Die Antwort auf die Frage gibt es bei YouTube. Die Einzelheiten zum Marathon bei Yahoo
Nichts ist undurchsichtiger als US-Sport im Fernsehen
dogfood hat das Thema auf seiner (zum Glück) wieder aufflackernden Seite allesaussersport dankenswerterweise aufgegriffen. Meine Recherchen weisen eher in eine andere Richtung als ein Verkauf von NASN an ESPN. Der neue interessante Player in dem ganzen Geschehen ist die Modern Times Group (MTG) in Schweden, die das von dogfood angedeutete Osteuropa-Projekt vorantreibt. MTG arbeitet in manchen Bereichen unter dem Firmennamen Viasatsport und hat vor wenigen Wochen eine Sportweb-Initiative unter dem Namen viasatsport.com gestartet, die mit dem aufwändigen Begriff "Portal" belegt wurde (Zielmarkt hier: ganz Skandinavien) Diese Burschen brauchen Programm, denn sie haben bereits Abspielplattformen. Und das NASN-Programm ist vergleichsweise billig. Für die macht es Sinn, sich in die Wertschöpfungskette einzukaufen, denn so können sie Wert schaffen und den auch noch später abschöpfen.
Vielleicht noch eine Anmerkung zu ESPN: die Entwicklungslogik der Firma wirkt bisher ziemlich konsequent. Es gibt keine Hast. Man greift nie einfach nur zu (sonst hätten sie bei der Kirch-Pleite zugeschlagen). Man entwickelt Märkte immer auch mit einer Programm- und Gestaltungsdenke und mit der Antwort auf die Frage im Hirn: Wie passt das zum bereits existierenden Kanal-, Personality- und Brand-Format.
Die ticken nicht wie Venture-Capital-Typen. Return on Investment zieht man bei ESPN (also bei Disney) nicht aus kurzfristigen spekulativen Aktiengeschäften, sondern aus Erlösmodellen, die garantiert funktionieren. Wie beim amerikanischen Kabelfernsehen (Abonnementsfernsehen), das eine Goldgrube ist. Meine Prognose geht so: ESPN läuft sich jetzt erst einmal mit der FIFA beim Fußball warm, entwickelt Fachkompetenz und steht eines Tages in Europa mit Vorschlägen zu diesem Thema vor der Tür. Die wissen ganz genau, dass man weder mit der NBA (trotz der wachsenden Zahl europäischer Spieler) noch mit Football oder Baseball mehr als eine sehr müde Mark in Europa verdienen kann. Beim Fußball hingegen sieht alles ganz anders aus.
Er schießt. Er trifft
22. Oktober 2006
Tigers und Cardinals nach zwei Spielen exequo
Randbemerkung: Major League Baseball und die mächtige Spielergewerkschaft haben einen Arbeitskampf um den neuen Tarifvertrag vermieden und sich geeinigt. Details wie etwa zu Fragen der Dopingbekämpfung sind noch nicht bekannt.
Nachhilfe bei Benimm-Regeln
20. Oktober 2006
Hello, Q School: Cejkas Saison ist zu Ende
"Schneller als eine Prostituierte mit Parkinson"
"the newly-Googlified YouTube is pulling stuff quicker than a prostitute with Parkinson's in a handjob factory".Die Furcht vor Copyright-Klagen scheint die treibende Kraft zu sein.
Das nächste Fußball-Wunderkind made in USA
Adu ist eine sportliche Enttäuschung. In diesem Jahr hat er, obwohl er ständig eingesetzt wird, nicht mehr als zwei Tore erzielt. Dazu kommen acht Vorlagen. Altidore hat in nur sieben Begegnungen drei Tore produziert. Im Halbfinale der im Rahmen eines Playoff-Turniers ausgetragenen Meisterschaft treffen die beiden am Samstag aufeinander. Hier das Tor von dem alle Liga-Fans schwärmen. Die Ausschnitte illlustrieren die ganze Tragik von Major League Soccer: Sie spielen auf einem Platz, auf dem man die Kreidestriche der NFL sehen kann.
