31. Januar 2007
Super Bowl vor Ort: Einmal und nie wieder
Es lohnt sich für einen Reporter, einmal im Leben zum Super Bowl zu reisen. Einmal. Und dann nie wieder. Einmal eine ganze Woche lang von Party zu Party marschieren, mehr als tausend Journalisten auf einem Haufen begegnen, vorsichtige Fragen auf Englisch halblaut vorformulieren, bevor man sie dann doch nicht in den Raum hineinruft, wenn Medienmenschen mal den Stars etwas näher auf die Pelle rücken dürfen. Einmal dem Geheimnis auf die Spur kommen wollen, wohin die dicken Kabel führen, die die Leute vom Fernsehen überall ausgelegt haben und wie sie das Bild mischen, das später über den Sender geht, was manchmal heißt, dass man mit dem Boss vom Sender selber verhandeln muss, weil der Pressemann einen hinhält. Einmal den Leuten dabei zuschauen, wie sie durch die NFL Experience laufen und sich hinter riesigen Figurinen mit Football-Trikots, denen der Kopf fehlt, zum Foto aufbauen. Einmal die schlechte Luft der Schwarzhändler einatmen, die sie ausgeatmet haben beim Flüstern und ihnen zuschauen, wie sie das Spiel praktizieren. Einmal eine Hand mit vielen Super-Bowl-Ringen an den Fingern von ganz nahe sehen. Und diese Ringe ganz genau betrachten, die so teuer sind, aber so billig aussehen. Einmal die Kollegen von Sports Illustrated dabei beobachten, wie sie nach jedem Info-Detail fahnden und sei es noch so unbedeutend und jedes Bild von den 20 Vertragsfotografen betrachten. Tausende von Aufnahmen. Zehntausende. Hunderttausende. Einmal mit Menschen reden, die angereist sind und ihr eigenes Geld bezahlt haben, um dabei sein zu können und mit langen Stretch-Limousinen durch die Straßen zu schweben, und verstehen lernen, was ihnen dabei durch den Kopf geht. Einmal im Stadion sitzen und herumwandern, während ein Spiel läuft, das meistens schon nach der ersten Halbzeit nicht mehr spannend ist. Einmal ganz lange inne halten und in sich hineinhorchen und sich ehrlich fragen: Musst du das noch einmal haben? Und dieses eine Mal sich selbst den frivolen Gedanken gestatten: Es mag zwar die halbe Welt als Privileg betrachten, an solch einem Tag vor Ort zu sein. Aber was die halbe Welt für Prioritäten hat, ist ohnehin nicht weiter wichtig. Was du selbst dort suchst, ist wichtig. Und die Erkenntnis, dass man nicht mehr hin muss. Dann, wenn man das alles einmal erlebt hat.
Super-Bowl-Weisheiten, Folge 13: Das Milliardenspiel
"Im letzten Jahr wurden zum Super Bowl etwa 94,5 Millionen Dollar legal als Wetteinsätze in den Casinos von Nevada verbucht, die einzige Stelle, wo das Gesetz Sportwetten erlaubt. Die American Gaming Association, der Verband der Casino-Industrie, schätzt, dass Amerikaner jedes Jahr illegal bei der wichtigsten Football-Veranstaltung zwischen fünf und sechs Milliarden Dollar wetten. "Aus einem Bericht im Wall Street Journal über das verbotene Vergnügen, das den Super Bowl erst zu einem Ereignis macht, bei dem fast jeder in den USA ein bisschen mitfiebert, und den neuesten Ableger dieser Freizeitbeschäftigung: Online-Wetten.
Der Tod eines Pferdes
Man kann sich vorstellen, wie die ersten Professoren in den Journalismus-Abteilungen amerikanischer Colleges (ja, das ist ein Fach zum Studieren, mit Abschluss und so) die Liste für die Seminararbeiten noch einmal redigieren und dieses Thema einflicken: Wie kommt es, dass ein halbes Tausend Leute auf der Online-Seite der New York Times in der Kommentarspalte den Tod eines Pferdes betrauern? Und was haben sie zu sagen? Diese sonst so hellwachen, aufgeschlossenen, kritischen Leser der bedeutendsten Tageszeitung der Welt? Sie reden über "schöne und zerbrechliche Kreaturen" und dass sie "gelegentlich geweint" haben, als sie die Nachricht gehört haben und so weiter und so weiter. Es handelt sich zwar nicht um eine ähnliche ausgeprägte Massenhysterie wie beim Tod von Prinzessin Diana, aber um einen ähnlichen Impuls, der in dieser medial so intensiv vernetzten Welt das Verhalten und den emotionalen Haushalt von Millionen von Menschen steuert. Und jeder der das komisch findet, muss sich als herzloser Geselle beschimpfen lassen. Wir trauern....weil es so weit kommen konnte.
Blick zurück: Die Nachricht mit ihren Querverweisen
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30. Januar 2007
Dirks Stellenwert: Der zweitbeste Spieler der Western Conference
Es kann schon sein, dass sich hier eine Reihe von Leuten bewusst abwenden, sobald von Statistiken und Zahlen die Rede ist. Das muss man in Kauf nehmen. Aber wer glaubt, es sei möglich, ein Basketballspiel allein anhand der geworfenen Körbe und der erzielten Rebounds nachzuerzählen (und das tun all die vielen US-Sports-Schreiber und -Blogger mit Hingabe), der muss auch bereit sein, das Datenmaterial etwas genauer zu analysieren. Alle anderen, die sich sowieso nur für die sportfeuilletonistische Seite des Spielbetriebs interessieren, können ja weiter klicken. Sie wissen allerdings nicht, was sie versäumen. Ich bin weit davon entfernt, selbst Statistiken zusammenzustellen. Der Vorgang ist mir zu unsinnlich. Aber ich bin bereit, die Grundannahme zu akeptieren, die eine sauber erarbeitete Aufstellung vermittelt: dass sie Trends abzeichnet, dass sie Rangordnungen erlaubt und dass sie das Fangespräch anheizt. Denn ist nicht die ewig gestellte und nie beantwortete Frage eben diese hier: Wer ist besser?
Der Blog Wages of Win führt das Ganze noch ein bisschen weiter. Er beschäftigt sich mit der Frage: WAS ist besser? Wie lassen sich die Zahlen, die ein Spieler produziert (inklusive Ballverluste, Freiwürfe etc.) in eine Wertung umschmieden? Die Antwort: Man muss alles einrechnen, was einer Mannschaft zu einem Sieg verhilft. Die Kategorie heißt in der Sprache des Wages-Blogs Wins produced. Anlässlich der Abstimmung der Fans für das All-Star-Spiel und weil die erste Hälfte der Saison vorbei ist, haben die Kollegen eine hübsche Bilanz aufgestellt, aus der sich Folgendes ergibt: Dirk Nowitzki ist der zweitbeste Spieler bisher in der Western Conference (hinter Kevin Garnett, Minnesota Timberwolves, und vor Steve Nash, Phoenix Suns). In der einen Hauch genaueren Kategorie Wins produced per 48 minutes (dabei rechnet man die gesamte Spieldauer mit ein) ist er auch die Nummer zwei (hinter Marcus Camby, Denver Nuggets, und vor Manu Ginobli, San Antonio Spurs). Die Abstände der Besten zueinander sind knapp
Ein Blick in die Eastern Conference ergibt eine klarere Rangliste: Jason Kidd von den New Jersey Nets überragt alle anderen - auch den Sportler des Jahres, Dwayne Wade.
P.S. : Mit der Illustration wollen wir auf die Firma LEGO aufmerksam machen, die das Bild vor einer Weile als Presseaussendung herumgeschickt hat und der Inbegriff dafür ist, alles Runde irgendwie gerade zu machen.
Blick zurück: Eine andere Art der statistischen Analyse das Power Ranking
Blick zurück: Wie lässt sich belegen, dass der populäre, eigensinnige Korbjäger Allen Iverson massiv überschätzt wird? So
Blick zurück: Das All-Star-Thema aus Mark Cubans Sicht
Der Blog Wages of Win führt das Ganze noch ein bisschen weiter. Er beschäftigt sich mit der Frage: WAS ist besser? Wie lassen sich die Zahlen, die ein Spieler produziert (inklusive Ballverluste, Freiwürfe etc.) in eine Wertung umschmieden? Die Antwort: Man muss alles einrechnen, was einer Mannschaft zu einem Sieg verhilft. Die Kategorie heißt in der Sprache des Wages-Blogs Wins produced. Anlässlich der Abstimmung der Fans für das All-Star-Spiel und weil die erste Hälfte der Saison vorbei ist, haben die Kollegen eine hübsche Bilanz aufgestellt, aus der sich Folgendes ergibt: Dirk Nowitzki ist der zweitbeste Spieler bisher in der Western Conference (hinter Kevin Garnett, Minnesota Timberwolves, und vor Steve Nash, Phoenix Suns). In der einen Hauch genaueren Kategorie Wins produced per 48 minutes (dabei rechnet man die gesamte Spieldauer mit ein) ist er auch die Nummer zwei (hinter Marcus Camby, Denver Nuggets, und vor Manu Ginobli, San Antonio Spurs). Die Abstände der Besten zueinander sind knapp
Ein Blick in die Eastern Conference ergibt eine klarere Rangliste: Jason Kidd von den New Jersey Nets überragt alle anderen - auch den Sportler des Jahres, Dwayne Wade.
P.S. : Mit der Illustration wollen wir auf die Firma LEGO aufmerksam machen, die das Bild vor einer Weile als Presseaussendung herumgeschickt hat und der Inbegriff dafür ist, alles Runde irgendwie gerade zu machen.
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Real oder irreal - das ist hier die Frage
Wie real ist Real Salt Lake? Eher surreal. Oder vielleicht auch irreal. Das kommt davon, wenn man den Instinkten eines Mormonen in die Sandbüchse von Utah folgt und dort einen Fußballclub der Major League Soccer installiert. Denn dieser Club (eine franchise, wie das auf Englisch so schön heißt) mag zwar einen Namen haben, der sich gewaschen hat (Real) und einen Eigentümer, der früher in New York die Geschicke des Madison Square Garden mitsamt New York Knicks und New York Rangers lenkte (der Mormone Dave Checketts). Aber davon hat er noch kein vernünftiges Stadion und keine Steuerzahler, die bereit wären, dem Club das Stadion zu finanzieren. Als Checketts jetzt diese unangenehme Nachricht vernahm, kündigte er an: Das Team (jetzt noch realer dank Neuerwerb Freddy Adu) wird noch eine Saison in Salt Lake City bleiben und dann "wahrscheinlich verkauft". Die Jungs vom Fußball-Blog The Offside rechnen mit dem Schlimmsten - nicht nur mit einem Umzug, sondern auch mit einer Umbenennung in "AC Miami, Olympique Ontario oder Sporting San Antonio".
Wie empfindlich die Menschen in Utah sind, wenn es um öffentliche Gelder und Sport geht, dürfte hinreichend bekannt sein. Zu dem Bestechungsskandal, der mit den Winterspielen 2002 verknüpft ist, wäre es vermutlich nie gekommen, wenn die Bürger dort gesagt hätten: Wir ziehen die Spendierhosen an und geben dem IOC eine riesige Party. So kamen Privatleute ins Spiel, die im Hintergrund herumfingerten, um das Geschäftsereignis "Olympia" mit unlauteren Mitteln in die Region zu holen. Seitdem das ruchbar wurde, ist man in Salt Lake City noch empfindlicher geworden. Man hat Angst, dass jedwede schlechte Nachricht aus dem Mormonenland ein schlechtes Licht auf alle wirft.
Wie empfindlich die Menschen in Utah sind, wenn es um öffentliche Gelder und Sport geht, dürfte hinreichend bekannt sein. Zu dem Bestechungsskandal, der mit den Winterspielen 2002 verknüpft ist, wäre es vermutlich nie gekommen, wenn die Bürger dort gesagt hätten: Wir ziehen die Spendierhosen an und geben dem IOC eine riesige Party. So kamen Privatleute ins Spiel, die im Hintergrund herumfingerten, um das Geschäftsereignis "Olympia" mit unlauteren Mitteln in die Region zu holen. Seitdem das ruchbar wurde, ist man in Salt Lake City noch empfindlicher geworden. Man hat Angst, dass jedwede schlechte Nachricht aus dem Mormonenland ein schlechtes Licht auf alle wirft.
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Flüchtlinge, Fußball und ein Film: Demnächst in diesem Theater
Vor ein paar Tagen lief eine riesenlange, detaillierte Human-Interest-Geschichte in der New York Times über eine Gruppe der ärmsten Flüchtlingskinder aus Afrika, die in einer kleinen Stadt im Bundesstaat Georgia unter Anleitung einer selbstbewussten Frau aus Jordanien Fußball spielen. Die Schwierigkeiten der Kinder sind groß. Die Hauptstoßrichtung des Artikels: Die Alteingesessenen sind herzlos und haben etwas gegen Fußball und stellen dem Team - Spitzname Fugees - nicht mal ein Gelände zur Verfügung, auf dem sie trainieren können. Ja, wenn sie Baseball spielen würden, das wäre etwas anderes....
Der Artikel hatte viele Elemente, die das Selbstbild der USA als aufrechte, hilfsbereite und stolze Insel in der Kakophonie von Krieg, Terror und Gewalt in anderen Teilen der Welt schwer ankratzen. Denn die meisten Amerikaner hätten sicher gedacht, dass Flüchtlinge, die mal gerade dem Tod in Afrika entkommen sind, in den Vereinigten Staaten besser behandelt werden. Aber alles, was sie kennenlernen, sind Vorurteile und massive Schwierigkeiten, die den psychologisch wichtigen Rettungsanker Fußball gefährden. Man braucht viel Zeit, um den Text zu lesen und ihn mit seinen vielen zusammengewirkten Lebensfäden zu begreifen. Erst recht, wenn man sich die Multimedia-Produktion anschaut - mit Unmengen von Fotos, einem erklärenden Text von Autor Warren St. John und den Tondokumenten, zu denen eine Motivationsnummer der Trainerin gehört, die ihre Burschen harsch angeht.
Hollywood-Produzenten lesen quer. So brach, wie das Wall Street Journal heute schreibt, innerhalb von Stunden nach dem Erscheinen der Geschichte ein enormer Wettstreit um die Filmrechte aus. Da alle wichtigen Figuren - die Zeitung, der Journalist und die Trainerin - klug genug waren, sich Agenten zu besorgen, kletterte der Preis für die Rechte auf 3 Millionen Dollar, ehe der Zuschlag erteilt wurde. Das Geld wird geteilt. Ein gewisses Quantum wird in eine Stiftung fließen, die die Trainerin aufgemacht hat, um ihren Kindern endlich einen vernünftigen Fußballrasen zu besorgen. Auch diese Wirtschafts-Geschichte ist lang, und man braucht viel Zeit, um sie zu lesen. Aber das lohnt sich ebenfalls. Nicht weil die Moral von der Geschichte sein könnte: In Amerika wird am Ende wie in Hollywood immer alles gut. Nein. Es handelt sich um ein Lehrstück in Sachen Medienrealität. Die Asylanten-Kinder sind bei all dem nur die Objekte, das Kanonenfutter, die Ware, der Stoff, an dem sich andere aufregen und ergötzen.
Mehr über das Thema: die Fugees-Website.
Der Artikel hatte viele Elemente, die das Selbstbild der USA als aufrechte, hilfsbereite und stolze Insel in der Kakophonie von Krieg, Terror und Gewalt in anderen Teilen der Welt schwer ankratzen. Denn die meisten Amerikaner hätten sicher gedacht, dass Flüchtlinge, die mal gerade dem Tod in Afrika entkommen sind, in den Vereinigten Staaten besser behandelt werden. Aber alles, was sie kennenlernen, sind Vorurteile und massive Schwierigkeiten, die den psychologisch wichtigen Rettungsanker Fußball gefährden. Man braucht viel Zeit, um den Text zu lesen und ihn mit seinen vielen zusammengewirkten Lebensfäden zu begreifen. Erst recht, wenn man sich die Multimedia-Produktion anschaut - mit Unmengen von Fotos, einem erklärenden Text von Autor Warren St. John und den Tondokumenten, zu denen eine Motivationsnummer der Trainerin gehört, die ihre Burschen harsch angeht.
Hollywood-Produzenten lesen quer. So brach, wie das Wall Street Journal heute schreibt, innerhalb von Stunden nach dem Erscheinen der Geschichte ein enormer Wettstreit um die Filmrechte aus. Da alle wichtigen Figuren - die Zeitung, der Journalist und die Trainerin - klug genug waren, sich Agenten zu besorgen, kletterte der Preis für die Rechte auf 3 Millionen Dollar, ehe der Zuschlag erteilt wurde. Das Geld wird geteilt. Ein gewisses Quantum wird in eine Stiftung fließen, die die Trainerin aufgemacht hat, um ihren Kindern endlich einen vernünftigen Fußballrasen zu besorgen. Auch diese Wirtschafts-Geschichte ist lang, und man braucht viel Zeit, um sie zu lesen. Aber das lohnt sich ebenfalls. Nicht weil die Moral von der Geschichte sein könnte: In Amerika wird am Ende wie in Hollywood immer alles gut. Nein. Es handelt sich um ein Lehrstück in Sachen Medienrealität. Die Asylanten-Kinder sind bei all dem nur die Objekte, das Kanonenfutter, die Ware, der Stoff, an dem sich andere aufregen und ergötzen.
Mehr über das Thema: die Fugees-Website.
K-Fed Super-Bowl-Werbespot läuft im Internet
....und action....Der erste Super-Bowl-Commercial wurde bereits lanciert. Kevin Federline, der zukünftige Ex-Mann von Britney Spears in einer Rolle als Träumer aus dem Frittenpalast - produziert von der Versicherungsfirma Nationwide. "Als sie mal die Richtung erklärt hatten, in der es gehen soll, war es ziemlich cool", sagte K-Fed der Daily News in New York. "Der Rap war ziemlich einfach. Und der Rest dauerte etwas länger. Ich hatte so etwas eine ganze Weile lang nicht mehr gemacht."
Das teuerste an dem Spot ist die Gebühr für die Ausstrahlung bei CBS am kommenden Sonntag (mehr als 2 Millionen Dollar). Der Schachzug, den Schnipsel vorher übers Internet zu propagieren, macht den Aufwand fast wieder wett. Bei LiveLeak haben bereits knapp 80 000 Leute reingeschaut. Die Gossipseiten fangen gerade erst an, die Geschichte zu pushen.
29. Januar 2007
Super-Bowl-Weisheiten, Folge 12: Ausrichterstadt macht Kasse
Die Chicago Bears sind bereits in Miami eingetroffen, wo sich die Vertreter der Wirtschaft die Hände reiben. Super Bowls bringen Umsatz. Großen Umsatz. Die offizielle Behauptung lautet, dass sich der Effekt auf die örtliche Wirtschaft auf stolze 400 Millionen Dollar beläuft. Doch das wird von Leuten, die rechnen können, massiv bestritten. Professor Robert Baade vom Lake Forst College in Chicago glaubt, dass der tatsächliche Wert eher bei 40 Millionen Dollar liegt und erklärte dies der Nachrichtenagentur AP. Woher kommt die Diskrepanz?
1. Miami und Umgebung sind Touristenziele. Wenn Besucher wegen einer Großveranstaltung wie dem Super Bowl anreisen, verdrängen sie all die anderen, die sonst gekommen wären.
2. Die ortsansässige Bevölkerung gibt an solchen Wochenenden eher weniger Geld aus als sonst, weil viele Gegenden überlaufen sind.
3. Ein beachtlicher Teil der Profite wandert in Kassen außerhalb der Region und wird nicht weiter in den Wirtschaftskreislauf von Südflorida gesteckt. Professor Baade hat im Jahr 2005 den letzten Super Bowl in Miami (1999) analysiert, über den behauptet wurde, dass er einen Anstieg bei den umsatzsteuerbelegten Umsätzen um 670 Millionen Dollar gebracht hatte. Der Volkswirtschaftler kam auf 36,9 Millionen Dollar.
1. Miami und Umgebung sind Touristenziele. Wenn Besucher wegen einer Großveranstaltung wie dem Super Bowl anreisen, verdrängen sie all die anderen, die sonst gekommen wären.
2. Die ortsansässige Bevölkerung gibt an solchen Wochenenden eher weniger Geld aus als sonst, weil viele Gegenden überlaufen sind.
3. Ein beachtlicher Teil der Profite wandert in Kassen außerhalb der Region und wird nicht weiter in den Wirtschaftskreislauf von Südflorida gesteckt. Professor Baade hat im Jahr 2005 den letzten Super Bowl in Miami (1999) analysiert, über den behauptet wurde, dass er einen Anstieg bei den umsatzsteuerbelegten Umsätzen um 670 Millionen Dollar gebracht hatte. Der Volkswirtschaftler kam auf 36,9 Millionen Dollar.
Was der Super Bowl einer Stadt wie Miami und der vorgelagerten Insel und selbständigen Gemeinde Miami Beach hauptsächlich bringt, ist kostenlose Werbung.
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Jeters Liste: Ein Star nach der anderen
Kein amerikanischer Sportler hat soviel Erfolg bei prominenten Frauen wie Derek Jeter, der Shortstop der New York Yankees, dessen Qualitäten auf dem Platz unbestritten sind. Die Abschussliste wurde soeben von der New York Post (siehe Bild) vorgestellt. Und sie ist beeindruckend. Was macht ihn zu einem derart heißen Ladies Man? Vielleicht ist es das Zeug, dass er sich nach dem Duschen auf die Haut träufelt und das nach eiskalter Grapefruit, sauberem Eichenmoos und Gewürzen duftet. Es wird von der Firma Avon unter dem Namen Driven verkauft und sorgt für kontinuierliche Lizenzzahlungen an den Baseballprofi, der auch so bereits zu den wohlhabendsten Spielern der Liga gehört (Gehalt: 20,6 Millionen Dollar pro Saison). Es kann natürlich auch sein, dass diese Mesalliancen einer feingesponnenen Werbestrategie rund um das Parfum entspringen. Denn die bringen Jeter in alle möglichen Klatschblätter, in denen er als Sportler normalerweise nicht erwähnt würde. Die Strategie kann in die Hose gehen. Das erlebt gerade Michael Jordan, seines Zeichens ebenfalls Initiator einer Kosmetiklinie. Dem wirft zur Zeit eine angebliche ehemalige Geliebte in ihrem Blog Michael Jordan's Mistress öffentlich die unschicklichsten Details hinterher.
Holyfields Bentley bei ebay: Wer hat eine Million übrig?
Erst sieht man den Preis - 1 Mio. Dollar - und denkt: Das ist aber ein bisschen teuer (selbst wenn günstige monatliche Raten angeboten werden). Dann sieht man den Namen des Mannes, der das viele Geld haben will - Evander Holyfield - und denkt: Der hat im Laufe der Jahre zuviel auf die Birne gekriegt. Der weiß nicht mehr, dass dieser Bentley Continental T damals neu - Baujahr 1996 - weniger als die Hälfte gekostet hat. Und jetzt sind auch noch mehr als 10 000 Kilometer auf dem Tacho. Aber dann liest man weiter und erfährt, dass ein Teil des Erlöses der Evander Holyfield Foundation zukommen soll, eine Stiftung, die sich um benachteiligte Jugendliche überall auf der Welt kümmert. Also dann wollen wir im Sparschwein nachschauen, ob da nicht eine Anzahlung drin wäre - für einen derart guten Zweck...Wer mitbieten will, muss zu ebay gehen, wo alles weitere über das Auto steht. Wer den Geisteszustand des Mannes eruieren will, dem Mike Tyson damals im Ring ein Stück vom Ohr abbiss, der muss schon etwas tiefer buddeln (via deadspin).
Barbaro eingeschläfert
Nachdem es lange Zeit so ausgesehen hatte, als ob sich Kentucky-Derby-Sieger Barbaro von seinen schweren Hinterhandbrüchen, der Hufrehe und den zahlreichen veterinärmedizinischen Eingriffen erholen könne, gaben die Besitzer heute auf. Der Hengst wurde einer Meldung von AP zufolge am Montagmorgen in der Klinik in Pennsylvania eingeschläfert, in der er in all den Monaten seit seinem Unfall beim Preakness in Baltimore betreut worden war. Das ist auch das Ende einer seltsamen Barbaro-Verehrung, die sich im Laufe des Sommers im Internet hochgeschaukelt hatte. Aus der Ferne kamen nicht nur Grüße, sondern immer wieder auch Geschenkkörbe mit Karotten und Blumen für den mittlerweile Vierjährigen, der bis zu seinem schweren Unfall zu den vielversprechendsten amerikanischen Galopper der letzten 50 Jahre gehörte. Er hatte jedes Rennen gewonnen, in dem er angetreten war.
Die FAZ publizierte diese Geschichte vor wenigen Tagen über den Kult. Hier ist der erste Arena-Beitrag zum Thema aus dem November. Hier gibt es das YouTube-Video von dem Zwischenfall auf der Rennbahn. Das ist die Kopie der Liveübertragung auf NBC, die das gesamte Rennen zeigt. Wer es gewonnen hat? Den Namen haben sich viele gar nicht gemerkt: Bernadini hieß er. Er hatte sechs Längen Vorsprung.
Die FAZ publizierte diese Geschichte vor wenigen Tagen über den Kult. Hier ist der erste Arena-Beitrag zum Thema aus dem November. Hier gibt es das YouTube-Video von dem Zwischenfall auf der Rennbahn. Das ist die Kopie der Liveübertragung auf NBC, die das gesamte Rennen zeigt. Wer es gewonnen hat? Den Namen haben sich viele gar nicht gemerkt: Bernadini hieß er. Er hatte sechs Längen Vorsprung.
28. Januar 2007
"Dirkenstein" trifft "Dirkinator" - ein Herz und eine Seele
Eine Einlage, die eigens fuer die Jumbotron in der Halle der Dallas Mavericks produziert wurde. Den Humor muss man abkönnen. Das Rezept: Man nehme einen Ausschnitt aus dem alten Film Young Frankenstein, benutze Fotos von Dirk Nowitzkis Gesicht, die sich vielseitig hineinschneiden lassen und lege einen neuen Soundtrack darunter, in dem der Broadway-Klassiker Puttin' on the Ritz verballhornt wird. Das Gute an dem Resultat: Dirk Nowitzki musste keinen Finger krumm machen.
Die zweite Version: Eine Parodie auf Arnold Schwarzenegger unter dem Titel Dirkinator. Auch das ein Beispiel fuer den merkwürdigen Humor, wie er offensichtlich bei den oft gelangweilten Fans in den vielen Pausen auf sehr viel Gegenliebe stösst. Wenn man 14 Millionen Dollar im Jahr verdient, muss man solchen Quatsch wohl über sich ergehen lassen.
O-Ton Nowitzki: Ein Interview, wie er leibt und lebt
Dirk Nowitzki ganz entspannt am Telefon in der Dan-Patrick-Show auf ESPN-Radio. Eine Aufzeichnung vom letzten Freitag (via MavsMoneyball). Wer möchte mal reinhören?
Er spricht
...über die Revanche gegen Miami Heat... ("It's a lose-lose situation...")
...über den Beliebtheitswettbewerb namens All-Star-Abstimmung ("I don't pay attention to the voting...")
...über den verschütteten Protein-Sojamilchshake im Trainingsraum der Mavericks...
...über David Beckham in den USA ("Soccer needs a little help here...just the hype around it will make people watch it...he's still is a good player...")
...über den Super Bowl am nächsten Sonntag ("I'll probably watch it... I like offensive over defense...I take the Indianapolis Colts...")
Das Interview beginnt etwa bei Zwei Fünftel der mp3-Aufzeichnung.
Er spricht
...über die Revanche gegen Miami Heat... ("It's a lose-lose situation...")
...über den Beliebtheitswettbewerb namens All-Star-Abstimmung ("I don't pay attention to the voting...")
...über den verschütteten Protein-Sojamilchshake im Trainingsraum der Mavericks...
...über David Beckham in den USA ("Soccer needs a little help here...just the hype around it will make people watch it...he's still is a good player...")
...über den Super Bowl am nächsten Sonntag ("I'll probably watch it... I like offensive over defense...I take the Indianapolis Colts...")
Das Interview beginnt etwa bei Zwei Fünftel der mp3-Aufzeichnung.
Ein Licht, das schwer und leicht zugleich ist
Rickie Lee Jones ist schon seit einer Weile politisch engagiert und mit einigen amerikanischen Bloggern befreundet, die sich aktiv gegen das orwellartige Duo an der Spitze der US-Regierung gestemmt haben. Sie wird am 6. Februar eine neue CD veröffentlichen. Für Menschen, die Frau Jones nicht kennen, das sie im Verhältnis zur ihrer künstlerischen Klasse vergleichsweise wenig Arbeit abgeliefert hat, seit sie Ende der siebziger Jahre zum ersten Mal mit ihrer coolen angejazzten Musik und dieser wahnsinnig elastischen, mal gehauchten, mal messerscharf lauten Stimme in Erscheinung trat - dies ein Zitat aus einem Konzertbericht von Wolfgang Sandner in der FAZ von 2003: "Man kann ihn nicht neu definieren", schrieb er über den Blues. "Auch nicht revidieren. Wie die Zehn Gebote. Aber haben kann man ihn. Vielleicht auch ausleben: Living it up. Bei Rickie Lee Jones klingt es wie auslöffeln....Leben und Kunst fallen in eins." Und mit Kunst meinte er "so viel Edward-Hopper-Stimmung", also die Assoziation an Bilder des amerikanischen Malers, der ein Licht malen konnte, dass schwer und leicht zugleich war.
Hier ein älterer Auftritt mit Rickie Lee Jones am Flügel und ihrem Lied Magazine.
Hier ein älterer Auftritt mit Rickie Lee Jones am Flügel und ihrem Lied Magazine.