Samstag geht's los: St. Louis gegen Detroit
Die zentrale Figur ist Manager Tony La Russa, ein studierter Jurist, der seit 1996 in Missouri unter Vertrag steht, nachdem er vorher eine erfolgreiche Zeit in Oakland verbracht hatte (ein World-Series-Erfolg im Jahr 1989 gegen die San Francisco Giants). La Russa gilt als Exponent der Theorie, wonach man im Baseball hauptsächlich mit statistischem Material arbeiten sollte, um Mannschaften zusammenzustellen und Spieler im Verlauf von Begegnungen ein- oder auszuwechseln.
Unter ihm wurde Mark McGwire zu einem anabol aufgepumpten Home-Run-König. Als die Einnahme von leistungssteigernden Mitteln ruchbar wurde, tat La Russa alles, die Dopingvorwürfe zu verharmlosen.
19. Oktober 2006
Schadensersatzklage gegen NHL und Pittsburgh wegen Malkin
Weder die NHL noch sein neues Team wollten sich zu der Klage äußern. Die Lage ist prekär. Die NHL kann sich nicht nach Piratenmanier bei den europäischen Ligen bedienen, sondern ist auf Einvernehmen und Rechtssicherheit im Umgang mit den Mitgliedsorganisationen des Internationalen Verbandes angewiesen.
Anmerkung: Alle russischen Namen werden bei American Arena so geschrieben, wie es den deutschen Transkriptionsregeln entspricht. Im Englischen herrschen andere Regeln. Ein Umstand, über den man bei Wikipedia folgendes nachlesen kann:
"Durch die Verwendung in den internationalen Medien, bspw. im Profisportbereich, und deren unreflektierter Übernahme durch die lokale Presse finden sich die französische und vor allem englische Transkription auch in vielen anderen Ländern; ebenso tauchen wegen technischer Schwierigkeiten akzentbefreite Transliterationen auf. Es ist ein Qualitätsmerkmal von Verlagen und Redaktionen, den ausgewählten Transkriptions- oder Transliterationsstandard durchgängig einzuhalten."
Blick zurück: Malkin unterschreibt in Pittsburgh
Mavericks: Goldesel streckt sich
Der Wahnsinn sind nicht die Summen selbst, sondern die mangelhafte Ausgewogenheit. Center DeSanaga Diop ist inzwischen mindestens so wirkungsvoll wie Dampier, aber wird mit 2 Millionen Dollar abgespeist. So etwas ruiniert die Chemie in einer Mannschaft, die ohnehin - chemisch gesehen - nicht viel zusammenhält. Das konnte man in der Finalserie sehen, als die Mannschaft im dritten Spiel gegen Miami in Führung liegend einknickte und in den darauffolgenden drei Begegnungen wie nasse Pappe spielte.
18. Oktober 2006
Güteklasse Glavine: Total mental
Das Spiel ist an und für sich eher einfach. Man wirft. Man fängt. Man schlägt. Aber wie so oft im richtigen Leben, klappen viele Dinge nicht immer so, wie man sie plant. Oder wie man hofft. So etwas läßt sich beeinflussen, um nicht zu sagen, manipulieren. "Zuallererst versuchst du, sie auszutricksen", sagt Tom Glavine von den Atlanta Braves. "Dann versuchst du sie zum Grübeln zu bringen." Denn wenn das erreicht ist, weiß ein Pitcher, hat er so gut wie gewonnen. "Wer nachdenkt, macht unweigerlich Fehler."
Glavine hat die Pitcher-Maxime von der Kraft des mentalen Spiels besser gelernt, als die meisten seiner Kollegen. Der Linkshänder mit dem verschlossenen Gesicht ist der einzige, der in den letzten drei Jahren über 20 Wins verbuchen konnte. "Wenn Glavine spielt", sagt sein Mannschaftskollege Otis Nixon, "gehst du mit dem Gefühl auf den Platz, daß du gewinnen wirst." Sein Trainer Leo Mazzone ergänzt: "Er ist ein Wettkampftyp." Kein Roboter....