Strahlende Sieger: Olympiagelände in London radioaktiv verseucht
Das Grundstück, dass die Veranstalter der Olympischen Spiele 2012 in London für die Unterbringung der Athleten nutzen wollen, ist radioaktiv verseucht. Das berichtete die Daily Mail am späten Samstagabend. Die Radium- und Uranwerte, die auf dem Gelände in Stratford bei einer Untersuchung vor 14 Jahren festgestellt wurden, lagen damals weit über den zulässigen Grenzwerten. Die Verstrahlung ist das Erbe der fünfziger Jahre, als in diesem Gebiet unter anderem ein Öl-Depot, eine Teerfabrik und ein Chemieunternehmen ansässig waren. Die IOC-Mitglieder hatten während des Bewerbungsverfahrens keine Informationen über die Emissionsbelastung des Areals erhalten. Die Schätzungen über die Kosten, die entstehen, um die verseuchte Erde zu beseitigen, damit trotzdem das Olympische Dorf an dieser Stelle gebaut werden kann, belaufen sich auf mehr als 200 Millionen Pfund (via Huffington Post)
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Wenn die Kommunisten wählen: All-Star-Politik in der NBA
Mark Cubans Mavericks müssen bis zum All-Star-Wochenende noch ein bisschen arbeiten, weshalb sie sich noch nicht mit dem Karneval beschäftigen, den die NBA alljährlich veranstaltet. In diesem Jahr geht es übrigens erstmals nach Las Vegas, wo es zwar jede Menge Hotelkapazität gibt, um für die Veranstaltung Besucher aus aller Welt unterzubringen, aber kein NBA-Team. Die anreisenden Basketballprofis veranstalten allerlei Mätzchen, gekrönt von einem Spiel zwischen den Abgesandten der Western Conference gegen die Abgesandten der Eastern Conference (am 18. Februar). Wer in der Startformation antreten darf, das bestimmen die NBA-Fans, und zwar seit ein paar Jahren mit Hilfe einer Abstimmung per Internet. Auf diese Weise kommen auch die Geschmacksvorstellungen von Menschen aus entfernten Ländern zur Geltung. Dass die so wahnsinnnig viel von Basketball verstehen, lässt sich nicht erkennen. Schon eher, dass sie von anderen Vorstellungen gelenkt werden. So machte im Westen kein anderer als Yao Ming von den Houston Rockets das Rennen, weil man zuhause in China schamlos seinen Namen in den Computer füttert. Die Popularität des Spitzenreiters im Osten hat vermutlich auch eher etwas mit einer Form von manipulativem Marketing zu tun: LeBron James ist die Vorzeigefigur von Schuhhersteller Nike geworden, die ihn im Herbst mit einer Reihe von erfolgreichen Werbespots ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gepusht haben. Um wieviele Stimmen geht's da so? LeBron James erhielt nach Angaben der NBA 2 516 049, was knapp hinter dem Rekord von Ming aus dem Jahr 2005 liegt (2 558 278). Der Chinese kam diesmal auf 2 451 718. Das Reglement sieht vor, dass die fünf Positionen auf dem Spielfeld jeweils einzeln ermittelt werden. Hier die Aufstellungen:
Eastern Conference
Forwards: LeBron James (Cleveland), Chris Bosh (Toronto)
Center: Shaquille O’Neal (Miami)
Guards: Dwyane Wade (Miami), Gilbert Arenas (Washington)
Western Conference
Forwards: Kevin Garnett (Minnesota), Tim Duncan (San Antonio)
Center: Yao Ming (Houston)
Guards: Kobe Bryant (L.A. Lakers), Tracy McGrady (Houston)
Was an den Namen in der Western Conference auffällt: Zwei Spieler fehlen, die zur Zeit als potenzielle MVP-Kandidaten gehandelt werden – Steve Nash (Phoenix Suns) und Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks). Ihnen fehlt nicht nur die Unterstützung aus ihren Heimatländern Kanada und Deutschland. Ihnen fehlt ganz offensichtlich das Charisma, um ganz gewöhnliche amerikanische Fans zu beeindrucken.
Das hat Mavericks-Besitzer Mark Cuban aufgebracht ("Es ist eine internationale Abstimmung, und jede Menge Kommunisten haben gewählt. Die wählen immer, was die Partei vorgibt."). Und es hat die Dallas Morning News dazu gebracht, diese verquere Betrachtungsweise auch noch abzudrucken. Nash und Nowitzki werden trotzdem dabei sein. Weil das Trainer-Team der Western Conference (angeführt von Suns-Coach Mike D'Antoni) den Rest der Kaderplätze festlegt.
Eastern Conference
Forwards: LeBron James (Cleveland), Chris Bosh (Toronto)
Center: Shaquille O’Neal (Miami)
Guards: Dwyane Wade (Miami), Gilbert Arenas (Washington)
Western Conference
Forwards: Kevin Garnett (Minnesota), Tim Duncan (San Antonio)
Center: Yao Ming (Houston)
Guards: Kobe Bryant (L.A. Lakers), Tracy McGrady (Houston)
Was an den Namen in der Western Conference auffällt: Zwei Spieler fehlen, die zur Zeit als potenzielle MVP-Kandidaten gehandelt werden – Steve Nash (Phoenix Suns) und Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks). Ihnen fehlt nicht nur die Unterstützung aus ihren Heimatländern Kanada und Deutschland. Ihnen fehlt ganz offensichtlich das Charisma, um ganz gewöhnliche amerikanische Fans zu beeindrucken.
Das hat Mavericks-Besitzer Mark Cuban aufgebracht ("Es ist eine internationale Abstimmung, und jede Menge Kommunisten haben gewählt. Die wählen immer, was die Partei vorgibt."). Und es hat die Dallas Morning News dazu gebracht, diese verquere Betrachtungsweise auch noch abzudrucken. Nash und Nowitzki werden trotzdem dabei sein. Weil das Trainer-Team der Western Conference (angeführt von Suns-Coach Mike D'Antoni) den Rest der Kaderplätze festlegt.
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27. Januar 2007
Fasel fühlt vor: Kommt ein Weltpokal der Top-Eishockeyclubs?
Die NHL bekommt einen interessanten Rettungsreifen aus Europa zugeworfen, mit dem sie sich wenigstens ein Stück weit aus ihrem dahindümpelnden Alltag als total ignorierter Fernsehsportart Richtung Ufer bewegen könnte. René Fasel, seines Zeichens Präsident des Internationalen Eishockeyverbandes, hat am Rand des total ignorierten All-Star-Events vorgeschlagen, dass der Stanley-Cup-Sieger jedes Jahr gegen die beste europäische Clubmannschaft um eine Art Weltpokal spielt. "Es ist ein Muss für die NHL und ein Muss für uns", sagte er der Hockey News. NHL-Commissioner Gary Bettman hat laut Fasel die Idee nicht rundheraus abgelehnt. Ein Sprecher der Liga warnte allerdings vor zu hohen Erwartungen. So schnell wird sich in der NHL erst mal gar nichts tun.
Eine größere Popularität im Ausland, die sich in größere Fernseheinnahmen umsetzen lassen kann, steht ganz oben auf der Liste der Nordamerikaner. Aber zunächst will man daran im Tandem mit NASN im Rahmen des ganz normalen Spielbetriebs weiterarbeiten. Auch Internet-Streaming-Möglichkeiten stehen hoch im Kurs.
Eine größere Popularität im Ausland, die sich in größere Fernseheinnahmen umsetzen lassen kann, steht ganz oben auf der Liste der Nordamerikaner. Aber zunächst will man daran im Tandem mit NASN im Rahmen des ganz normalen Spielbetriebs weiterarbeiten. Auch Internet-Streaming-Möglichkeiten stehen hoch im Kurs.
Mehr als cool: Winter X Games in Aspen
Auf dem Networksender ABC laufen gerade die Winter X Games aus Aspen. Das ist bereits die 11. Auflage einer Veranstaltungsreihe, die mal als Nischen-Programmidee für die ABC-Schwester ESPN entwickelt wurde. Am Anfang gab es nur ungewöhnliche Sommerbetätigungen, wozu auch Kunststücke von Fallschirmspringern gehörten. Die ersten Gehversuche im Schnee wirkten täppisch. Snowboarden war noch nicht olympisch. Und Mountainbiker fanden es lustig, mit ihren wulstigen Rädern auf winterlichen Pisten herumzugurken. In diesem Jahr sieht man, wohin die Reise geht: Es gibt Geld, Sponsoren, attraktive Sendezeiten, eine Zielgruppe, die auch die Gamer einschließt und diese strahlend fröhlichen Gesichter, die der Worldcup-Zirkus nicht mehr bieten kann, weil dort alles in eine einzige kalt kalkulierende Pose eingefroren ist. Und es gibt jede Menge Kids, denen es nicht gefährlich genug zugehen kann. Besonders die Snowmobil-Rennen strotzen nur so vor Unfällen, bei denen die abgeworfenen Fahrer ständig mit dem Risiko leben müssen, von einem heranrasenden Konkurrenten bei der Landung nach einem weiten Sprung erschlagen oder einfach nur überrannt zu werden. Das Bild ist von der ESPN-Website geliehen, die einem einen beachtlichen Überblick über die Ereignisse vermittelt. Am Sonntag ist finito für dieses Jahr.
Deshalb hier noch ein Clip vom Halfpipe-Wettbewerb in diesem Jahr:
Deshalb hier noch ein Clip vom Halfpipe-Wettbewerb in diesem Jahr:
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Winter X Games
NBA-Gehälter: Extrem verzerrte Welt
Wenn man sich die Zeit nimmt und sich die Liste der Spitzengehälter in der NBA anschaut, wird man sich über mehrere Dinge wundern: Weshalb steht Alan Houston auf Platz 2 (mit 20 Mio. Dollar), wo er doch seit Jahren nicht mehr spielt? Wieso findet man den Namen Steve Nash nicht unter den Top 20, der in den letzten beiden Jahren in der regulären Saison den Titel Most Valuable Player abgestaubt hat? Wie kommt es, dass das Gefälle zwischen dem Spitzenreiter (Kevin Garnett, 21 Mio. Dollar pro Saison) und dem 30. (Mike Bibby, 12,5 Mio. Dollar) derart radikal ausfällt? Und weshalb rappelt es in der oberen Region nur so von Namen, die noch KEINE NBA-Meisterschaft gewonnen haben - 26 von den 30 bestbezahlten?
Wir haben es hier mit dem Enigma einer Sportliga zu tun, die ihre Leistungsträger und attraktivsten Spieler weit weniger fair und ausgewogen behandelt, als das im Zeitalter von Salary Cap und Spielergewerkschaft der Fall sein sollte. Das kann auf die Dauer nicht gesund sein. Schon allein deshalb, weil alle Spieleragenten ständig über diesen Zahlen sitzen und bei Verhandlungen mit Clubs die Verzerrungen dazu ausnutzen, ihre eigenen Klienten in ein gutes Licht zu rücken. Denn offensichtlich kommen dabei immer jene Profis am besten weg, die das, was sie verdienen, am wenigsten verdienen. Man lobt ihnen ein Gehalt aus, das widerspiegelt, wieviel man von ihnen erwartet. Nicht was sie geleistet haben.
Das war übrigens in der NBA in der Tendenz schon immer so. Michael Jordan war in seiner besten Zeit bei den Chicago Bulls nicht der Top-Verdiener in der Liga. Und sein wichtigster Nebenmann Scottie Pippen hatte auch deshalb einen so sauren Gesichtsausdruck, weil er Zeit seiner Laufbahn nicht annähernd das bezahlt bekam, was ihm zugestanden hätte. Das waren die Jahre, in denen Collegeabsolventen die besten Deals abschließen konnten und jedes Jahr einen Gehaltsrekord nach dem anderen brachen, bis Commissioner David Stern per Tarifvertrag dem Unsinn ein Ende bereiten konnte.
Wie er gegen die gegenwärtige Dynamik und ihre Verzerrungen angehen will, hat er noch nicht verlauten lassen. Das Problem sitzt tief: Es gibt eine Reihe von Clubs, die Minus machen. In den meisten Fällen liegt das - rein bilanztechnisch gesehen - an den zu hohen Gehältern. Theoretisch ließe sich das sogar kompensieren. Aber nur, wenn die teuren Spieler tatsächlich den Erfolg haben, den man ihnen zugetraut hat. Dann kämen sie in den Playoffs weiter und die Clubs könnten attraktivere örtliche Fernsehverträge abschließen. Die Spekulation geht fast nie auf. Und, ach, was den Fall Alan Houston angeht: Der ist Sportinvalide. Auf seinen enormen Vertrag hat das nach den Bestimungen der NBA keinen Einfluß. Wie man bei den New York Knicks das Geld verschwendet, wurde hier bereits im November abgehandelt.
Quelle für das Zahlenmaterial: HoopHype, wo man auch eine Liste mit den Gehaltssummen der einzelnen Clubs findet.
1. Kevin Garnett Minnesota
$21,000,000
2. Allan Houston New York
$20,718,750
3. Michael Finley San Antonio
$20,154,625
4. Shaquille O'Neal Miami
$20,000,000
5. Chris Webber Philadelphia/Detroit
$18,307,008
6. Allen Iverson Denver
$18,281,250
7. Jason Kidd New Jersey
$18,084,000
Jermaine O'Neal Indiana
$18,084,000
9. Kobe Bryant LA Lakers
$17,718,750
10. Tim Duncan San Antonio
$17,429,671
11. Brian Grant LA Lakers/Boston
17,370,625
12. Stephon Marbury New York
$17,275,781
13. Grant Hill Orlando
$16,901,500
Tracy McGrady Houston
$16,901,500
15. Jalen Rose New York/Phoenix
$16,040,000
16. Ben Wallace Chicago
$15,680,000
Eddie Jones Memphis
$15,680,000
18. Antawn Jamison Washington
$15,101,626
Vince Carter New Jersey
$15,101,626
Dirk Nowitzki Dallas
$15,101,626
Paul Pierce Boston
$15,101,626
22. Baron Davis Golden State
$15,070,000
Shawn Marion Phoenix
$15,070,000
Steve Francis New York
$15,070,000
25. Ray Allen Seattle
14,611,570
26. Elton Brand LA Clippers
$14,248,000
27. Larry Hughes Cleveland
$13,363,012
28. Michael Redd Milwaukee
$13,260,000
29. Joe Johnson Atlanta
$12,744,190
30. Mike Bibby Sacramento
$12,500,000
Wir haben es hier mit dem Enigma einer Sportliga zu tun, die ihre Leistungsträger und attraktivsten Spieler weit weniger fair und ausgewogen behandelt, als das im Zeitalter von Salary Cap und Spielergewerkschaft der Fall sein sollte. Das kann auf die Dauer nicht gesund sein. Schon allein deshalb, weil alle Spieleragenten ständig über diesen Zahlen sitzen und bei Verhandlungen mit Clubs die Verzerrungen dazu ausnutzen, ihre eigenen Klienten in ein gutes Licht zu rücken. Denn offensichtlich kommen dabei immer jene Profis am besten weg, die das, was sie verdienen, am wenigsten verdienen. Man lobt ihnen ein Gehalt aus, das widerspiegelt, wieviel man von ihnen erwartet. Nicht was sie geleistet haben.
Das war übrigens in der NBA in der Tendenz schon immer so. Michael Jordan war in seiner besten Zeit bei den Chicago Bulls nicht der Top-Verdiener in der Liga. Und sein wichtigster Nebenmann Scottie Pippen hatte auch deshalb einen so sauren Gesichtsausdruck, weil er Zeit seiner Laufbahn nicht annähernd das bezahlt bekam, was ihm zugestanden hätte. Das waren die Jahre, in denen Collegeabsolventen die besten Deals abschließen konnten und jedes Jahr einen Gehaltsrekord nach dem anderen brachen, bis Commissioner David Stern per Tarifvertrag dem Unsinn ein Ende bereiten konnte.
Wie er gegen die gegenwärtige Dynamik und ihre Verzerrungen angehen will, hat er noch nicht verlauten lassen. Das Problem sitzt tief: Es gibt eine Reihe von Clubs, die Minus machen. In den meisten Fällen liegt das - rein bilanztechnisch gesehen - an den zu hohen Gehältern. Theoretisch ließe sich das sogar kompensieren. Aber nur, wenn die teuren Spieler tatsächlich den Erfolg haben, den man ihnen zugetraut hat. Dann kämen sie in den Playoffs weiter und die Clubs könnten attraktivere örtliche Fernsehverträge abschließen. Die Spekulation geht fast nie auf. Und, ach, was den Fall Alan Houston angeht: Der ist Sportinvalide. Auf seinen enormen Vertrag hat das nach den Bestimungen der NBA keinen Einfluß. Wie man bei den New York Knicks das Geld verschwendet, wurde hier bereits im November abgehandelt.
Quelle für das Zahlenmaterial: HoopHype, wo man auch eine Liste mit den Gehaltssummen der einzelnen Clubs findet.
1. Kevin Garnett Minnesota
$21,000,000
2. Allan Houston New York
$20,718,750
3. Michael Finley San Antonio
$20,154,625
4. Shaquille O'Neal Miami
$20,000,000
5. Chris Webber Philadelphia/Detroit
$18,307,008
6. Allen Iverson Denver
$18,281,250
7. Jason Kidd New Jersey
$18,084,000
Jermaine O'Neal Indiana
$18,084,000
9. Kobe Bryant LA Lakers
$17,718,750
10. Tim Duncan San Antonio
$17,429,671
11. Brian Grant LA Lakers/Boston
17,370,625
12. Stephon Marbury New York
$17,275,781
13. Grant Hill Orlando
$16,901,500
Tracy McGrady Houston
$16,901,500
15. Jalen Rose New York/Phoenix
$16,040,000
16. Ben Wallace Chicago
$15,680,000
Eddie Jones Memphis
$15,680,000
18. Antawn Jamison Washington
$15,101,626
Vince Carter New Jersey
$15,101,626
Dirk Nowitzki Dallas
$15,101,626
Paul Pierce Boston
$15,101,626
22. Baron Davis Golden State
$15,070,000
Shawn Marion Phoenix
$15,070,000
Steve Francis New York
$15,070,000
25. Ray Allen Seattle
14,611,570
26. Elton Brand LA Clippers
$14,248,000
27. Larry Hughes Cleveland
$13,363,012
28. Michael Redd Milwaukee
$13,260,000
29. Joe Johnson Atlanta
$12,744,190
30. Mike Bibby Sacramento
$12,500,000
Walküre macht kurzen Prozess
Serena Williams. Fleischgewordener Granatwerfer. Wurst in grüner Pelle. Walküre des Hard Court. Das war ihr Tag. Schön runtergekühlt unterm Dach von Melbourne, inspiriert von Roger Federers Auftritt gegen Andy Roddick am Tag davor. Rums-bums. Maria Scharapowa, die Post-Kurnikowa, nicht halb so attraktiv wie ihre Landsfrau, aber doppelt so gut, hatte sich kaum aus dem Trainingsdress geschält, da lag sie schon mit einem Satz hinten. Die Weltordnung im Frauentennis scheint damit wieder gerade gerückt. Nein, nicht auf dem Papier - da wird die 19jährige Scharapowa am Montag die Nummer eins. Aber auf dem Platz. In der Zwischenzeit hält sich wacker das Gerücht, die russische Blondine sei die fotogenste Spielerin der Welt. Der Sunday Telegraph in Australien hat das noch mal behauptet (in einer Geschichte über die offiziell dementierte Beziehung zwischen ihr und Andy Roddick). Das war schon falsch, als sie damals in Wimbledon gewann. Aber es hielt sich aus Mangel an vermarktbaren Alternativen. Das wird sich bald ändern. Ana Ivanovic? Nicole Vaidisova? Wer bietet mehr?
Übrigens: Die Blogger von SPORTSbyBROOKS haben im offiziellen Material der WTA Tour eine erstaunliche Info gefunden: Danach soll Serena Williams nur zwei Kilogramm schwer sein als Maria Scharapowa.
Blick zurück: Serena Williams in 16:9
Übrigens: Die Blogger von SPORTSbyBROOKS haben im offiziellen Material der WTA Tour eine erstaunliche Info gefunden: Danach soll Serena Williams nur zwei Kilogramm schwer sein als Maria Scharapowa.
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26. Januar 2007
"Da Bears" und "Da Bulls": Als die Superfans Michael Jordan zu Gast hatten
Dies ist Teil drei in der Serie der Parodien der Sendung Saturday Night Live vom Anfang der neunziger Jahre. Wir erinnern uns: Eine Gruppe von ziemlich unerbittlichen Anhängern der Chicago Bears und ihres damaligen Trainers Mike Ditka treffen sich in Ditka's Restaurant und tauschen sich über die Chancen ihrer Mannschaft und ihres Trainers aus, die die in teilweise völlig überdrehten Situationen hätten. An diesem Abend ist der leibhaftige Michael Jordan als Gast zur Stelle. Der überragende Spieler der Mannschaft, die die Superfans "Da Bulls" nennen, weiss nicht so ganz genau, wie er das alles nehmen soll. Wir schalten um nach Chicago, die "Stadt der breiten Schultern". Ergänzung: Leider hat NBC Universal bei YouTube durchgesetzt, dass das Video vom Server genommen wurde. Sorry. Wir suchen nach Ersatz.
Blick zurück: Der erste Auftritt der Superfans in der Arena
Blick zurück: Der zweite Auftritt der Superfans in der Arena mit dem Hinweis auf die Wikipedia-Infos über die Erfolgsparodie
Blick zurück: Der erste Auftritt der Superfans in der Arena
Blick zurück: Der zweite Auftritt der Superfans in der Arena mit dem Hinweis auf die Wikipedia-Infos über die Erfolgsparodie
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Republikaner wollen Schilling schicken
Es hat bereits einige Sportler gegeben von Rang und Namen gegeben, die sich in der amerikanischen Politik festsetzen konnten. Demokraten wie der Basketball-Olympiasieger und NBA-Profi Billl Bradley, der es in den Senat in Washington schaffte. Republikaner wie Jim Bunning, zur Zeit einer der beiden Senatoren des Staates Kentucky, der als Baseball-Pitcher bei den Detroit Tigers, Philadelphia Phillies, den Pittsburgh Pirates und den Los Angeles Dodgers sein Geld verdiente und es bis in die Hall of Fame brachte. Das heißt: Wenn seit gestern das Gerücht die Runde macht, dass Curt Schilling von den Boston Red Sox eventuell gegen einen ausgewachsenen Politiker in den Wahlkampf ziehen wird, dann ist das überhauipt nicht abwegig. Schilling, Mitglied der Mannschaft, die im Jahr 2004 erst die verhassten New York Yankees aus den Playoffs warf und dann gegen die World Series gewann, ist eine Legende. Damals pitchte er mit einem frisch operierten Fuß, dessen Wunde noch immer blutete. Die verschmierte Socke kann man bereits in der Hall of Fame in Cooperstown bestaunen.
Dass der 40jährige Schilling, ein Freund von George Bush, das auch noch schafft, gilt als ausgemacht. Allerdings wäre der Gegner etwas härter als die Batter-Elite der American League. Es handelt sich um John Kerry, der vor zwei Jahren nur knapp die Präsidentschaftswahlen verlor. Er hat schon öfter in dem stark demokratisch ausgerichteten Bundesstaat Massachusetts schwierige Wahlen gewonnen. Schilling, der vor zwei Jahren vor einem Ausschuss in Washington zum Thema Doping in Major League Baseball vorgeladen wurde und sich damals rechtschaffen zierte, äusserte sich denn auch erst mal eher skeptisch über die Vorstellung. Er sei zwar Wähler, aber passe wohl nicht so ganz in die politische Szene.
Und weil wir gerade so schön drin sind: Hier ist eine Liste für die totalen Insider, die jeden Tag NASN inhalieren und sich übers Internet mit den Kommentatoren des amerikanischen Sportmediengeschäfts beschäftigen. Deren politische Denke lässt sich unschwer an ihrem Spendenverhalten ablesen. Sports Media Watch hat sich ein paar namhafte Figuren herausgesucht und aufgelistet. Das Original-Kompendium gibt es hier. Die verblüffendste Zahl ist die hinter dem Namen von NBA Commissioner David Stern, der ein sehr ordentliches Gehalt bezieht. Der hat seit 1978 stattliche 837 200 Dollar in politische Kampagnen gesteckt. 98 Prozent davon ging an Demokraten. Die Republikaner bekamen nichts.
Blick zurück: Sport und Politik - Sieger und Verlierer
Dass der 40jährige Schilling, ein Freund von George Bush, das auch noch schafft, gilt als ausgemacht. Allerdings wäre der Gegner etwas härter als die Batter-Elite der American League. Es handelt sich um John Kerry, der vor zwei Jahren nur knapp die Präsidentschaftswahlen verlor. Er hat schon öfter in dem stark demokratisch ausgerichteten Bundesstaat Massachusetts schwierige Wahlen gewonnen. Schilling, der vor zwei Jahren vor einem Ausschuss in Washington zum Thema Doping in Major League Baseball vorgeladen wurde und sich damals rechtschaffen zierte, äusserte sich denn auch erst mal eher skeptisch über die Vorstellung. Er sei zwar Wähler, aber passe wohl nicht so ganz in die politische Szene.
Und weil wir gerade so schön drin sind: Hier ist eine Liste für die totalen Insider, die jeden Tag NASN inhalieren und sich übers Internet mit den Kommentatoren des amerikanischen Sportmediengeschäfts beschäftigen. Deren politische Denke lässt sich unschwer an ihrem Spendenverhalten ablesen. Sports Media Watch hat sich ein paar namhafte Figuren herausgesucht und aufgelistet. Das Original-Kompendium gibt es hier. Die verblüffendste Zahl ist die hinter dem Namen von NBA Commissioner David Stern, der ein sehr ordentliches Gehalt bezieht. Der hat seit 1978 stattliche 837 200 Dollar in politische Kampagnen gesteckt. 98 Prozent davon ging an Demokraten. Die Republikaner bekamen nichts.
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Super-Bowl-Weisheiten, Folge 11
Profi-Football unter dem Dach der National Football League gibt es seit 1920 (damals hieß sie noch American Professional Football Association). Den Super Bowl erst seit 1967. Seit dieses Saisonfinale ausgespielt wird, schafften insgesamt vier Colleges in den USA eine seltenes Double: aus den Reihen ihrer Studenten kamen sowohl Champion-Footballprofis als auch Präsidenten. Die Universitäten sind:
Miami (im Staat Ohio): Benjamin Harrison (23. Präsident von 1889 to 1893) und Ben Roethlisberger (Pittsburgh Steelers, Super Bowl XL)
Michigan: Gerald Ford ( 38. Präsident von 1974 bis 1977) und Tom Brady (New England Patriots, Super Bowl XXXVI, XXXVIII, XXXIX)
Navy: Jimmy Carter (39. Präsident von 1977 bis 1981) und Roger Staubach (Dallas Cowboys, Super Bowl VI und XII)
Stanford: Herbert Hoover (31. Präsident von 1929 bis 1933) und Jim Plunkett (Oakland Raiders, Super Bowl XV) und John Elway (Denver Broncos, Super Bowl XXXIII, XXXIII).
Miami (im Staat Ohio): Benjamin Harrison (23. Präsident von 1889 to 1893) und Ben Roethlisberger (Pittsburgh Steelers, Super Bowl XL)
Michigan: Gerald Ford ( 38. Präsident von 1974 bis 1977) und Tom Brady (New England Patriots, Super Bowl XXXVI, XXXVIII, XXXIX)
Navy: Jimmy Carter (39. Präsident von 1977 bis 1981) und Roger Staubach (Dallas Cowboys, Super Bowl VI und XII)
Stanford: Herbert Hoover (31. Präsident von 1929 bis 1933) und Jim Plunkett (Oakland Raiders, Super Bowl XV) und John Elway (Denver Broncos, Super Bowl XXXIII, XXXIII).
25. Januar 2007
"Die tägliche Sportschau"
Es gibt Tage wie diese: Da schreibt einer der Pioniere der Sportbloggerei - "kurz und schmerzlos" - nach einer langen, verdächtigen Sendepause, er habe "weder Zeit noch die rechte Motivation", um sein Schaufenster in die grosse weite Welt länger offenzuhalten und jeden Tag neu zu dekorieren. Leodator von Wortwelt hatte sich lange Zeit von Berlin aus ausgiebig mit einer enormen Bandbreite des Sports beschäftigt, darunter auch dem amerikanischen Sektor und hier insbesondere dem Baseball. Das war alles sehr lesenswert. Nun meint er: "Alles hat ein Ende..."
Leodator heißt mit richtigem Namen Jörg Leopold. Und unter diesem Namen schreibt er auch weiter: beim Tagesspiegel für den Blog Heimvorteil, wo es vor allem um hauptstädtische Geschichten geht. Seine Online-Präsenz dort signalisiert unter anderem: Immer mehr Mainstream-Medien nehmen Blogger ernst und bieten ihnen eine Plattform. Das kann so schlecht nicht sein. Laut alexa kommt der Tagesspiegel auf rund 30 000 Besucher am Tag, hängt meistens die Seite der Berliner Zeitung mit knappem Vorsprung ab (berlinonline.de) und muss sich überhaupt nicht hinter den Quoten von faz.net und sueddeutsche.de verstecken. Will sagen: Mainstream-Blogger haben Publikum (und hoffentlich am Ende des Monats eine vernünftige Honorarüberweisung auf ihrem Konto).
Was die Etablierten dank ihrer Markenpräsenz und Stammleserschaft können, ist für einen einzelnen Menschen auf eigene Faust kaum zu schaffen. Das weiß jeder, der bloggt. Aber vermutlich brennt in fast allen diese klitzekleine Hoffnung, dass sie irgendwann (bald) trotzdem auf eine respektable Einschaltquote kommen. Nicht unbedingt so hoch wie die des erfolgreichsten Sportblog in den USA. Denn in diesem Land leben 300 Millionen Menschen, und die Internetsättigung ist bedeutend größer (Deadspin kommt auf fast doppelt so viele Leser wie die Online-Ausgabe des Tagesspiegel). Aber ein paar tausend am Tag wären schließlich schon nicht schlecht, denkt der Blogger. Dream on....
Wie gesagt, es gibt Tage wie diese: An dem beschäftigt sich eine Publikation wie die taz ausführlich und so positiv mit American Arena, dass man denkt: dieses Blog-Experiment scheint auf einem guten Weg. Der Text wurde im Ressort Leibesübungen in der neuen Rubrik wir besprechen blogs mit dem Titel Die tägliche Sportschau publiziert und wurde vor einer Weile online gestellt. Hier ist das Link.
Die Frage, die Autor Markus Völker aufwirft - "Warum macht sich einer diese Arbeit? Wieso investiert er derart vehement in dieses unprofitable Unternehmen?" - wird er sicher noch vielen stellen, wenn er sich in dieser neuen Serie - hoffentlich bald - mit den einflussreichsten Figuren der Sportblogger-Szene beschäftigt, mit Oliver Fritsch von indirekter-freistoss.de und Kai Pahl von allesaussersport, auf deren Antworten ich auch sehr gespannt wäre.
Leodator heißt mit richtigem Namen Jörg Leopold. Und unter diesem Namen schreibt er auch weiter: beim Tagesspiegel für den Blog Heimvorteil, wo es vor allem um hauptstädtische Geschichten geht. Seine Online-Präsenz dort signalisiert unter anderem: Immer mehr Mainstream-Medien nehmen Blogger ernst und bieten ihnen eine Plattform. Das kann so schlecht nicht sein. Laut alexa kommt der Tagesspiegel auf rund 30 000 Besucher am Tag, hängt meistens die Seite der Berliner Zeitung mit knappem Vorsprung ab (berlinonline.de) und muss sich überhaupt nicht hinter den Quoten von faz.net und sueddeutsche.de verstecken. Will sagen: Mainstream-Blogger haben Publikum (und hoffentlich am Ende des Monats eine vernünftige Honorarüberweisung auf ihrem Konto).
Was die Etablierten dank ihrer Markenpräsenz und Stammleserschaft können, ist für einen einzelnen Menschen auf eigene Faust kaum zu schaffen. Das weiß jeder, der bloggt. Aber vermutlich brennt in fast allen diese klitzekleine Hoffnung, dass sie irgendwann (bald) trotzdem auf eine respektable Einschaltquote kommen. Nicht unbedingt so hoch wie die des erfolgreichsten Sportblog in den USA. Denn in diesem Land leben 300 Millionen Menschen, und die Internetsättigung ist bedeutend größer (Deadspin kommt auf fast doppelt so viele Leser wie die Online-Ausgabe des Tagesspiegel). Aber ein paar tausend am Tag wären schließlich schon nicht schlecht, denkt der Blogger. Dream on....
Wie gesagt, es gibt Tage wie diese: An dem beschäftigt sich eine Publikation wie die taz ausführlich und so positiv mit American Arena, dass man denkt: dieses Blog-Experiment scheint auf einem guten Weg. Der Text wurde im Ressort Leibesübungen in der neuen Rubrik wir besprechen blogs mit dem Titel Die tägliche Sportschau publiziert und wurde vor einer Weile online gestellt. Hier ist das Link.