...
Das ewige Duell, bei dem der Pitcher mit einem einzigen dummen Wurf einen Grand Slam Home Run kassieren kann, läßt nicht viel Spielraum für Artigkeiten. 40 Zentimeter, um genau zu sein. Von denen die wahren Spezialisten sowieso nur zwölf interessieren: die sechs auf der dem Batter näheren, sogenannten Innenseite und die sechs aus der sogenannten Außenseite. Für beide Bereiche gilt, besonders wenn der Ball in der Phase seines Fluges noch den gewünschten Effet entfaltet, daß sich ein Batter mehr als anstrengen muß, um zu treffen. Er muß im Lotto gewinnen....
...
Zu Tom Glavines Arbeitsstil gehört, sich nicht auf irgendetwas zu versteifen. Er verfügt über vier unterschiedliche Würfe, die in einer schwer vorherzusagenden Folge auf die Home Plate zuschwirren. Sein Split-Finger-Fastball ist der wirkungsvollste, weil er wie ein Fastball geworfen wird, aber rund 20 Stundenkilometer langsamer fliegt. Die Folge: Batter verschätzen sich, ziehen zu früh den Schläger durch und verfehlen....
...
Glavines Stil, kontrolliert, mit eiskaltem Gesicht, sieht weniger spektakulär aus als der anderer Pitcher, die schon mal nach einem Strikeout in Cowboy-Manier den Zeigerfinger hochheben und darüber hinwegpusten, als würden sie den Rauch einer Pistole wegblasen. Er vollführt ein ganz anderes Kunststück. Er arbeitet sich, so wie jeder zuverlässige Starting Pitcher dies können sollte, aus einem Inning mit selbst verursachten Schwierigkeiten immer wieder heraus.
Glavine wurde 1966 in Concord/Massachusetts geboren und hatte nach dem College die Wahl, entweder eine Karriere als professioneller Baseball-Pitcher zu verfolgen oder Geld beim NHL-Eishockey-Club Los Angeles Kings zu verdienen, von denen er in der vierten Runde der Draft gezogen wurde. Glavine entschied sich für den etwas mühsameren, aber letzten Endes erfolgreicheren Weg des Pitchers.
Montoya in der Fahrschule. Bald wird's ernst
Rennen um Rennen rückt Juan Pablo Montoya an die neue Aufgabe heran, die da lautet: sich in der Welt der amerikanischen Stock Cars seinen Namen wiederzuholen, den er in der Formel 1 aufs Spiel gesetzt und verloren hatte. Am Dienstag und Mittwoch trainierte er in Homestead außerhalb von Miami, wo am 19. November das Finale um den diesjährigen Nextel-Cup stattfindet. Am 28. Oktober soll der Kolumbianer in der Kategorie darunter an den Start gehen: bei einem Rennen der Busch Series in Memphis. Da trifft er bereits auf einen ganzen Schwarm von Konkurrenten der ersten Kategorie, die sich mit den etwas schwächer motorisierten Wagen die Zeit vertreiben.
So etwas hören die Harcore-NASCAR-Fans natürlich gerne. Die haben es nicht gerne, wenn man ihre automobilen Dinosaurier-Kisten und die Anforderungen an die Fahrer verspottet.
Blick zurück: Montoya-Bericht in der FAZ und Video vom Training
Tyson und die Frauen: Er nimmt jede - für Geld
Blick zurück: Tyson und die Frauen
Mensch, Vanek: Das läuft ja gut
17. Oktober 2006
Mr. Big Pimpin' in Monaco
Jay-Z lässt überall den Rubel rollen. Zusammen mit der Sportfirma Reebok hat er eine Schuhkollektion mit dem Namen S. Carter bzw Sean Carter herausgegeben. Außerdem ist er Mitbesitzer der NBA-Basketballmannschaft New Jersey Nets. Der Club versucht seitdem in Brooklyn ein Wohngebiet zu kaufen und abzureißen, um dort eine neue Halle mitsamt Shopping-Zentrum hinzupflanzen. Die Anwohner sind entsetzt. Das Leben von Jay-Z können sie sich nämlich nicht leisten. Brooklyn ist in vielen Teilen die Zuflucht für die Mittelklasse, der Manhattan zu teuer geworden ist.