Die Frage, die Autor Markus Völker aufwirft - "Warum macht sich einer diese Arbeit? Wieso investiert er derart vehement in dieses unprofitable Unternehmen?" - wird er sicher noch vielen stellen, wenn er sich in dieser neuen Serie - hoffentlich bald - mit den einflussreichsten Figuren der Sportblogger-Szene beschäftigt, mit Oliver Fritsch von indirekter-freistoss.de und Kai Pahl von allesaussersport, auf deren Antworten ich auch sehr gespannt wäre.
NFL macht Doping teurer
Die National Football League macht ihren dopenden Athleten das Leben ein bisschen schwerer. Es muss wohl irgendwann jemandem im Liga-Büro in New York aufgefallen sein, dass Spieler der Carolina Panthers munter Anabolika einnehmen konnten (auf Rezept, verschrieben von einem Arzt, der später dafür belangt wurde), aber bei keinem NFL-Test aufflogen. Man will jetzt, so meldet die New York Times, auch nach EPO fahnden und häufiger Urinproben nehmen. Die Spielergewerkschaft akzeptierte einen Katalog mit härteren finanziellen Strafen, bei denen erstmals auch ein Rückgriff auf die in der NFL sehr beliebten Vorabgarantiezahlungen (signing bonus) möglich wird. Außerdem sollen überführte Spieler nicht mehr mit solchen Auszeichungen wie der Teilnahme am Pro Bowl bedacht werden können. Auch das kann bei manchen ins Geld gehen. Denn viele Verträge haben Bonus-Klauseln, die auf Saisonleistungsstatistiken und sogenannten awards beruhen. Ab der kommenden Saison werden damit solche Widersprüche ausgeräumt wie im Fall des Linebackers Shawne Merriman (San Diego Chargers), der für vier Spiele gesperrt worden war, aber nach Honolulu zum Pro Bowl fliegen darf.
In den Pranken des Tigers
Und wir dachten, Golf wäre eine Sportart, bei der man in Ruhe und Frieden über die Wiese und durch den Wald tigert. Dieser Tiger jedoch muss bisweilen richtig hart ran. In diesem Fall in den Dreharbeiten für einen Werbespot, in dem er hinter einem Golftaschenräuber hinterherrennt und ihn dank seiner enormen Muskeln auch glatt zu Boden reißt. Hinterher haben alle gelacht - auch der arme Schauspieler, der in den Klauen von Woods so hart mit dem Kinn aufschlug, dass die Platzwunde mit mehreren Stichen genäht werden musste (via The Big Lead).
24. Januar 2007
Es gibt ein Leben nach Iverson
Als die Philadelphia 76ers vor mehr als einem Monat Allen Iverson auf die Bank verbannten, hatten sie einen Zwischenstand von fünf Siegen in 17 Spielen und wirkten wie ein Team ohne Perspektive. Iverson war der Mann, der die Punkte machte, was ihn in der Scorerliste der NBA-Saison auf Platz zwei katapultierte. Aber das wirkte nur aus der Ferne attraktiv. Auf jeden Fall von so weit weg wie Denver (mehr als 2000 Kilometer Luftlinie). Die Sixers waren am Ende einer Reihe von Gesprächen in der Lage, sich von dem tätowierten Zeppelin zu trennen, dessen Kopf irgendwo in der Luft schwebt, dessen Spielweise jedoch nicht bodenständig genug ist, um seiner Mannschaft aus dem Gröbsten heraus zu helfen. Die Sixers ließen vor wenigen Tagen auch noch den Schlurfspieler Chris Webber ziehen. Was den Club teurer kommt, denn sie mussten ihn aus seinem Vertrag herauskaufen. Eine Aktion wie wenn man mehrere Millionen einfach im Klo herunterspült. Für Iverson gab es im Tausch mit den Denver Nuggets immerhin eine Gegenleistung: die Spieler Andre Miller und Joe Smith und zwei Erst-Runden-Plätze für die kommende Draft im Juni.
Als Carmelo Anthony in dieser Woche von seiner 15-Spiel-Sperre zurückkehrte, hat sich so gut wie jeder mit den Denver Nuggets und der Frage beschäftigt, ob er und Iverson einen Weg finden, einander zu ergänzen, anstatt sich gegenseitig den Ball streitig zu machen. Der Yellow-Press-Impuls der Sportjournaille - er ist nicht zu bremsen. Jedenfalls nicht auf Seiten wie SpOn, wo beim Themengebiet amerikanischen Sport hausintern eine heiße Vokabelschlacht abgeht (wie angenehm dazu im Vergleich Christoph Biermann und seine klugen Depeschen). Anders als im Printprodukt, wo es Schreibregeln gibt, nach denen die Prämisse für den Artikel spätestens im zweiten Absatz abgestützt werden muss, hebelt man hier schon mal im zweiten Absatz den Grundgedanken für den Beitrag aus. Zum Beispiel so:
Falls es jemanden interessiert: Die Philadelphia 76ers spielen ohne Iverson nicht besser. Sie spielen aber auch nicht schlechter. Nach der Hälfte der Saison stand die Zwischenbilanz bei 11 Siegen und 30 Niederlagen. Ergibt Platz 15 der Eastern Conference. Tiefer geht's nicht. Allerdings sind sie in einer wirklich schwachen Conference damit rein theoretisch noch gar nicht mal aus dem Playoff-Rennen. Rein theoretisch, wohlgemerkt. Denn tatsächlich hat das Clubmanagement nichts anderes im Auge als die Draft-Lotterie und die Chance, sich den am meisten beachteten Collegespieler zu holen. Das ist zur Zeit Greg Oden von Ohio State. Mit anderen Worten: Das wirklich waghalsige Experiment in Philadelphia, was durchaus noch Teammanager Billy King den Job kosten kann (Larry Brown steht Gewehr bei Fuß), wirkt wie eine Operation mit Heilungschancen.
Blick zurück: Der Iverson-Trade
Blick zurück: Was Iverson wirklich wert ist, wenn man sich die Zahlen mal genauer anschaut
Als Carmelo Anthony in dieser Woche von seiner 15-Spiel-Sperre zurückkehrte, hat sich so gut wie jeder mit den Denver Nuggets und der Frage beschäftigt, ob er und Iverson einen Weg finden, einander zu ergänzen, anstatt sich gegenseitig den Ball streitig zu machen. Der Yellow-Press-Impuls der Sportjournaille - er ist nicht zu bremsen. Jedenfalls nicht auf Seiten wie SpOn, wo beim Themengebiet amerikanischen Sport hausintern eine heiße Vokabelschlacht abgeht (wie angenehm dazu im Vergleich Christoph Biermann und seine klugen Depeschen). Anders als im Printprodukt, wo es Schreibregeln gibt, nach denen die Prämisse für den Artikel spätestens im zweiten Absatz abgestützt werden muss, hebelt man hier schon mal im zweiten Absatz den Grundgedanken für den Beitrag aus. Zum Beispiel so:
"Aussagekräftig ist dieser Sieg für das neue Super-Duo der Nuggets also nicht. Auch den Erfolg in Seattle (Anthony 34 Punkte, Iverson 21) darf man nicht überbewerten. Erst in den kommenden Wochen und besonders ab Ende April in den Playoffs wird sich zeigen, ob das Topscorer-Experiment mit den beiden schwierigen Charakteren in den Rocky Mountains wirklich funktioniert."Mal abgesehen davon, dass Denver nicht in den Rocky Mountains liegt, sondern platt und breit genau zu seinen Füßen, was man natürlich nicht wissen kann, wenn man alles immer nur mit dem Fernrohr, dem Internet und ein paar Scorer-Statistiken von anno dunnemals in der Hand inspiziert: Wie wäre es dann mit einem Beitrag über Philadelphias Entwicklungsstand? Also jener Mannschaft, der diese neue Konstellation zu verdanken ist? Nicht peppig genug? Nicht yellow genug? Vermutlich.
Falls es jemanden interessiert: Die Philadelphia 76ers spielen ohne Iverson nicht besser. Sie spielen aber auch nicht schlechter. Nach der Hälfte der Saison stand die Zwischenbilanz bei 11 Siegen und 30 Niederlagen. Ergibt Platz 15 der Eastern Conference. Tiefer geht's nicht. Allerdings sind sie in einer wirklich schwachen Conference damit rein theoretisch noch gar nicht mal aus dem Playoff-Rennen. Rein theoretisch, wohlgemerkt. Denn tatsächlich hat das Clubmanagement nichts anderes im Auge als die Draft-Lotterie und die Chance, sich den am meisten beachteten Collegespieler zu holen. Das ist zur Zeit Greg Oden von Ohio State. Mit anderen Worten: Das wirklich waghalsige Experiment in Philadelphia, was durchaus noch Teammanager Billy King den Job kosten kann (Larry Brown steht Gewehr bei Fuß), wirkt wie eine Operation mit Heilungschancen.
Blick zurück: Der Iverson-Trade
Blick zurück: Was Iverson wirklich wert ist, wenn man sich die Zahlen mal genauer anschaut
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Klinsmann-Watch: Akku wieder voll
So langsam wächst Gras über das Klinsmann-Jahr. Also hat sich Herr K. wohl gedacht: Es wird Zeit, mal wieder die Öffentlichkeit mit ein paar Andeutungen zu füttern, damit er nicht in Vergessenheit gerät. Als Streukanone fungierte diesmal ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters, der zu ihm in Huntington Beach vordringen und zumindest drei Dinge in Erfahrung bringen konnte: Herr K. lernt Spanisch. Herr K. will demnächst wieder ran, denn der oft beschriebene und so wichtige Klinsmann-Akku ist wieder voll. Und Herr K. bedauert, dass es mit dem Job als US-Nationaltrainer nichts geworden ist: "Das war sehr unglücklich, denn wir waren schon sehr weit. Allerdings konnten wir in einigen sportlichen Belangen keinen gemeinsamen Nenner finden." (via 11freunde)
Reyna zu Arena (Bruce Arena)
Ein bisschen antiklimaktisch die Nachricht nach dem Bohei um Beckham. Aber für Major League Soccer ist es ein wichtiger Schritt: Claudio Reyna kehrt zurück ins Mutterland, zu Bruce Arena, der ihn schon als Student betreut hatte. Das heißt: Er spielt in der kommenden Saison für Red Bull New York. Seine Europa-Tournee begann 1995 bei Bayer Leverkusen. Zwei Jahre später wechselte er zum VfL Wolfsburg. 1999 bekam er einen Vertrag bei den Glasgow Rangers, wonach er wiederum für zwei Jahre nach Sunderland ging. Die letzten vier Spielzeiten gehörte er zum Team von Manchester City. In Wolfsburg gelang es ihm als erster Auslands-Amerikaner eine Kapitänsbinde in einen europäischen Profiteam zu tragen.
Reyna, der inzwischen 33 Jahre alt ist, wurde als junger Fußballer als großartiges Spielmachertalent gehandelt. Eine Einschätzung, die sich als übertrieben erwies. Selbst der letzte US-Fan musste bei der WM in Deutschland erkennen, dass er nicht die mentalen und technischen Voraussetzungen besitzt, um das Spiel einer Mannschaft einzufädeln, die dringend Tore schießen muss, um nicht bereits in der erste Runde auszuscheiden. Einer seiner defensiven Fehler gegen Ghana war mitentscheidend für die Niederlage. In Wolfsburg allerdings erinnert man sich nach den Worten des Blogs Der geschärfte Blick noch sehr gerne an den Amerikaner: "Claudio Reyna hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der Verein sich im Oberhaus konsolidierte und für kurze Zeit so etwas Ähnliches wie Spielwitz in Ostniedersachsen zu sehen war."
Ergänzung: Der geschärfte Blick hat die Passage nicht geschrieben, sondern kopiert. Der Autor der Passage ist Dirk Gieselmann von 11Freunde (leider kein funktionierendes Link zu finden). Siehe auch Kommentar.
Reyna, der inzwischen 33 Jahre alt ist, wurde als junger Fußballer als großartiges Spielmachertalent gehandelt. Eine Einschätzung, die sich als übertrieben erwies. Selbst der letzte US-Fan musste bei der WM in Deutschland erkennen, dass er nicht die mentalen und technischen Voraussetzungen besitzt, um das Spiel einer Mannschaft einzufädeln, die dringend Tore schießen muss, um nicht bereits in der erste Runde auszuscheiden. Einer seiner defensiven Fehler gegen Ghana war mitentscheidend für die Niederlage. In Wolfsburg allerdings erinnert man sich nach den Worten des Blogs Der geschärfte Blick noch sehr gerne an den Amerikaner: "Claudio Reyna hatte maßgeblichen Anteil daran, dass der Verein sich im Oberhaus konsolidierte und für kurze Zeit so etwas Ähnliches wie Spielwitz in Ostniedersachsen zu sehen war."
Ergänzung: Der geschärfte Blick hat die Passage nicht geschrieben, sondern kopiert. Der Autor der Passage ist Dirk Gieselmann von 11Freunde (leider kein funktionierendes Link zu finden). Siehe auch Kommentar.
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23. Januar 2007
Mehr von den Chicago-Bears-Superfans
Die NFL hat schon vor langer Zeit beschlossen, dass sie zwischen die Conference Championships und den Super Bowl einen zweiwöchigen Puffer einschiebt. Das macht im Zeitalter von Privatflugzeugen im Prinzip keinen Sinn, denn die Mannschaften sind an den Ein-Wochen-Takt gewöhnt. Es steigert auch nicht etwa die Spannung, sondern produziert das Gegenteil: ein atmosphärisches Loch. Das müssen alle irgendwie füllen, ehe in den Tagen vor dem Spiel die Pressekonferenzen und die Sponsoren-Partys steigen, die zumindest den Anschein von Nachrichtenwert haben. Wir werden uns also durchhangeln. Für den Anfang ein weiterer Superfans-Sketch von Saturday Night Live. Dies ist - chronologisch gesprochen - der allererste in der Serie aus dem Jahr 1991. Übrigens gibt es zu den Superfans eine ganze Wikipedia-Seite, die den Hintergrund und die Inspiration für die Figuren erläutert. Sie tauchten zwischen 1991 und 1993 neunmal im Programm auf. Dann gab Mike Ditka seinen Posten als Coach der Chicago Bears auf und die Parodie verlor ihren Reiz.
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Super-Bowl-Weisheiten, Folge 10
"Ich würde meine eigene Mutter überfahren, um den Super Bowl zu gewinnen."Joe Jacoby, Offensive Lineman der Washington Redskins zwischen 1981 und 1993, der viermal mit dem Team den Super Bowl erreichte und dreimal gewann.
"Um zu gewinnen, würde ich auch Joes Mutter überfahren."Der ehemalige Linebacker Matt Millen, der in seiner zwölfjährigen NFL-Karriere mit den Oakland Raiders, San Francisco 49ers und Washington Redskins viermal den Super Bowl gewann und heute als General Manager für die trostlose Situation der Detroit Lions verantwortlich ist.
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Post Nummer 500: Eine Zwischenbilanz
Typisch New York: Man überlegt nicht lange, womit man Beitrag Nummer 500 - also diesen - füllt. Man schreibt ihn einfach und setzt ihn, den kleinen Meilenstein. Fertig. Denn was gibt es schon groß zu feiern? Dazu sind die Einschaltquoten zu nischenmäßig. Mit 500 Besuchern pro Tag kommt man selbst in der noch dünn besiedelten deutschen Blogosphäre mal gerade in die Top 200. Und mit Links auf 33 anderen Blog Rolls (einen ganz herzlichen Dank übrigens an alle, die so liebenswürdig sind und auf diese Weise ihre Sympathie für die Arena zeigen) sitzt man bei Technorati knapp über der 100.000er Marke. Immerhin: die Zahlen steigen. Das macht Spaß und spornt an.