Blick zurück: Danica Patrick bei ihrem ersten Auftritt in der Arena
NBA-Expansion: China das Land der Zukunft
Nowitzki wartet auf seinen Einsatz
Mit einer Woche Verspätung hat die Dallas Morning News das Geschwindner-Urteil aufgegriffen. Reporter Eddie Sefko ging lieber nicht auf die Details ein, sondern beschäftigte sich in einem Gespräch mit Dirk Nowitzki nur mit der Frage, ob sein persönlicher Trainer angesichts der zur Bewährung ausgesetzten Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe Deutschland verlassen und nach Texas reisen darf. Dirkules weiß es auch nicht.
Bild: Link zur Dirk-Nowitzki-Seite auf nba.com
Diese Woche siebt die PGA Tour die besten aus
Auch für Bernhard Langer sieht die Situation nicht vielversprechend aus. Er befindet sich zur Zeit zwei Ränge hinter Cejka. Da er sich aber geistig auf die Champions Tour eingestellt hat, wird ihm dies nichts ausmachen. Andere prominente Golfer, die in diesem Jahr ihre Startberechtigung zu verlieren drohen: der Brite Lee Westwood, die Amerikaner John Daly, Lee Janzen und Brad Faxon, der aus Simbabwe stammende Nick Price und der Australier Steve Elkington. Dazu: David Duval, der noch im Sommer etwas frech behauptet hatte, er werde das schon schaffen mit den Punkten für den Ryder-Cup, hat sich in die Gegenrichtung entwickelt: nach unten. Sein Problem: Die letzten fünf Jahre hatte er eine Spielberechtigung auf der PGA Tour auf der Basis seines British Open-Erfolgs 2001. Die ist in diesem Jahr ausgelaufen.
Wer wieder mitmachen will, muss sich durch die Qualifying School durchkämpfen, wo 30 Plätze für 2007 vergeben werden. Das entscheidende Turnier findet vom 29. November bis 4. Dezember in PGA West im kalifornischen La Quinta statt.
Das Cejka-Bild stammt von seiner Webseite
Zündstoff für London: Ramadan während der Spiele
Die ersten Nörgler meldeten sich bereits zu Wort. So etwa ein gewisser Massoud Shadjareh, Vorsitzender der Islamic Human Rights Commission in London: "Sie würden das auch nicht an Weihnachten ausrichten. Es ist genauso dumm, es während des Ramadan zu tun." Und dann noch dieser Sahneklecks: "Es zeigt einen völligen Mangel an Bewusstsein und Einfühlungsvermögen." Quelle: Daily Mail
Richtig. Baron de Coubertins Erben haben absichtlich die Sommerspiele so gelegt, dass sie nicht im Winter stattfinden können - aus Furcht vor dem Vatikan und den wiedergeborenen amerikanischen Christen. Sie haben auch dafür gesorgt, dass Athleten ganz viel Kleidung tragen, weil das mit dem Nacktsein in der Antike gegen heutige Moralvorstellungen verstößt. Aber Rücksicht auf die Vorstellungen von Moslems nehmen sie nicht, weil......weil sie Angst haben, dass sonst zuviele Goldmedaillen nach Pakistan und Indonesien gehen.
Mal abgesehen davon, dass der Koran offensichtlich Hinweise darüber enthält, wie Menschen mit den Vorschriften umgehen sollen, wenn es ihnen schwer fällt, sie einzuhalten (an anderen Tagen nachholen). Verlangen Leute wie Shadjarfeh demnächst, dass die Wettkämpfe jeden Tag mehrfach und pünktlich unterbrochen werden, damit Athleten beten können? Werden sie einfordern, dass halbnackte Schwimmerinnnen aus den Fernsehübertragungen ausgeblendet werden?