Was erwarten regelmäßige Leser? Schwer zu sagen. Sicher wollen sie ständig neue Posts und Informationen und Links, die sie woanders nicht finden können. Was die Googler wollen, ist leichter zu ermitteln. Ein Suchwort mit Abstand an der Spitze: "Starbury" - der Spitzname des New Yorker Basketballer Stephon Marbury, von dessen Billigschuhen hier mehrfach die Rede war (andere Wörter, die auf das gleiche Thema abzielen wie "Sneakers" und "Basketballschuhe" bringen die Quote noch höher). Deshalb schieben wir immer mal wieder das eine oder andere nach. Zuletzt gab es ein Video. Es folgen zwei Namen, deren Popularität sich schon leichter nachvollziehen lässt: Sophie Sandolo, die italienischer Golferin mit ihren erotischen Kalendern, und Paris Hilton, die einmal ganz kurz erwähnt wurde. Auf deren Fersen bewegt sich der Suchbegriff "Rocky", was das Interesse an dem demnächst in Deutschland anlaufenden Boxerfilm Rocky Balboa und seinem Erfinder, Darsteller und Regisseur Sylvester Stallone wiederspiegelt. Deshalb gab es hier neulich ein Interview mit einem Blogger-Kollegen. Keine Offenbarung, aber reizvoll. Stark im Kommen auf der Googler-Liste: "Julia Mancuso", die amerikanische Skifahrerin.
Der Post mit der höchsten messbaren Click-Rate, was ein schiefes Bild ergibt, weil Beiträge, die auf der Aufmacherseite stehen und die jeder beim Besuch des Blogs automatisch lesen kann, von den Countern nicht einzeln ausgeworfen werden: das Video vom Fernsehinterview des britischen Komikers Sacha Baron-Cohen mit Victoria und David Beckham. Das haben inzwischen mehr als tausend Arena-Besucher gesehen. Auf Platz zwei folgt der stürmische Zwischenfall vom Fußballplatz in Johannesburg - ebenfalls ein Video. Besonders das zweite Beispiel zeigt, dass wir hier nicht immer ganz konsequent mit dem Kritirium "American" umgehen. Aber das ist die Ausnahme. In der Regel geht es um den Schauplatz USA, denn der wirft hinreichend Stoff ab. Ein Informationsangebot, das durch die Bank ziemlich populär ist, sind Listen mit Gehältern und anderem Datenmaterial (Trikotranglisten, Umzüge von Teams etc.), die im deutschsprachigen Raum nur schwer zu bekommen sind. Die wird es natürlich auch weiterhin geben.
Ansonsten ist dieser Blog auch nach sechs Monaten ein work in progress, wobei die Layout-Umstellung vor ein paar Wochen sicher erst einmal die gröbsten visuellen Schwächen behoben haben dürfte. Mehr und besser wird in diesem Bereich kaum gehen. Denn die Software von Blogger hat ihre Grenzen. So müssten weitere Elemente von Hand eingestrippt werden, die es einem Leser erleichtern würden, auf entspannte Weise durch die vielen Posts zu spazieren. Wie das aussehen kann, ohne gleich in eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für zusätzliche Kräfte auszuufern, ist nicht klar. Eine Idee ist: eine Schwester-Seite zu installieren, die unter dem Namen Best of American Arena an den Start gehen würde und eine etwas andere Link- und Label-Matrix benutzt. Den Startschuss dazu werden wir rechtzeitig bekannt geben.
Was erwarten regelmäßige Leser? Schwer zu sagen. Sicher wollen sie ständig neue Posts und Informationen und Links, die sie woanders nicht finden können. Was die Googler wollen, ist leichter zu ermitteln. Ein Suchwort mit Abstand an der Spitze: "Starbury" - der Spitzname des New Yorker Basketballer Stephon Marbury, von dessen Billigschuhen hier mehrfach die Rede war (andere Wörter, die auf das gleiche Thema abzielen wie "Sneakers" und "Basketballschuhe" bringen die Quote noch höher). Deshalb schieben wir immer mal wieder das eine oder andere nach. Zuletzt gab es ein Video. Es folgen zwei Namen, deren Popularität sich schon leichter nachvollziehen lässt: Sophie Sandolo, die italienischer Golferin mit ihren erotischen Kalendern, und Paris Hilton, die einmal ganz kurz erwähnt wurde. Auf deren Fersen bewegt sich der Suchbegriff "Rocky", was das Interesse an dem demnächst in Deutschland anlaufenden Boxerfilm Rocky Balboa und seinem Erfinder, Darsteller und Regisseur Sylvester Stallone wiederspiegelt. Deshalb gab es hier neulich ein Interview mit einem Blogger-Kollegen. Keine Offenbarung, aber reizvoll. Stark im Kommen auf der Googler-Liste: "Julia Mancuso", die amerikanische Skifahrerin.
Der Post mit der höchsten messbaren Click-Rate, was ein schiefes Bild ergibt, weil Beiträge, die auf der Aufmacherseite stehen und die jeder beim Besuch des Blogs automatisch lesen kann, von den Countern nicht einzeln ausgeworfen werden: das Video vom Fernsehinterview des britischen Komikers Sacha Baron-Cohen mit Victoria und David Beckham. Das haben inzwischen mehr als tausend Arena-Besucher gesehen. Auf Platz zwei folgt der stürmische Zwischenfall vom Fußballplatz in Johannesburg - ebenfalls ein Video. Besonders das zweite Beispiel zeigt, dass wir hier nicht immer ganz konsequent mit dem Kritirium "American" umgehen. Aber das ist die Ausnahme. In der Regel geht es um den Schauplatz USA, denn der wirft hinreichend Stoff ab. Ein Informationsangebot, das durch die Bank ziemlich populär ist, sind Listen mit Gehältern und anderem Datenmaterial (Trikotranglisten, Umzüge von Teams etc.), die im deutschsprachigen Raum nur schwer zu bekommen sind. Die wird es natürlich auch weiterhin geben.
Ansonsten ist dieser Blog auch nach sechs Monaten ein work in progress, wobei die Layout-Umstellung vor ein paar Wochen sicher erst einmal die gröbsten visuellen Schwächen behoben haben dürfte. Mehr und besser wird in diesem Bereich kaum gehen. Denn die Software von Blogger hat ihre Grenzen. So müssten weitere Elemente von Hand eingestrippt werden, die es einem Leser erleichtern würden, auf entspannte Weise durch die vielen Posts zu spazieren. Wie das aussehen kann, ohne gleich in eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für zusätzliche Kräfte auszuufern, ist nicht klar. Eine Idee ist: eine Schwester-Seite zu installieren, die unter dem Namen Best of American Arena an den Start gehen würde und eine etwas andere Link- und Label-Matrix benutzt. Den Startschuss dazu werden wir rechtzeitig bekannt geben.
Fußballfehde per Tattoo: Boca-Juniors-Fan will Schadensersatz
Mütter sind gegen Piercing und gegen Tätowierungen. Und jetzt wissen wir auch weshalb: Ein Tätowierer in Buenos Aires hat einem Teenager einen Streich gespielt, der das Logo von Boca Juniors auf dem Rücken eingeträufelt haben wollte. Als er nach Hause kam und seinen Eltern die Verzierung vorführte, sahen die mit Entsetzen, dass ihr Sohn mit einem Penis-Tattoo versorgt worden war. Wieso? Der Meister mit der Tinte ist Anhänger von River Plate. Er soll jetzt für den Scherz belangt werden, wie die argentinische Zeitung Terra berichtet (via deadspin). Eine Abbildung des offiziellen Boca-Logos siehe rechts. Vom Penis gibt es keine Fotos.
Blick zurück: Rund um den argentinischen Fußball gibt es immer wieder was extrem Neues
Blick zurück: Rund um den argentinischen Fußball gibt es immer wieder was extrem Neues
Der Mythos der verwundeten Männerseele
So viel ist klar: Aus Sicht des Miami Herald hat es in den letzten Jahren keine größeren Jammerlappen gegeben als die Spieler, der Trainerstab und der Eigentümer der Dallas Mavericks. Für eine solche Bestleistung gibt es in der NBA keine Auszeichnung und keinen Ring. Was man dafür bekommt, ist die öffentliche Zurschaustellung einer Haltung, die so wirkt, als ob sie vom Teamarzt mit speziellen halluzinationsinduzierenden Pillen ständig weiter wachgehalten wird. Die größte Dosis scheint an den Mann mit dem größten Portemonnaie zu gehen: "Es würde weniger weh tun, wenn wir gegen ein besseres Team verloren hätten", sagte er der Zeitung am Wochenende, während seine Spieler an jenem Ort, an dem sie im Juni ihre Grenzen vorgeführt bekamen und den sicher geglaubten Titel verloren, eine Revanchehandlung vollbrachten und die Miami Heat mit sechs Punkten Vorsprung besiegten (99:93).
Wieviel besser muss ein Team nach Meinung von Mark Cuban sein, bis einer wie er akzeptiert, dass die Mavericks damals in vier Spielen nacheinander abgewienert wurden? Bis einer die kindliche Vorstellung über Bord wirft, dass all die neurotische Selbstliebe, all das viele Geld für Spieler und das bisschen an Basketballverstand in der Lage wären, ihm unumstößliche Einsichten zu vermitteln, die anderen verschlossen bleiben?
Wir sagten "kindlich"? Vielleicht wäre "post-pubertär" besser. Denn Cuban vergleicht das Erlebnis der Finalniederlage mit einem Mann, der sich von einer Frau trennt, von der er wusste, dass er sie heiraten wird. "So leer." Welche Männer machen eigentlich solche Erfahrungen, wenn sie ihre ersten starken Hormonschübe und die ersten Liebesbriefphantasien der Teenagertage mal hinter sich haben? Richtig. Nur die Träumer. Und was stellen die später im Leben noch so alles auf die Beine?
Die Spieler wirken wie ein Spiegelbild ihres Zahlmeisters. Jason Terry behauptet, er habe "drei oder vier Nächte" nach der Niederlage nicht geschlafen. Er habe sich noch immer die Aufzeichnungen der Begegnungen angeschaut, bis ihm der Trainer gesagt habe, er solle damit aufhören. Derselbe Trainer, der damals erlebte, wie einige seiner Spieler in der Umkleidekabine "auf dem Boden geweint haben". Das war "wirklich emotional" und "einfach krank".
Aaah, der Mythos der verwundeten Männerseele. Das Lamento der verpassten Gelegenheiten. Mehr als ein halbes Jahr später noch immer ein Thema. Schreibt da jemand Protokoll. Hey, Homer, hast du Zeit für eine neue dicke Schwarte?
Wieviel besser muss ein Team nach Meinung von Mark Cuban sein, bis einer wie er akzeptiert, dass die Mavericks damals in vier Spielen nacheinander abgewienert wurden? Bis einer die kindliche Vorstellung über Bord wirft, dass all die neurotische Selbstliebe, all das viele Geld für Spieler und das bisschen an Basketballverstand in der Lage wären, ihm unumstößliche Einsichten zu vermitteln, die anderen verschlossen bleiben?
Wir sagten "kindlich"? Vielleicht wäre "post-pubertär" besser. Denn Cuban vergleicht das Erlebnis der Finalniederlage mit einem Mann, der sich von einer Frau trennt, von der er wusste, dass er sie heiraten wird. "So leer." Welche Männer machen eigentlich solche Erfahrungen, wenn sie ihre ersten starken Hormonschübe und die ersten Liebesbriefphantasien der Teenagertage mal hinter sich haben? Richtig. Nur die Träumer. Und was stellen die später im Leben noch so alles auf die Beine?
Die Spieler wirken wie ein Spiegelbild ihres Zahlmeisters. Jason Terry behauptet, er habe "drei oder vier Nächte" nach der Niederlage nicht geschlafen. Er habe sich noch immer die Aufzeichnungen der Begegnungen angeschaut, bis ihm der Trainer gesagt habe, er solle damit aufhören. Derselbe Trainer, der damals erlebte, wie einige seiner Spieler in der Umkleidekabine "auf dem Boden geweint haben". Das war "wirklich emotional" und "einfach krank".
Aaah, der Mythos der verwundeten Männerseele. Das Lamento der verpassten Gelegenheiten. Mehr als ein halbes Jahr später noch immer ein Thema. Schreibt da jemand Protokoll. Hey, Homer, hast du Zeit für eine neue dicke Schwarte?
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22. Januar 2007
Dopingsünder Chambers probiert es mit Football
Er war ein Fall aus den Akten der Dopingaffäre, die mit dem Namen BALCO überschrieben ist. Die zweijährige Sperre, die folgte, ging ins Geld. Und erst recht die Siegerprämien, die er als überführter Sportbetrüger wieder zurückzahlen musste. Nun versucht der britische Sprinter Dwain Chambers, sich auf andere Art über Wasser zu halten. Er hat für das Trainingslager der NFL Europa Anfang März in Florida gemeldet, wo 48 Plätze für Nicht-US-Amerikaner vergeben werden. Sein Ziel: als Wide Receiver unterzukommen. Sollte das funktionieren, hat er durchaus Chancen in der nächsten Saison in den USA einen wirklich gut dotierten Vertrag zu erhalten. Zwei namhafte Sprinter konnten bislang in der NFL reüssieren: Bob Hayes (100-Meter-Olympiasieger 1964 in Tokio) bei den Dallas Cowboys und Renaldo Nehemiah (110-Meter-Hürden-Weltrekordler Ende der siebziger Jahre) bei den San Francisco 49ers. Während Hayes als Wide Receiver zwei Jahre lang zu den besten in der Liga gehörte, hatte Nehemiah Schwierigkeiten mit dem Fangen des Balles und verließ die NFL nach nur drei Jahren.
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Zahlenspiele: Das definitive Power Ranking in der NBA
Immer mehr kluge Amerikaner mit Spass am Mannschaftssport akzeptieren, dass es statistische Analyseansätze gibt, um den rein sportlichen Wert von einzelnen Spielern und ganzen Teams mit Hilfe von Zahlen zu objektivieren. Das Interesse hängt unmittelbar mit dem Erfolg der Fantasy-Ligen zusammen, die in Deutschland als Manager-Spiele für den Fußball adaptiert wurden. Der Grund: Wer sich als Fantasy-Clubbesitzer einen Kader zusammenstellt, will schließlich eine vernünftige Grundlage für seine Entscheidungen haben. Das funktioniert mit den meisten amerikanischen Ligen auch deshalb so gut, weil sie mit ihren zahllosen Spielen eine ordentliche Datensammlung gestatten. Stichwort: Sample-Größe.
Nach dieser Vorrede blenden wir uns ein in das Geschehen in der NBA, wo eine halbe Saison vorbei ist und damit bereits ein ordentliches Power Ranking möglich ist. Das Ranking ist kein bombensicheres Prognoseinstrument, wenn es um die Playoffs geht, aber eine gute Ausgangsbasis, um seinen Blick zu schulen.
Das Power Ranking von John Hollinger gefällt Statistikern wie Wages of Win sehr gut (da kommt auch der Hinweis auf diesen Post her). Es nutzt folgende Zahlenwerte:
• Die durchschnittliche Punktedifferenz von erzielten und erhaltenen Körben
• Die durchschnittliche Punktedifferenz von erzielten und erhaltenen Körben der letzten zehn Begegnungen
• Die Anforderungen des Spielplanes (sind die Gegner stärker oder schwächer)
• Die Anforderungen des Spielplanes in den letzten zehn Begegnungen
• Die Tatsache, ob eine Mannschaft bislang hauptsächlich Heimspiele oder Auswärtsspiele ausgetragen hat
Das wird in einer Formel, die einzelnen Faktoren unterschiedliche Gewichtungen gibt, durchgerechnet. Im Vergleich zu diesen Ergebnissen verliert der klassische Tabellenstand, der Siege und Niederlagen gleich schwer gewichtet, deutlich an Aussagewert.
Und so kommt es, dass zur Zeit in der NBA die Phoenix Suns auf dem ersten Platz von Hollingers Power Ranking stehen und die Dallas Mavericks nur auf Platz zwei, obwohl sie nach dem Tabellensystem höher eingestuft werden. Nach den gleichen Kalkulationen landet der amtierende Meister Miami Heat, den die Mavericks am Sonntag vor den NFL-Playoffs in einer Revanchebegegnung knapp bezwangen, sage und schreibe auf Platz 24. Viel schlechter geht in der NBA gar nicht.
Die Liste wird jeden Tag aktualisiert und ist deshalb immer auf dem neuesten Stand.
Nach dieser Vorrede blenden wir uns ein in das Geschehen in der NBA, wo eine halbe Saison vorbei ist und damit bereits ein ordentliches Power Ranking möglich ist. Das Ranking ist kein bombensicheres Prognoseinstrument, wenn es um die Playoffs geht, aber eine gute Ausgangsbasis, um seinen Blick zu schulen.
Das Power Ranking von John Hollinger gefällt Statistikern wie Wages of Win sehr gut (da kommt auch der Hinweis auf diesen Post her). Es nutzt folgende Zahlenwerte:
• Die durchschnittliche Punktedifferenz von erzielten und erhaltenen Körben
• Die durchschnittliche Punktedifferenz von erzielten und erhaltenen Körben der letzten zehn Begegnungen
• Die Anforderungen des Spielplanes (sind die Gegner stärker oder schwächer)
• Die Anforderungen des Spielplanes in den letzten zehn Begegnungen
• Die Tatsache, ob eine Mannschaft bislang hauptsächlich Heimspiele oder Auswärtsspiele ausgetragen hat
Das wird in einer Formel, die einzelnen Faktoren unterschiedliche Gewichtungen gibt, durchgerechnet. Im Vergleich zu diesen Ergebnissen verliert der klassische Tabellenstand, der Siege und Niederlagen gleich schwer gewichtet, deutlich an Aussagewert.
Und so kommt es, dass zur Zeit in der NBA die Phoenix Suns auf dem ersten Platz von Hollingers Power Ranking stehen und die Dallas Mavericks nur auf Platz zwei, obwohl sie nach dem Tabellensystem höher eingestuft werden. Nach den gleichen Kalkulationen landet der amtierende Meister Miami Heat, den die Mavericks am Sonntag vor den NFL-Playoffs in einer Revanchebegegnung knapp bezwangen, sage und schreibe auf Platz 24. Viel schlechter geht in der NBA gar nicht.
Die Liste wird jeden Tag aktualisiert und ist deshalb immer auf dem neuesten Stand.
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Bill Parcells geht in Pension
Das hat aber lange gedauert: 15 Tage hat Bill Parcells gebraucht, um jenen Schritt zu vollziehen, der ihm nach der unglücklichen Niederlage gegen die Seattle Seahawks ins Gesicht geschrieben stand. 15mal morgens beim Rasieren in den Spiegel schauen und 15mal denken: Das sieht nicht optimistisch aus, nicht energetisch, nicht vielversprechend. Mit 65 die NFL endlich aufzugeben - nach einer erfolgreichen Karriere mit zwei Super-Bowl-Erfolgen mit den New York Giants, von denen einer (1990 gegen die Buffallo Bills) ein regelrechter Geniestreich war, und einer Hinterlassenschaft namens Bill Belichick, der seinem Mentor in den letzten Jahren aus der Ferne gezeigt hat, wie man heute coachen muss, wenn man gewinnen will - das muss Kraft gekostet haben. Vier Jahre war er in Dallas, wo man hohe Erwartungen pflegt. Er konnte sie nicht einlösen.
Blick zurück: Die Arena-Prognose nach der Niederlage gegen die Seahawks
Blick zurück: Der verhauene Field-Goal-Versuch, der Dallas die Playoffs vermasselte und Parcells mit leeren Händen nach Hause schickte - ein schönes Stück Fernsehen bei YouTube
Blick zurück: Die Arena-Prognose nach der Niederlage gegen die Seahawks
Blick zurück: Der verhauene Field-Goal-Versuch, der Dallas die Playoffs vermasselte und Parcells mit leeren Händen nach Hause schickte - ein schönes Stück Fernsehen bei YouTube
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NBA reagiert auf tödliche Gefahr: Nachtclubs für Spieler tabu
Ominöse Sicherheitskräfte, die in Diensten der NBA stehen, haben nach Informationen der New York Daily News eine Liste mit den Namen von Nachtclubs erarbeitet, die in Zukunft für die Spieler der Liga tabu sein werden. Die Maßnahme ist eine Reaktion auf mehrere Schießereien der letzten Monate, in die Sportler verwickelt worden waren. So wurde in der Silversternacht der Football-Profi Darrent Williams in Denver erschossen. Spieler der Indiana Pacers waren im Herbst in Indianapolis in einen nächtlichen Zwischenfall außerhalb eines Strip-Clubs verwickelt, bei dem einer von ihnen seine Waffe einsetzte und nun mit einer Anklage konfrontiert ist. Die NBA leitet ihr Eingreifen, mit dem das Verhalten von Athleten beinflusst werden soll, aus dem Manteltarifvertrag mit der Spielergewerkschaft ab. Basketballer, die sich nicht den Anordnungen fügen, müssen mit Strafen rechnen (via Sports Law Blog).
Blick zurück: Der Stand der Ermittlungen rund um den Tod von Broncos-Verteidiger Darrent Williams
Blick zurück: Der Zwischenfall in Indianapolis und seine rechtlichen Folgen
Blick zurück: Der Stand der Ermittlungen rund um den Tod von Broncos-Verteidiger Darrent Williams
Blick zurück: Der Zwischenfall in Indianapolis und seine rechtlichen Folgen
21. Januar 2007
Die SportsCenter-Werbspot-Serie: Folge 4
Ach, diese Mannings. Der eine Filius flog in der ersten Runde mit den New York Giants aus den Playoffs. Der andere fliegt nach Miami. Super Bowl XLI mit den Mannings und den Indianapolis Colts gegen die Chicago Bears. Das war ein beeindruckendes Comeback, nachdem die New England Patriots im ersten Viertel schlichtweg brilliant spielten. Resultat: 38:34. Wenn man es auseinanderfieselt, waren die Colts die klügere Mannschaft, die Patriots die überheblichere. Das Team handelte sich zahlreiche Strafen ein, die kritische Feldnachteile produzierten. Am dümmsten die fünf Yards beim vorletzten Drive, weil sich 12 statt 11 Spieler im Huddle aufhielten. Das waren die fünf Yards, die zum First Down fehlten und den Patriots, die zu dem Zeitpunkt mit drei Punkten führten, zu einem Punt zwangen. Im Gegenzug wurden Bill Belichicks Buben platt gewalzt, kassierten dabei aber wieder eine dusselige Strafe, die den Colts Vorteile brachten. Premiere: Nicht nur ein schwarzer Head Coach im Super Bowl, sondern mit Tony Dungy von den Colts gleich zwei (mehr zu diesem Thema hier).
Zu Ehren der Manning-Quarterback-Familie, berühmt, aber (noch) nicht wirklich erfolgreich, hier der SportsCenter-Werbespot, in dem sich die zwei Söhne verhalten wie zwei...Söhne.
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Eine Premiere: Der erste schwarze Trainer im Super Bowl
Der erste schwarze Trainer im Super Bowl: Das ist Lovie Smith, der mit den Chicago Bears die New Orleans Saints auseinandergenommen hat. So gut die Gäste aus Louisiana im Schneeregen von Soldier Field zwischendurch aussahen - am Ende produzierten sie zuviele Fehler, um die Schraubzwingen anzubringen. Am Anfang verloren sie häufiger den Ball und konnten froh sein, dass die Bears die sich eröffnenden Chancen nur zu drei Field Goals ummünzen konnten. Als die Saints fast aufgeholt hatten und alles auf der Kippe stand, machte Quarterback Drew Brees einen dummen Fehler und warf regelwidrig und mit Absicht den Ball weg. Das wird immer bestraft, aber ist am teuersten, wenn man dabei in der eigenen Endzone steht. Dann kostet es einen Safety (zwei Punkte für den Gegner) und man gibt den Ball mit einem Punt an den Gegner. Alle weiteren individuellen Fehlleistungen aufzuzählen, macht wenig Sinn. Die Mannschaft ist so gut wie noch nie und kam so weit wie noch nie. Was fehlte, war Cleverness, Abgeklärtheit, Erfahrung. 39:14 ist eine Packung und ein Resultat, das verdeckt, wie gut die Saints geworden sind (nachdem sie im letzten Jahr extrem schlecht waren). Über die Bears werden wir noch bei anderer Gelegenheit ein paar Worte verlieren. Sie haben heute über weite Strecken so gut gespielt wie am Anfang der Saison, als sie wie ein früher Favorit auf den Titel wirkten. Im November und Dezember war all das verschwunden - unter anderem auch, weil Quarterback Rex Grossman ziemlich viel Mist produzierte.
Aus Pittsburgh gibt es übrigens die Bestätigung - nach vielem Hin und Her -, dass der neue Trainer Mike Tomlin heißt, ein weiterer schwarzer Head Coach in der Liga und mit 34 Jahren der jüngste von allen. Was die Steelers an einem Mann mit einem Jahr NFL-Erfahrung (als Defensive Coordinator in Minnesota) finden, ist schwer herauszulesen. In den letzten Jahren haben sich die Männer auf diesem Stuhl in West-Pennsylvania sehr lange gehalten. Tomlin ist der dritte Head Coach in mehr las 30 Jahren. Normalerweise müsste die Entscheidung einen weiteren Mann auf den Arbeitsmarkt drängen: Russ Grimm, der als zweiter Mann in der Hierarchie übergangen wurde. Tomlin könnte dann komplett neu anfangen. Der anderen wichtige Trainer bei den Steelers - Ken Whisenhunt - wurde vor ein paar Tagen neuer Chef bei den Arizona Cardinals.
Blick zurück: Die Dampfwalze namens Bears am Anfang der Saison
Blick zurück: "Da Bears" - eine Liebeserklärung an einen Trainer und "sein" Team
Blick zurück: Der Höhepunkt der Saints-Saison
Blick zurück: Das Trainerkarussell in der NFL
Aus Pittsburgh gibt es übrigens die Bestätigung - nach vielem Hin und Her -, dass der neue Trainer Mike Tomlin heißt, ein weiterer schwarzer Head Coach in der Liga und mit 34 Jahren der jüngste von allen. Was die Steelers an einem Mann mit einem Jahr NFL-Erfahrung (als Defensive Coordinator in Minnesota) finden, ist schwer herauszulesen. In den letzten Jahren haben sich die Männer auf diesem Stuhl in West-Pennsylvania sehr lange gehalten. Tomlin ist der dritte Head Coach in mehr las 30 Jahren. Normalerweise müsste die Entscheidung einen weiteren Mann auf den Arbeitsmarkt drängen: Russ Grimm, der als zweiter Mann in der Hierarchie übergangen wurde. Tomlin könnte dann komplett neu anfangen. Der anderen wichtige Trainer bei den Steelers - Ken Whisenhunt - wurde vor ein paar Tagen neuer Chef bei den Arizona Cardinals.
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Weshalb spielen so viele Amerikaner in England? Sie sind billig
Der neue Stürmerimport aus den USA, Clint Dempsey, wurde gegen Ende des Spiels doch noch eingewechselt. Er kam für den etwas älteren Verteidigerimport aus Deutschland namens Moritz Volz. Und so fragte ein amerikanischer Fußball-Reporter die graue Eminenz der britischen Fußball-Presse, Brian Glanville von der Sunday Times, und stellte jene Frage, die sich angesichts von nun mehr drei Kickern aus den USA bei Fulham einfach aufdrängt: Was ist denn dran an diesen Spielern? Die Antwort? "Sie sind billig. Sie sind zu haben, und sie sprechen die Sprache."
Wie erhellend ist denn diese Stellungnahme? Nicht sehr. Schon eher jene Szene im gestrigen Spiel gegen Tottenham, bei der Dempsey sich den Ball angelte und sein Landsmann Brian McBride ein paar Stationen später mit einem Schuss im Strafraum einen Handelfmeter herausholte, den Montella verwandelte. Deuce Dempsey hat Blut geleckt und beschlossen, seine andere Karriere an den Haken zu hängen. "Ich bin als Rapper pensioniert. Ich will mich auf Fußball konzentrieren und mich ausruhen." (via deadspin)
Blick zurück: Dempseys Auftritt als Rapper in seinem eigenen Video, das von Nike gesponsert wurde
Wie erhellend ist denn diese Stellungnahme? Nicht sehr. Schon eher jene Szene im gestrigen Spiel gegen Tottenham, bei der Dempsey sich den Ball angelte und sein Landsmann Brian McBride ein paar Stationen später mit einem Schuss im Strafraum einen Handelfmeter herausholte, den Montella verwandelte. Deuce Dempsey hat Blut geleckt und beschlossen, seine andere Karriere an den Haken zu hängen. "Ich bin als Rapper pensioniert. Ich will mich auf Fußball konzentrieren und mich ausruhen." (via deadspin)
Blick zurück: Dempseys Auftritt als Rapper in seinem eigenen Video, das von Nike gesponsert wurde
Wer hat das gesagt? Das Arena-Ratespiel - Thema heute: Irak-Krieg
Heute das erste American-Arena-Ratespiel - mit ernstem Hintergrund. Welcher Sportler, der sein Geld in den USA verdient, nimmt hier Stellung zu einem brisanten politischen Thema?
Frage: Du warst einer der ersten und einzigen stark beachteten Athleten, der sich gegen den Irak-Krieg ausgesprochen hat, ehe er begann. Hast du dir keine Sorgen über eine Gegenreaktion seitens des Publikums gemacht?
Antwort: Nein. Ich wusste, dass ich ein starkes Gefühl zu dieser Situation hatte. Ich habe mich in der Erwartung von Gegenreaktionen oder negativen Haltungen durchaus wohl gefühlt.
Frage: Hast du das Gefühl, dass du rechtbehalten hast?
Antwort: Nein. Es ging nicht um Rechthaben. Ich wollte wirklich nur, dass Leute besser informiert sind und sich einmischen. Ich hatte das Gefühl, dass viele der Medien ihre Berichte verzerren. Es war betäubend...Ich habe meine Gefühle artikuliert, aber es war mehr ein Versuch, die Leute dazu zu bewegen, sich einzumischen, mitzudiskutieren und sich stärker zu informieren.
Frage: Du warst einer der ersten und einzigen stark beachteten Athleten, der sich gegen den Irak-Krieg ausgesprochen hat, ehe er begann. Hast du dir keine Sorgen über eine Gegenreaktion seitens des Publikums gemacht?
Antwort: Nein. Ich wusste, dass ich ein starkes Gefühl zu dieser Situation hatte. Ich habe mich in der Erwartung von Gegenreaktionen oder negativen Haltungen durchaus wohl gefühlt.
Frage: Hast du das Gefühl, dass du rechtbehalten hast?
Antwort: Nein. Es ging nicht um Rechthaben. Ich wollte wirklich nur, dass Leute besser informiert sind und sich einmischen. Ich hatte das Gefühl, dass viele der Medien ihre Berichte verzerren. Es war betäubend...Ich habe meine Gefühle artikuliert, aber es war mehr ein Versuch, die Leute dazu zu bewegen, sich einzumischen, mitzudiskutieren und sich stärker zu informieren.