Für Leute, die das alles weniger ernst nehmen:
Tyson will gegen Frauen boxen
Dopingkontrolleure von Flugrestriktionen betroffen
Das Foto ist © Saarländischer Rundfunk und gibt's in dieser Doping-Geschichte der ARD - Titel: "Das ABC der verbotenen Stoffe und Methoden"
NBA: SuperSonics nach Oklahoma?
Atlanta Hawks - Milwaukee Hawks, davor Tri-City Blackhawks, davor Buffalo Bisons
Detroit Pistons - Fort Wayne Zollner Pistons
Golden State Warriors - San Francisco Warriors, davor Philadelphia Warriors
Houston Rockets - San Diego Rockets
Los Angeles Clippers - San Diego Clippers (und davor die Buffalo Braves)
Los Angeles Lakers - Minneapolis Lakers
New Orleans Hornets - Charlotte Hornets
Memphis Grizzlies - Vancouver Grizzlies
Utah Jazz - New Orleans Jazz
Sacramento Kings - Kansas City Kings (davor die Kansas City Omaha Kings, davor die Cincinnati Royals, davor die Rochester Royals)
16. Oktober 2006
NHL: Buffalo Sabres die Sensation zum Saisonbeginn
Medienkonzerne erwägen Klage gegen YouTube
Der spannende Teil der Entwicklung ist die Diskussion darüber, ob YouTube nach amerikanischem Recht wie Napster einzustufen ist. Die Zeitung zitiert Fred von Lohmann, einen Anwalt, der für die Electronic Frontier Foundation in San Francisco arbeitet und sagt: "Es sieht aus, als ob YouTube auf relativ festem juristischen Boden steht." Harvard-Professor John Palfrey warnt jedoch: YouTube dürfte eigentlich nicht jene Safe-Harbor-Bestimmung im amerikanischen Urheberrecht für sich in Anspruch nehmen können, die analog zur Arbeit von Bibliotheken die Betreiber von Digital-Archiven unter bestimmten Bedingungen vor finanziellen Ansprüchen von Autoren und Produzenten schützt. Spätestens dann, wenn eine Firma mit ihrer Archiv-Leistung Geld verdient, gerät sie in den grauen Bereich, in dem Schadensersatzsansprüche durchaus zum Thema werden können. Wie hoch ist der Schaden? 150 000 Dollar pro Video, das ohne Genehmigung auf dem Server sitzt und angeschaut werden kann.
Kein bisschen Frieden
Inzwischen wurden von beiden Teams zusammen insgesamt 31 Spieler intern gesperrt. Die Saison geht noch bis Anfang Dezember.
Blick zurück: Die Fernsehaufzeichnung des Zwischenfalls auf YouTube
15. Oktober 2006
Vier auf einen Streich - worüber ein Blogger sonst noch schreibt
Über den Schwimmer Michael Phelps (erschienen am 14. Oktober):
Der Rest der Welt interessiert ihn nicht, solange alles nach Plan läuft. "Das einzige, was mir wichtig ist, bin ich." Dieses Ich scheint auch noch Jahre nach dem Ende der Pubertät in einem Körper zu stecken, der nicht für das Leben an Land geschaffen wurde. Wer ihm an diesem Morgen ausgiebig zuschaut, der sieht einen fast schüchternen Menschen mit linkisch wirkenden Bewegungen und Gesten. In Momenten im Scheinwerferlicht, in denen Amerikaner gerne aus sich herausgehen, wirken seine Erklärungen maschinell vorgefertigt. Dazu gehört die Verbreitung von Allgemeinplätzen, wie sie Bob Bowman von sich gibt, der ihn als Elfjährigen in einem Vorort von Baltimore entdeckt hatte: "Mein Trainer sagt: Deine größte Stärke ist deine größte Schwäche." Der Coach hat mal Kinderpsychologie studiert und wird schon wissen, wovon er redet.