20. Januar 2007
"Da Bears" - Reverenz an den legendären Mike Ditka
"Am Donnerstagmorgen eierte Mike Ditka in das Restaurant, das seinen Namen und sein Gesicht an der Fassade trägt, und ging durch eine Menge, die sich so respektvoll teilte wie das Wasser des Roten Meers. Ditka hat in dieser Stadt seit über 40 Jahren keinen Pass mehr gefangen. Und es ist 14 Jahre her, dass er an der Seitenlinie stand. Aber die Stadt hängt an seinen Lippen. Und in diesem Moment schienen die Worte förmlich dran zu baumeln. Am Sonntag wird Chicago als Gastgeber das NFC Championship-Spiel gegen New Orleans ausrichten, dessen Sieger den Super Bowl in Miami erreicht. Und als waere es noch nicht genug, dass der Rest Amerikas bereits den Saints die Daumen drückt, hatten die Leute in Chicago die letzten vier Tage darauf gewartet zu erfahren, dass wenigstens er, "Da Coach", noch immer auf ihrer Seite ist. Aber bis dahin: nichts.Das ist ein Ausschnitt aus dem Artikel von Associated-Press-Kolumnist Jim Litke über Mike Ditka - vor 20 Jahren der Trainer der Bears, als sie den Super Bowl gegen die New England Patriots gewannen und eine der überragenden Mannschaften der NFL-Geschichte beieinander hatten. Ditka war später auch Trainer in New Orleans, wo er das Missgeschick fertig brachte, jede Menge Draftplätze wegzuschenken, um einen gewissen Ricky Williams zu draften. An Williams erinnert man sich inzwischen in Louisiana genausowenig wie an Ditka, Urgestein der grimmigen osteuropäischen Sorte, der als Tight End mit den Bears 1963 eine NFL-Meisterschaft gewann (damals gab es noch keinen Super Bowl) und inzwischen zwei künstliche Hüftgelenke sein eigen nennt. Football geht auf die Knochen.
Die Stadt ist die Basis für Ditkas wachsendes Imperium geblieben, Sitz seines über die Maßen erfolgreichen Restaurants und Hintergrund für viele seiner lukrativen Jobs als Werbebotschafter und das "Medienmonster von Midway". Aber von dem Augenblick an, als die Bears die Seahawks ausgeschaltet hatte, machte er auf verschämt."
Welchen Stellenwert Ditka im Laufe der Jahre in den USA errungen hat, kann man sehen, wenn man den inzwischen klassischen Sketch von Saturday Night Live aus dem Jahre 1991 betrachtet, in dem die Schauspieler einen polnisch angehauchten Akzent mimen, in dem aus dem bestimmten Artikel "the" ein "da" wird - wie in "Da Bears" oder "Da Bulls". Was ebenfalls mitschwingt ist jene einzigartige Sportbegeisterung in der Stadt Chicago, die sich gerne als "Second City" etikettiert (nach New York), was eigentlich nur liebenswürdiger, purer Größenwahn ist. Die Zeit ist längst an der Metropole mit der attraktivsten Wolkenkratzerlandschaft der Welt vorbeigerast. Zu mehr über Chicago und seinen Wahn schalten wir direkt zu Ditka's Restaurant und zu den "Superfans":
"Da Coach" Mike Ditka hat sich übrigens inzwischen geoutet: Er ist für "Da Bears". Was blieb ihm wohl auch anderes übrig? Und so schlecht wie 1991 sind die Bears ja beim besten Willen nicht. Die Saints allerdings sind die Favoriten - auch bei den Buchmachern.
Schon wieder Los Angeles?
Will sich wirklich schon jemand den Kopf über die Olympischen Spiele 2016 zerbrechen? Offensichtlich ja. Sonst hätte Arnold Schwarzenegger nicht das Ansinnen von Los Angeles unterstützt, sich am inneramerikanischen Wettbewerb zu beteiligen, der bereits in wenigen Monaten entschieden werden soll. Gegner ist Chicago, das noch nie die Veranstaltung ausgerichtet hat, während LA bereits zweimal das Riesenprogramm abgewickelt hat: 1932 und 1984, als der Ostblock als Regenreaktion auf den Boykott vieler Westnationen der Moskauer Spiele von 1980 zu Hause blieb. Schwarzeneggers stärkstes Argument: Eigentlich muss man gar nichts bauen - außer einer Schießanlage und einem temporären Schwimmbecken auf einem Parkplatz in Long Beach. Den Rest gibt es bereits oder muss nur überholt werden. Die Stadtväter und der Gouverneur, der im LA-Vorort Santa Monica ein Restaurant betreibt (Schatzi on Main), sind auch deshalb so heiß auf das Ereignis, weil man 1984 zum ersten Mal in der Geschichte ein Plus von mehreren hundert Millionen Dollar erwirtschaften konnte.
Super-Bowl-Weisheiten: Folge 9
"Nachdem Meister Pittsburgh Steelers überraschend bereits in der Regular Season scheiterte, können nahezu alle verbliebenen Teams auf den Super-Bowl-Einzug hoffen."Zitat von der Webseite des DSF (Slogan: "Mittendrin statt nur dabei") von vor einer Woche, wo man sich nicht die Mühe machte zu erklären, wieso nur "nahezu alle" sich Hoffnungen machen, ein paar Playoff-Teilnehmer jedoch anscheinend nicht. Mittendrin ist wohl auch vorbei.
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Eine Sportstadt ohne Fortüne
Die ARD kann nichts dafür, dass sie das erste der beiden Conference-Championship-Spiele (Chicago Bears gegen New Orleans Saints), das auf dem Papier das attraktivere ist, nicht übertragen kann. Die Entscheidung darüber, wer zuerst ran muss und wer danach, trifft die National Football League. Meistens ist die Ausgangssituation offensichtlicher. Da die Festlands-USA vier Zeitzonen haben, werden Begegnungen im Osten früher angesetzt und die im Westen später. Das Sportpublikum im Westen (und erst recht in Hawaii) ist sowieso gekniffen. Die NFL pfeift jeden Sonntag um 13 Uhr Eastern Standard Time eine ganze Latte an Matches an. In Kalifornien ist es dann erst 10 Uhr. Kalifornien ist zwar der Bundesstaat mit den meisten Bewohnern (rund 30 Millionen, plus/minus ein paar Millionen Illegale, die keiner zählt). Aber die überwiegende Zahl der mittlerweile 300 Millionen Amerikaner lebt in der östlichen Hälfte. Dort, wo der Profisport seine Wurzeln hat und wo ganze Generationen von Baseball- und Footballspielern über weite Strecken mit dem Zug unterwegs waren. In den Anfangsjahren waren Chicago und St. Louis "der Westen". Selbst in den fünfziger Jahren war Kalifornien reine Brache für die großen Ligen. Die Logistik war einfach nicht zu bewältigenden. Dazu gehörten auch Fernsehübertragungen live über Satellit. Die kamen erst Mitte der sechziger Jahre ins Bild und hatten am Anfang eine Reihe von Macken.
Aber auch in der Mitte des Landes hätte man in the good old days keine Mannschaft in Indianapolis haben wollen. Die Stadt liegt zwar zentral, hatte aber ein zu kleines Einzugsgebiet. Automobilrennen auf dem Motor Speedway wie die Indy 500 am Memorial Day Wochenende, das war etwas anderes. Dafür war die geographische Konstellation gerade richtig. Chicago liegt nur ein paar hundert Kilometer weit weg. Städte wie Columbus/Ohio und Louisville/Kentucky sind noch näher. In Indianapolis hat man irgendwann jedoch erkannt, dass man mit Sport die Wirtschaft einer langsam dahinsiechenden Stadt auf Trab bringen kann und sich angestrengt. Auf dem Vier-Kilometer-Oval an der 16th Street gibt es inzwischen die Brickyard 400 und den Grand Prix der Vereinigten Staaten der Formel-1-Fahrer. Seit 1980 hat die Stadt gleich viermal die Final Four im College Basketball ausgerichtet sowie mehr als ein Dutzend Olympia-Ausscheidungen und einmal die Panamerikanischen Spiele. Im Jahr 2002 fanden in Indianapolis die Basketball-Weltmeisterschaften statt, gefolgt von der Turn-WM im Jahr 2003 und der Schwimm-WM im Jahr 2004. Dazu gibt es die Heimspiele der Colts in der NFL und die der Indiana Pacers in der NBA.
Die Anhäufung von Sportereignissen geht auf einen Plan zurück, den Lokalpolitiker und Unternehmer in den siebziger Jahren entwarfen. Sie bauten erstklassige Sportanlagen und lockten Großveranstaltungen in die Stadt, um eine ökonomische Alternative für die marode örtliche Wirtschaft zu entwickeln. "Wir waren die ersten, die auf Sport gesetzt haben", sagte ein Sprecher der Indianapolis Convention and Visitors Association vor ein paar Jahren. Nicht schlecht für eine Möchtegern-Metropole, die zu ihren berühmtesten Söhnen den ehemaligen US-Präsidenten Benjamin Harrison und den Bankräuber John Dillinger zählt, dessen Grab auf dem riesigen Gelände des Crown-Hill-Friedhofs eine Besucherattraktion ist.
Die Sportanlagen sind das Entscheidende: Es gibt nicht nur die 60 000 Zuschauer fassende Halle der Colts, sondern eine formidable Schwimmhalle, ein Velodrom sowie ein Tennis-Center und eine attraktive Basketballhalle. Indianapolis wurde Sitz der US-Sportverbände der Leichtathleten, Turner und Ruderer.
Die Anstrengungen haben zumindest vom äußerlichen Eindruck her die Innenstadt mit ihren etwas zu breiten und schnurgeraden Einbahnstraßen weitgehend wiederbelebt. Obdachlose sieht man nicht. Doch gleich hinter dem Speedway, der in der Sprache der Einheimischen "Brickyard" genannt wird, versickert jede Hoffnung auf eine umfassende Sanierung. Dort lebt ein Teil der schwarzen Bevölkerung von Indianapolis. In Reihenhäusern, die in vielen Fällen so verwahrlost aussehen, dass Passanten rasch den Satz von Bischof Garrott Benjamin begreifen, Indianapolis sei "eine der rassistischen Städte im Norden" der Vereinigten Staaten.
Und eine Stadt, die keine Meisterpokale produziert. Die Pacers kamen zwar einmal in NBA-Finale. Die Colts jedoch haben es (anders als zu jener Zeit als die Mannschaft noch in Baltimore zu Hause war) noch nie bis zum Super Bowl geschafft. Und das, obwohl die Mannschaft bestens besetzt ist. Quarterback Peyton Manning ist nicht der einzige herausragende Spieler. Der Trainerstab um Tony Dungy gilt ebenfalls als überaus fähig. Bessere Karten als in diesem Jahr wird das Team vermutlich nicht mehr bekommen. Man kann den Gegner in der AFC-Championship-Partie - die New England Patriots - in der eigenen Halle empfangen und muss nicht in das kalte Foxboro. Das heißt: Vor allem die Angriffspläne sollten auf dem Kunstrasenbelag bestens funktionieren. Sollten. Wer allerdings glaubt, die Patriots und ihr Gehirn, Trainer Bill Belichick, hätten nichts dagegen zu setzen, wird sich wundern. Das wird eine rasante Nacht.
Aber auch in der Mitte des Landes hätte man in the good old days keine Mannschaft in Indianapolis haben wollen. Die Stadt liegt zwar zentral, hatte aber ein zu kleines Einzugsgebiet. Automobilrennen auf dem Motor Speedway wie die Indy 500 am Memorial Day Wochenende, das war etwas anderes. Dafür war die geographische Konstellation gerade richtig. Chicago liegt nur ein paar hundert Kilometer weit weg. Städte wie Columbus/Ohio und Louisville/Kentucky sind noch näher. In Indianapolis hat man irgendwann jedoch erkannt, dass man mit Sport die Wirtschaft einer langsam dahinsiechenden Stadt auf Trab bringen kann und sich angestrengt. Auf dem Vier-Kilometer-Oval an der 16th Street gibt es inzwischen die Brickyard 400 und den Grand Prix der Vereinigten Staaten der Formel-1-Fahrer. Seit 1980 hat die Stadt gleich viermal die Final Four im College Basketball ausgerichtet sowie mehr als ein Dutzend Olympia-Ausscheidungen und einmal die Panamerikanischen Spiele. Im Jahr 2002 fanden in Indianapolis die Basketball-Weltmeisterschaften statt, gefolgt von der Turn-WM im Jahr 2003 und der Schwimm-WM im Jahr 2004. Dazu gibt es die Heimspiele der Colts in der NFL und die der Indiana Pacers in der NBA.
Die Anhäufung von Sportereignissen geht auf einen Plan zurück, den Lokalpolitiker und Unternehmer in den siebziger Jahren entwarfen. Sie bauten erstklassige Sportanlagen und lockten Großveranstaltungen in die Stadt, um eine ökonomische Alternative für die marode örtliche Wirtschaft zu entwickeln. "Wir waren die ersten, die auf Sport gesetzt haben", sagte ein Sprecher der Indianapolis Convention and Visitors Association vor ein paar Jahren. Nicht schlecht für eine Möchtegern-Metropole, die zu ihren berühmtesten Söhnen den ehemaligen US-Präsidenten Benjamin Harrison und den Bankräuber John Dillinger zählt, dessen Grab auf dem riesigen Gelände des Crown-Hill-Friedhofs eine Besucherattraktion ist.
Die Sportanlagen sind das Entscheidende: Es gibt nicht nur die 60 000 Zuschauer fassende Halle der Colts, sondern eine formidable Schwimmhalle, ein Velodrom sowie ein Tennis-Center und eine attraktive Basketballhalle. Indianapolis wurde Sitz der US-Sportverbände der Leichtathleten, Turner und Ruderer.
Die Anstrengungen haben zumindest vom äußerlichen Eindruck her die Innenstadt mit ihren etwas zu breiten und schnurgeraden Einbahnstraßen weitgehend wiederbelebt. Obdachlose sieht man nicht. Doch gleich hinter dem Speedway, der in der Sprache der Einheimischen "Brickyard" genannt wird, versickert jede Hoffnung auf eine umfassende Sanierung. Dort lebt ein Teil der schwarzen Bevölkerung von Indianapolis. In Reihenhäusern, die in vielen Fällen so verwahrlost aussehen, dass Passanten rasch den Satz von Bischof Garrott Benjamin begreifen, Indianapolis sei "eine der rassistischen Städte im Norden" der Vereinigten Staaten.
Und eine Stadt, die keine Meisterpokale produziert. Die Pacers kamen zwar einmal in NBA-Finale. Die Colts jedoch haben es (anders als zu jener Zeit als die Mannschaft noch in Baltimore zu Hause war) noch nie bis zum Super Bowl geschafft. Und das, obwohl die Mannschaft bestens besetzt ist. Quarterback Peyton Manning ist nicht der einzige herausragende Spieler. Der Trainerstab um Tony Dungy gilt ebenfalls als überaus fähig. Bessere Karten als in diesem Jahr wird das Team vermutlich nicht mehr bekommen. Man kann den Gegner in der AFC-Championship-Partie - die New England Patriots - in der eigenen Halle empfangen und muss nicht in das kalte Foxboro. Das heißt: Vor allem die Angriffspläne sollten auf dem Kunstrasenbelag bestens funktionieren. Sollten. Wer allerdings glaubt, die Patriots und ihr Gehirn, Trainer Bill Belichick, hätten nichts dagegen zu setzen, wird sich wundern. Das wird eine rasante Nacht.
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18. Januar 2007
Galaxy an Amerika: Wer will mit Beckham spielen?
Vielleicht ist das eine Idee, um das Niveau in der amerikanischen Fußball-Liga anzuheben: Los Angeles Galaxy veranstaltet am 10. Februar sogenannte Open Trials. Was ist das? Jeder, der Zeit und Lust hat, kann für eine Gebühr von 130 Dollar an diesem Tag auf der Trainingsanlage des Clubs in Carson sein Können unter Beweis stellen. Nachdem Galaxy David Beckham unter Vertrag genommen und auf diese Weise ein enormes Medienecho produziert hat, darf man mit einem ziemlich großen Andrang rechnen. Die Bewerbungsvorführungen werden vom - englischen - Trainer Frank Yallop beurteilt. Wer die erste Auslese übersteht, wird am nächsten Tag noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Das Experiment ist neu für Major League Soccer. Andere Ligen in den USA haben dieses Verfahren schon häufiger praktiziert. Der berühmteste Fall ist der des 30jährigen Barkeepers Vince Papale, der 1976 bei einer solchen Veranstaltung der Philadelphia Eagles entdeckt wurde. Seine Karriere wurde später in Hollywood verfilmt und lief im letzten Jahr unter dem Titel Invincible in den amerikanischen Kinos.
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