Was an seiner Stärke so schwach sein soll, läßt sich an diesem Morgen nicht ermitteln. Als er sich aus der Trainingsjacke schält und den langen Oberkörper mit den enorm ausladenden Schultern freilegt und ins Becken geht und sich in dem ruhigen Wasser der für ihn abgeteilten Bahn in Bewegung setzt, fällt nur eines auf: Phelps, wahrscheinlich der großartigste Stilist, schwimmt nicht. Er gleitet, wie von einer unsichtbaren Kraft angeschoben anstrengungslos dahin. Nur die Arme, die in langsamem Takt mechanisch wie die Schaufeln einer Wassermühle aus der Tiefe kommen und wieder verschwinden, verraten, daß zu dieser Art der Fortbewegung auch grobmotorische Elemente gehören.
Über das erste Rennen des ehemaligen Formel-1-Fahrers Juan Pablo Montoya in Talladega/Alabama (9. Oktober 2006):
Irgend etwas an der Art und Weise, wie ein amerikanisches Stock-Car-Rennen abläuft, muß Juan Pablo Montoya in den letzten Jahren gefehlt haben. Sonst wäre er nicht am Freitag in Talladega so euphorisch aus seinem Auto gestiegen: "Ich habe noch nie in meinem Leben so viel Spaß gehabt", sagte er. "Es ist irre. Du gehst ständig aufs Ganze." Der Dodge Charger mit der Nummer 4 zeigte am Ende Spuren der vergnüglichen Hatz, auf der der ehemalige Formel-1-Pilot so viele Autos überholt hatte, daß er nicht mehr mit dem Zählen nachgekommen war. "Es waren sicher 40", meinte er. Also alle.Über die aufgeblähten Trainerstäbe in der National Football League, die inzwischen zu einem organisatorischen Problem werden (9. Oktober 2006):
Heute beschäftigen mehr als die Hälfte der 32 NFL-Klubs achtzehn und mehr Assistenztrainer. Ein beachtlicher Wert, selbst wenn man bedenkt, daß ein NFL-Team einen Kader von 53 Spielern hat.Über den Entwicklungsstand der National Hockey League ein Jahr nach dem Ende des Tarifstreits, dem eine ganze Saison zum Opfer fiel (6. Oktober 2006):
Diese Planstellenzahlen gehen nicht nur ins Geld; die wohlhabenden Washington Redskins haben auf diesem Gebiet in diesem Jahr mit insgesamt 11 Millionen Dollar an Gehalt für einen zwanzigköpfigen Trainerstab einen neuen Ligarekord aufgestellt. Die Aufblähung des Personals produziert inzwischen logistische Probleme während der Meisterschaftsspiele am Spielfeldrand. Denn dort dürfen sich laut den Statuten - abgesehen von den offiziell gemeldeten Spielern - nur maximal 25 weitere Angehörige des Teams aufhalten, damit das Gedränge nicht zu groß wird. Festzulegen, wer von den Assistenten gebraucht wird und wer nicht, ist nicht das einzige Problem. Auch technisch stößt man an Grenzen. "Jeder will einen Kopfhörer", meint Herman Edwards, der die Kansas City Chiefs betreut und einen kollegialen Umgang mit seinem Mitarbeiterstab pflegt.
Tatsächlich ist die beste Eishockeyliga der Welt, deren Spieler inzwischen zur Hälfte aus Europa kommen, mal gerade aus dem Gröbsten heraus. Das nächste Problem lautet: der NHL fehlt es, vor allem in den Vereinigten Staaten, wo die Mehrzahl der Klubs residieren, an Bildschirmpräsenz. Wenn Mannschaften wie die Hurricanes und die Sabres aufeinandertreffen, schalten quer über die gesamten Vereinigten Staaten nur 300 000 Zuschauer ein. Das sind jene Unentwegten, die im Dschungel des Kabelangebots den Kanal mit dem komischen Namen Versus gefunden haben, der die Übertragungsrechte besitzt. Versus wurde in diesem Sommer eigens umgetauft (von Outdoor Life Network), aber an seinem Status als Minderheitenanbieter konnte das nichts ändern. Unter diesem Image leidet die NHL mehr denn je.
So haben zwei der größten Tageszeitungen des Landes, die "New York Times" und die "Los Angeles Times", in deren Verbreitungsgebieten insgesamt fünf Teams zu Hause sind, zu einer deutlichen Sparmaßnahme gegriffen: Sie schicken keine Reporter mehr zu Auswärtsspielen mit und verwerten statt dessen das ziemlich dürre Material der Nachrichtenagentur Associated Press. "In unserem Markt ist es eine Randsportart", sagt der Sportchef der "Los Angeles Times".
Auge um Auge, Helm um Helm
Warten auf den Musenkuss
Tigers kommen weiter: Polizei rechnet mit Krawallen
Politwerbung auf NASCAR-Auto
Shuler ist Demokrat. Das heißt, er verfügt über eine aufgeklärtere Sicht der Welt. Er tritt in einem Distrikt im westlichen North Carolina an, der Urheimat der NASCAR-Welt. Die Erfolgsaussichten waren bis vor kurzem gering. Aber die vom Irak-Krieg und permanenten Betrugs- und Vertuschungsskandalen gebeutelten Republikaner könnten in diesem Jahr (die Wahlen sind Anfang November) sogar Sitze verlieren, die sie seit 40 Jahren in Erbpacht verwaltet hatten. So stark ist der Gegenwind. Shuler ist zwar als Football-Profi wohlhabend geworden, aber war nie besonders erfolgreich. Die meiste Zeit verbrachte er bei den Washington Redskins.
In Pennsylvania bewirbt sich übrigens noch ein ehemaliger Football-Profi, Lynn Swann, der in den siebziger Jahren zu den überragenden Pipttsburgh Steelers gehörte, als Kandidat der Republikaner um ein wichtiges Amt. Er will Gouverneur werden und den demokratischen Amtsinhaber verdrängen. Umfrageergebnisse besagen, dass daraus nichts werden wird.
13. Oktober 2006
Wieder ein Yankees-Spieler in Flugzeugunglück verwickelt
American Arena in der Blogkritik
Danke für die Blumen.
Der D-A-CH-Verband in der NHL
Deutsche Spieler
Christian Ehrhoff, San Jose Sharks, 800 000 Dollar
Marcel Goc, San Jose Sharks, 775 000 Dollar
Jochen Hecht, Buffalo Sabres, 2 350,000 Dollar
Olaf Kölzig, Washington Capitals, 5 450 000 Dollar
Christoph Schubert, Ottawa Senators, 525 000 Dollar
Dennis Seidenberg, Phoenix Coyotes, 750 000 Dollar
Marco Sturm, Boston Bruins, 2 100 000 Dollar
Schweizer Spieler
David Aebischer, Montreal Canadiens, 1 900 000 Dollar
Patrick Fischer, Phoenix Coyotes, 575 000 Dollar
Martin Gerber, Ottawa Senators, 3 700 000 Dollar
Mark Streit, Montreal Canadiens, 600 000 Dollar
Österreichische Spieler
Thomas Pöck, New York Rangers, 600 000 Dollar
Thomas Vanek, Buffalo Sabres, 942 400 Dollar
Darüberhinaus befinden sich einige Spieler bei den Farm-Teams, wohin sie am Anfang der Saison relegiert wurden. Quelle für die Gehälter: National Hockey League Players Association.
Suche Job in der NBA, spende Teil von meinem Gehalt
Mal sehen, wie das weitergeht - in einer Zeit, in der man in der Liga dank der bestens funktionierenden Pipeline nach Europa talentierte, untätowierte und gesetzestreue Jungs im Dutzend haben kann. Kemp war einst die zentrale Figur bei den Seattle SuperSonics und ihr wichtigster Scorer in jenem Jahr, als sie zusammen mit Detlef Schrempf ins Finale kamen und dort gegen die Chicago Bulls verloren. Seither gilt er als Mann mit vielen privaten und sportlichen Problemen. Wahrscheinlich braucht er sogar einen Job. Wie wär's mit einem Besuch beim Arbeitsamt? (via realgm)
Dopingfall Landis: 300 Seiten online
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